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Karneval in Berlin: Die FC-Spieler feiern mit den über 4.000 mitgereisten Fans - © Matthias Koch via www.imago-images.de/imago images/Matthias Koch
Karneval in Berlin: Die FC-Spieler feiern mit den über 4.000 mitgereisten Fans - © Matthias Koch via www.imago-images.de/imago images/Matthias Koch
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1. FC Köln nach 5:0-Gala in Karnevalsstimmung

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Mit einer Galavorstellung bringt der 1. FC Köln den Karneval in die Hauptstadt. Nach dem 5:0 gibt es beim Aufsteiger sehr viel mehr zu feiern als nur den Rosenmontag.

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Ausgerechnet am Karnevalswochenende mussten die Anhänger des 1. FC Köln ihre längste Auswärtsfahrt 2019/20 antreten. Beim Großstadtduell im rund 480 Kilometer entfernten Berlin wurde aber schnell klar: Die Stimmung auf der Rückreise würde der in der rheinischen Karnevalshochburg in nichts nachstehen. "Wir feiern die ganze Nacht", tönte es bereits nach 38 Minuten aus der Gäste-Kurve - da führte der "Effzeh" schon mit 3:0. Am Ende stand ein sattes 5:0 und der erste Sieg an einem Karnevalswochenende seit 2009.

Zum Spielbericht: Schützenfest des 1. FC Köln bei Hertha BSC

"Die Karnevalszeit ist ganz wichtig", erklärte der gebürtige Kölner Mark Uth nach dem Spiel: "Ich glaube, wir haben allen einen schönen Samstag beschert." Der höchste Saisonsieg sorgte denn auch dafür, dass der "Effzeh" in der Tabelle am Hauptstadtclub vorbeizog. Nach 19 Punkten aus elf Spielen unter Trainer Markus Gisdol stehen die Domstädter auf Platz 13, sechs Punkte vor dem Relegationsplatz und mit dem Nachholspiel gegen Gladbach in der Hinterhand. In der "Gisdol-Tabelle" rangiert der Aufsteiger gar auf Platz 5. Der Coach hatte seine Spieler vor der Partie eingeschworen, "für die ganze Stadt" zu spielen - der Motivationstrick klappte.

Jhon Cordoba feiert das Ende seines "Auswärtsfluches" und trifft erstmals für Köln in der Fremde - Jan Huebner/Taeger via www.imago-images.de/imago images/Jan Huebner

So beendete Jhon Cordoba keine vier Minuten nach Anpfiff seinen "Auswärtsfluch", traf nach 30 Spielen und 2123 Minuten endlich wieder auf des Gegners Platz. Das war ihm zuletzt im September 2016 gelungen, damals noch in Diensten von Mainz 05, nun also die Premiere im FC-Trikot. Und einmal auf den Geschmack gekommen, legte der Kolumbianer gleich nach: Nachdem er gegen Hertha-Keeper Jarstein erst per abgefälschtem Rechtsschuss getroffen hatte, knipste er in Minute 22 per Kopf. Eine Viertelstunde später bewies er dann Übersicht, legte Florian Kainz den Ball zum 3:0 auf - die Vorentscheidung. Mit neun Toren (alle in den letzten elf Spielen erzielt) ist Cordoba einer der Hauptgründe für den Aufschwung.

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Gleiches gilt für Schalke-Leihgabe Mark Uth. Seit seiner Ankunft im Januar ist er als zentraler Mann im offensiven Mittelfeld gesetzt, machte jedes Spiel von Anfang an und war in jedem einzelnen an einem Tor beteiligt (drei Tore, zwei Vorlagen). Sein traumhaft gezirkelter Freistoß zum 5:0 markiert den vorläufigen Höhepunkt eines Win-Win-Transfers, der Uth zu alter Klasse finden lässt und dem 4-2-3-1 von Markus Gisdol den idealen Mann für die Position hinter Stoßstürmer Cordoba beschert. Die "Uth-Uth-Uth"-Rufe, die nach seinem Traum-Schlenzer aus der Kurve schallten, werden alle Beteiligten im Hinterkopf haben, wenn in den für April angedachten Gesprächen eine mögliche Fest-Verpflichtung des Linksfußes erörtert wird.

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Dass beim zweiten Winterneuzugang in der Kölner Startelf weder Vertragsgespräche, noch Fan-Gesänge angedacht sind, liegt nicht an dessen Leistung. Vielmehr geht Elvis Rexhbecajs Leihvertrag noch bis Sommer 2021 - und sein kosovarischer Nachname eben nicht so leicht über die Lippen wie "Uth". Mit seinem Startelf-Debüt in Berlin hat sich der 22-jährige Mittelfeldspieler aber in jedem Fall für weiteres empfohlen. Kurzfristig für den angeschlagenen Kapitän Jonas Hector in die Anfangself gerückt, leitete er mit seinem Ballgewinn das 1:0 ein, spielte auch vorm 2:0 den vorletzten Pass und krönte eine bärenstarke Leistung nach dem Seitenwechsel mit der Vorlage zum 4:0 durch Doppelpacker Kainz.

Viel besser hätte das Auswärtsspiel an Karneval also nicht laufen können. Weil es auch die Gesamtsituation zulässt, gab Gisdol seiner Mannschaft zwei Tage frei: "Man hat mir gesagt, am Rosenmontag darf in Köln nicht trainiert werden, da müssen andere Dinge gemacht werden. Daran werden wir uns halten."

Tim Wichmann