Der 1. FC Köln gewinnt auch ohne Modeste: "Nicht Tony hat uns nach Europa geschossen"
Der 1. FC Köln hat nach der Bekanntgabe des bevorstehenden Abgangs von Starstürmer Anthony Modeste einen siegreichen Bundesliga-Saisonstart gegen den FC Schalke 04 gefeiert. Beim 3:1 verbuchte das Team von Kulttrainer Steffen Baumgart ganze 30 Torschüsse - mehr als in jedem Spiel der letzten Saison, die die Kölner sensationell mit dem Einzug in die Play-offs zur Europa Conference League beendeten. "Nicht Tony hat uns nach Europa geschossen", erklärte Baumgart umgehend nach Abpfiff. "Die Mannschaft hat uns nach Europa gebracht. Das Kollektiv."
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Aus diesem Kollektiv rückten im Vergleich zur unglücklichen Niederlage nach Elfmeterschießen bei Zweitliga-Tabellenführer SSV Jahn Regensburg in der 1. Runde des DFB-Pokals gleich sechs neue Spieler in die Startelf. In der Defensive ersetzten Stammtorwart Marvin Schwäbe, Kapitän Jonas Hector und Luca Kilian den Pokalkeeper Timo Horn, Kristian Pedersen sowie den verletzten Timo Hübers. Vorne kamen Kingsley Schindler und Jan Thielmann für den ausgefallenen Mark Uth sowie Sargis Adamyan - und Florian Dietz für Modeste. Trotz des Fehlens der Leistungsträger Modeste, Uth und Hübers siegten die Geißböcke also.
Modeste-Nachfolger aus der Regionalliga
Dabei begann Schalke die Partie dominant. "Wir wissen, dass das Spiel auch in eine andere Richtung hätte gehen können", sagte Baumgart. "Trotzdem hat meine Mannschaft gut gespielt."
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Mit Dietz hatte der Coach einen Akteur als Modeste-Ersatz gebracht, der in der vergangenen Spielzeit noch für das zweite FC-Team in der Regionalliga West unterwegs gewesen war (dort 13 Treffer in 18 Einsätzen) und jetzt seinen Einstand in der Bundesliga gab. Zwar ließ der bereits 24-Jährige im Abschluss die Modeste-übliche Kaltschnäuzigkeit etwas vermissen, fügte sich jedoch gut in die Spielweise der Rheinländer ein. "Modeste hat in der letzten Saison viel für uns getroffen", äußerte Baumgart. "Aber er hat getroffen, weil die Mannschaft einen Riesenjob gemacht hat."
Skhiri, Kainz und Ljubicic ragen heraus
Einen bemerkenswerten Job leistete Köln dann erneut, überzeugte spieltechnisch sehr ähnlich wie im zurückliegenden Spieljahr. Bemerkenswert auch, dass von der Ersatzbank mit etwa Tim Lemperle und Linton Maina weitere junge Spieler kamen, die in der neuen Saison immer wichtigere Rollen einnehmen könnten.
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Die Mischung aus talentierten Akteuren, die noch lange Karrieren vor sich haben, und routinierteren macht die Baumgart-Mannen aus. Und die Fähigkeit des Trainer, seine Spieler in ihrer Entwicklung anscheinend einen Schritt nach dem anderen nach vorne gehen zu lassen. Die gegen Königsblau sehr überzeugenden Ellyes Skhiri und Florian Kainz zum Beispiel sind einige dieser Schritte schon in der letzten Saison gegangen, der nun ebenfalls groß aufspielende Dejan Ljubicic deutete sein Potenzial da an - um es jetzt nach und nach immer mehr abzurufen.
Die Story, die keiner erzählt
"Das Spiel hatte mehrere Geschichten", sagte Baumgart. Modeste, das durch Eingreifen des Video-Assistenten wegen einer Abseitsstellung zurückgenommene vermeintliche Gegentor zum Rückstand, die Rote Karte gegen Schalke.
Die Trainerstimmen des 1. Spieltags
Klar, dass eine Story im Vergleich mit diesen etwas in den Hintergrund rückt. Eine aus dem abgelaufenen Spieljahr bekannte, die auch damals wegen des polarisierenden Torjägers - und eines zudem polarisierenden Trainers - nicht den Fokus des Blicks auf die Rot-Weißen bildete. Baumgarts Kollektiv.
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