Der HSV will zum Auftakt in Köln erfolgreich sein - © IMAGO/Fotostand / Van der Velden
Der HSV will zum Auftakt in Köln erfolgreich sein - © IMAGO/Fotostand / Van der Velden
bundesliga, 2. Bundesliga

Saisonstart 2. Bundesliga: So will der Hamburger SV in Köln bestehen

xwhatsappmailcopy-link

Am Freitagabend wird der Hamburger SV mit seinem Auswärtsspiel beim 1. FC Köln die Saison der 2. Bundesliga 2024/25 offiziell eröffnen. Wir werfen einen Blick auf das Team und die Vorbereitung von Steffen Baumgart.

Am meisten Aufmerksamkeit generierten der neue HSV-Boss Stefan Kuntz und Trainer Steffen Baumgart in der Saisonvorbereitung mit der Verpflichtung von Davie Selke. Mit dem Stürmer arbeitete Baumgart in Köln zusammen; Kuntz kennt ihn persönlich aus seiner erfolgreichen Karriere als Coach der U21-Nationalmannschaft.

Der mittlerweile 29-jährige Mittelstürmer soll gemeinsam mit Sturmtank Robert Glatzel das Offensiv-Duo der zweiten Liga bilden. Das Problem: Beide Angreifer haben weite Teile der Saison-Vorbereitung nicht mit der Mannschaft absolvieren können und sind vor dem emotionsgeladenen Saisonauftakt in Köln noch nicht bei 100 Prozent. Glatzel trainierte bis zum Wochenstart wegen seiner Sehnenreizung noch gar nicht, Selke nur in Teilen. Die Testspiele kamen nach seinem im April erlittenen Mittelfußbruch für ihn noch zu früh.

Ob beide zum Auftakt im Kader stehen, ist fraglich. Am Freitagabend, den 2. August, wird der HSV beim Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln gastieren und mit diesem ruhmreichen Traditionsduell die neue Spielzeit eröffnen. Anstoß der Partie ist um 20:30 Uhr. Saisonstart, Flutlicht, Traditionsduell und voraussichtliches Topspiel - viel mehr kann man sich für den Startschuss zur neuen Spielzeit nicht wünschen. Die Partie ist dementsprechend ausverkauft. 

Im direkten Vergleich liegt der HSV knapp vorne, gewann 43 Mal (Köln 37). In den Statistiken sind 29 Remis hinterlegt. Das letzte Aufeinandertreffen war ein spekatkuläres 4:3 nach Elfmeterschießen für den HSV in Köln im Januar 2022 - damals mit Baumgart auf der Bank der Domstädter.

Der Trainer absolvierte nun seine erste Saisonvorbereitung mit der Raute auf der Brust. Das zweite Trainingslager wurde im österreichischen Bramberg, Tests gegen Nantes (4:2) und Cardiff (0:3) absolviert. Beim letzten Härtetest gegen den zypriotischen Erstligisten Limassol am Donnerstag vor einer Woche startete Ransford-Yeboah Königsdörffer im Sturmzentrum. Der NDR berichtete, dass sich in Abwesenheit der beiden großen Sturmnnamen in der Vorbereitung neben Königsdörffer Andras Nemeth Nachwuchsspieler Omar Sillah im Zentrum auf sich aufmerksam machten.

Der Wechsel auf der Trainerposition von Tim Walter zu Steffen Baumgart hatte die Abkehr vom 4-3-3 zur Folge. Baumgart mag das 4-4-2; in der Vorbereitung wurde auch die Dreierkette ausprobiert. Ob Baumgart wirklich mit zwei Spitzen plant, ist noch unklar. Generell dürfte es kompakter werden, weniger kleinteiliger Spielaufbau. Der "Walterball" war in der Rückrunde noch in vielen Köpfen drin und soll nun Geschichte sein. 

Flügelspiel bleibt Trumpf

Baumgart hat einen anderen Ansatz: eine robustere Gangart und ein intensiveres Pressing, das bereits in Köln zu sehen sein soll. Verteidiger Dennis Hadžikadunić etwa ist ein Gewinner unter Baumgart. Gegen seinen Ex-Club will der Trainer eine kämpferisch starke, kompakte und laufstarke Elf sehen.

Die spielerischen Akzente soll Neuzugang Adam Karabec im offensiven Mittelfeld setzten. László Bénes zu ersetzen, wird aber nicht leicht und benötigt Zeit. Der Kader ist auf dem Papier nicht stärker als vergangene Spielzeit.

Das große Plus bleibt das Flügelspiel. In der Vorbereitung wurde weiterhin viel und schnell über die Flügel mit Flanken agiert. Eigengewächs Fabio Balde hat dabei einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Publikumsliebling Bakery Jatta fiel dagen etwas ab. Im letzten Test startete Jatta dennoch. Standards wurden neben der Spieleröffnung in den Trainingslagern intensiver trainiert. Im Test gegen Nantes erzielte der HSV zwei Treffer nach ruhenden Bällen.

Die Schwachstelle des Kaders ist nach wie vor die Defensive. Kuntz ist weiterhin auf der Suche nach einem Rechtsverteidiger, der die Qualität anhebt. Guilherme Ramos wirkt in der Zentrale noch immer nicht durchweg stabil. Die Hoffnungen der HSV-Anhänger ruhen auf Dennis Hadžikadunić und  Sebastian Schonlau. Der oberste Sportgerichtshof soll zudem zeitnah eine Entscheidung im Fall von Mario Vušković treffen.