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Fünf Gründe, weshalb Union Berlin in dieser Saison Deutscher Meister werden kann

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"Deutscher Meister wird nur der FCU", sangen die Fans des 1. FC Union Berlin beim 2:0-Heimsieg gegen Borussia Dortmund. Nicht nur ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass dieser Wunschtraum in dieser Saison durchaus Realität werden kann. bundesliga.de nennt fünf Gründe, weshalb die "Eisernen", die nach 10 Spieltagen sensationell Spitzenreiter sind, am Ende auch den Titel holen können.

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1. Festung an der Alten Försterei

Borussia Dortmund bekam es am vergangenen Wochenende bei der 0:2-Niederlage am eigenen Leib zu spüren, auch für den FC Bayern München (1:1) und RB Leipzig (2:1) gab es an der Alten Försterei nicht viel zu holen. Die "Eisernen" haben ihr eigenes Stadion zu einer schwer einzunehmenden Festung ausgebaut, verloren nur zwei der letzten 38 Bundesliga-Heimspiele (in der Vorsaison gegen FCB und BVB). In der laufenden Saison ist der Sensationsspitzenreiter vor eigenem Publikum noch ungeschlagen (vier Siege, ein Remis) - kein Team holte in der laufenden Bundesliga-Saison zu Hause mehr Punkte als der 1. FC Union Berlin (13). Die einzige Niederlage in dieser Saison (Bundesliga-Bestwert) kassierten die Köpenicker auf fremdem Geläuf (0:2 bei Eintracht Frankfurt).

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2. "Eiserner Vorhang": Defensivstarkes Fischer-Team

Das Erfolgsgeheimnis der Hauptstädter? Eine extrem stabile Defensive, die jedem Gegner das Leben schwer macht. Mit nur sechs Gegentreffern stellt der 1. FC Union Berlin die beste Abwehr dieser Bundesliga-Saison. Auf so wenige Gegentreffer brachte es nach zehn Spieltagen zuletzt der FC Bayern vor sechs Jahren - 2016/17 waren es für den späteren Meister ebenfalls nur sechs. Wie gut der "Eiserne Vorhang" des Fischer-Teams ist, zeigt auch ein Blick in die weiteren Zahlen: Union ließ die wenigsten gegnerischen Großchancen ligaweit zu (5), Torwart Frederik Rönnow wehrte 81 Prozent der gegnerischen Torschüsse ab (Bundesliga-Bestwert!). Dafür betreiben die Köpenicker einen großen Aufwand, mit im Schnitt 118,8 Kilometer pro Partie sind die "Eisernen" das laufstärkste Team der Bundesliga. Zuletzt gegen den BVB lief Union fast zwölf Kilometer mehr als der Gegner (124,8 – Saisonrekord).

3. Eiskalt vor dem gegnerischen Tor

Doch die "Eisernen" sind nicht nur hinten stark, sondern auch vor dem gegnerischen Tor eiskalt: Der 1. FC Union Berlin hat die höchste Abschluss-Effizienz aller Bundesligisten (+6,6). Sprich: Die Köpenicker haben 6,6 Treffer mehr erzielt, als eigentlich durch die Torwahrscheinlichkeit zu erwarten war. Angreifer Sheraldo Becker (sechs Tore, drei Assists) sticht dabei besonders heraus, hat mit +4,2 die höchste Abschluss-Effizienz aller Bundesliga-Spieler. Auch in anderen Kategorien ist der Tabellenführer spitze: Drei der bereits 18 Saisontore des Fischer-Teams fielen nach Kontern, das ist derzeit Bundesliga-Bestwert. Und in der Luft ist Union ebenfalls brandgefährlich, die "Eisernen" erzielten in dieser Saison schon fünf Kopfballtore - nur der SV Werder Bremen kommt auf den gleichen Wert.

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4. Die Statistik macht Mut

Nach zehn Spieltagen ist die Meisterschaften alles andere als entschieden - vier Punkte Vorsprung sind allerdings schon ein gutes Polster für die "Eisernen", die am 6. Spieltag erstmals in der Vereinsgeschichte an die Tabellenspitze der Bundesliga sprangen und seitdem durchgehend auf Platz eins liegen. Das letzte Team außer dem FC Bayern, das in der Bundesliga fünf Spieltage in Serie den Spitzenplatz belegte, war 2019/20 RB Leipzig (vom 15. bis zum 19. Spieltag). Die Sachsen schafften den großen Coup vor drei Jahren nicht, doch die grundsätzliche Statistik kann den Köpenickern Mut machen: Die Tabellenführer nach zehn Spieltagen wurden zu 56 Prozent später auch Deutscher Meister, bei vier Punkten Vorsprung liegt die Quote immerhin bei 50 Prozent. Auch von den Teams, die nach zehn Spieltagen mindestens 23 Punkte auf dem Konto hatten, holte jedes zweite am Ende auch den Titel. Mannschaften mit sechs oder weniger Gegentoren an den ersten zehn Spieltagen wurden sogar zu 52 Prozent Deutscher Meister. Aber: Das Team mit den wenigsten Gegentoren nach zehn Spieltagen wurde nur in 37 Prozent der Fälle Deutscher Meister – selbst am Saisonende liegt die Quote hier "nur" bei 61 Prozent. Nicht immer gewinnt die Abwehr also Meisterschaften.

5. WM-Pause

Und im Titelrennen hat der 1. FC Union Berlin ein Ass im Ärmel, das viele vielleicht gar nicht auf dem Schirm haben: Aus der Mannschaft der "Eisernen" dürften - Stand jetzt - kaum Spieler zur Weltmeisterschaft in Katar (20. November bis 18. Dezember) reisen, die Köpenicker können sich also im Gegensatz zu vielen Konkurrenten um den Titel nahezu ungestört auf das zweite Halbjahr der Saison vorbereiten. Diese akribische Arbeit wird Union auch brauchen, schließlich stehen im neuen Jahr große Aufgaben bevor. Im internationalen Geschäft wird das Fischer-Team auch 2023 vertreten sein - das ist schon jetzt klar. Auch im DFB-Pokal überwintern die "Eisernen", nachdem sie die Hürde Heidenheim im eigenen Stadion souverän genommen haben. Und dann ist da noch der Kampf um die Spitzenplätze in der Bundesliga: Die Dreifachbelastung werden die Berliner komplett ausgeruht angehen können - im Unterschied zum Titelverteidiger FC Bayern München beispielsweise.