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Union im Duell mit Frankfurt
Union im Duell mit Frankfurt - © DFL Deutsche Fußball Liga
Union im Duell mit Frankfurt - © DFL Deutsche Fußball Liga
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Eintracht Frankfurts Offensivpower trifft auf Union Berlins Abwehrbollwerk

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So nah und doch so fern: Mit dem 1. FC Union Berlin und Eintracht Frankfurt treffen zum einen zwei Tabellennachbarn aufeinander, doch zum anderen auch zwei echte Gegensätze. Die Offensivpower der SGE möchte am Sonntag das Abwehrbollwerk der "Eisernen" knacken.

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Es ist noch gar nicht so lange her, da spielten der 1. FC Union Berlin und Eintracht Frankfurt in der Champions League. Der FCU erreichte 2023 den vierten Tabellenplatz, die SGE gewann ein Jahr zuvor die Europa League. Danach reichte es für beide Teams nicht erneut, sich für den Spitzenwettbewerb des Europapokals zu spielen. Jetzt stehen die beiden Kontrahenten gemeinsam am Rande der Champions-League-Grenze auf den Plätzen fünf und sechs - und beide wollen sich oben festbeißen.

Spitzenspiel: Leipzig und Freiburg kämpfen um Platz eins

Sicher und aus eigener Kraft können sich dabei allerdings nur die "Eisernen" in die Top-4 schieben. Da der Zweite Leipzig auf den Dritten Freiburg trifft, kann der FCU mit einem Sieg unabhängig vom Ergebnis des Spitzenspiels an einem der beiden vorbeiziehen - verliert Leipzig, müssten noch einige Tore gut gemacht werden. Doch auch die SGE hat einiges zu gewinnen. Bei einem Sieg geht es mindestens an den derzeit einen Punkt stärkeren Köpenickern vorbei.

Defensivbollwerk in der eigenen Festung

Die "Eisernen" sind nach der schwachen Vorsaison 2023/24 im Abstiegskampf wieder in richtig starker Form - und sie haben das Stadion An der Alten Försterei wieder zu einer echten Festung verwandelt. Dabei ist es vor allem extrem schwierig, gegen Union Tore zu schießen. Nur viermal musste sich Torwart Frederik Rønnow geschlagen geben. Der frühere Schlussmann der Eintracht, der im Sommer 2021 zu den Eisernen gewechselt ist, wurde in der Hauptstadt zu einem echten Chancenkiller. Mit einer Torwart-Effizienz von +2,0 war Rønnow an den ersten sieben Spieltagen der drittstärkste Torwart der Saison.

Auch dank des starken Rückhalts ist Union wieder extrem schwer zu besiegen. Nur eine einzige NIederlage mussten die Berliner hinnehmen, diese allerdings auswärts. Besonders das eigene Stadion machten sie zuletzt wieder zu einer echten Festung: An der Alten Försterei trat der FCU bisher dreimal an - und alle drei Partien wurden auch gewonnen. Jeweils mit einem Treffer Unterschied besiegte das Team von Trainer Bo Svensson den FC St. Pauli, die TSG Hoffenheim und Borussia Dortmund. Der Coach hat sein Team nach der Übernahme im Sommer wieder richtig stabilisiert und zu einer echten Defensivmacht entwickelt, die den Verein so erfolgreich gemacht hat. 

Doch es gibt auch ein neues Gesicht in der Hauptstadt: das von Youngstern, die absolut durchstarten. Vom BVB kam im Sommer Tom Rothe nach Berlin. Der Linksverteidiger, der in der Vorsaison leihweise beim Aufsteiger Holstein Kiel glänzte, etablierte sich sofort als Stammspieler und überzeugte vergangene Woche gegen den Ex-Club mit einem Tor und einer Vorlage. Diese gab er Sechser Aljoscha Kemlein - ein absolutes Novum! Denn der 20-Jährige, der zuletzt ebenfalls leihweise bei einem Zweitliga-Aufsteiger (St. Pauli) spielte, ist das erste Unioner Eigengewächs, das ein Tor in der Bundesliga erzielte. Kann das Duo gegen die Eintracht wieder glänzen?

Union-Spezialisten mit besonderer Offensivpower

Die so stabile Defensive Unions wird am Sonntag zum Härtetest gebeten. Denn Eintracht Frankfurt kommt mit einer furiosen Offensive nach Berlin, um das Bollwerk zu knacken. Toptorjäger und Topscorer Omar Marmoush ist aktuell kaum zu stoppen. Der Ägypter war in den letzten sechs Bundesligaspielen immer an mindestens einem Treffer direkt beteiligte - insgesamt brachte er es auf unfassbare 13 Torbeteiligungen in dieser Zeit (neun Tore, vier Vorlagen).

Dank gesunder Rotation im Europapokal am Donnerstagabend ist die SGE zudem nicht so müde, wie sich die "Eisernen" es vielleicht erhoffen würden. Marmoush, der einmal mehr mit einer starken Aktion den 1:0-Heimsieg gegen Riga einleitete, spielte zwar durch, bewies aber zuletzt, dass er jedes Spiel über die volle Distanz gehen kann und einfach nicht müde wird. Obendrauf bekam mit Hugo Larsson ein Leistungsträger die Rolle als Edeljoker. Der 20-jährige Schwede stieg in dieser Spielzeit zum Stammspieler in Frankfurts Schaltzentrale auf, durfte gegen Riga aber von der Bank das entscheidende Tor schießen. 

Europa League: Joker Larsson erlöst die SGE spät

Dino Toppmöller hat in dieser Saison aus einer wechselhaften Diva vom Main eine echte Offensivmaschine gebaut, die allen Zuschauern viel Freude beim Zusehen macht. Außer den gegnerischen Fans vielleicht. Doch auch die Defensive zeigte sich zuletzt gut aufgelegt. Die Abwehr rund um Co-Kapitän Robin Koch und Neuzugang Arthur Theate, der in der Europa League sogar komplett pausierte, ist ebenfalls gut in Form und könnte dem umtriebigen Angriff der Eisernen durchaus Probleme bereiten.

Dabei braucht die SGE auch keine Angst vor dem "Mythos Alte Försterei" zu haben - denn kaum ein Team weiß so gut, wie man die "Eisernen" zuhause ausschaltet. In fünf Duellen in der Unioner Festung konnte die Eintracht zweimal als Sieger hervorgehen, dazu gab es ein Unentschieden und zwei Niederlagen. Nicht jedoch unter Dino Toppmöller: Der Eintracht-Coach siegte in der Vorsaison mit 3:0 in Berlin, spielte zuhause Remis und ist damit gegen Union noch ungeschlagen. Alles ist angerichtet für ein packendes Duell zweier Gegensätze.