Das Wunder von Köpenick geht weiter! Der 1. FC Union Berlin zieht erstmal in die Champions League ein
Am Samstagnachmittag war es soweit: Der 1. FC Union Berlin hat mit dem 1:0-Heimsieg gegen den SV Werder Bremen den vierten Tabellenplatz verteidigt und damit das Ticket für die Champions League gelöst. Die Köpenicker haben damit Vereinsgeschichte geschrieben und als Bundesligist mit dem kleinsten, aber vielleicht schönsten Stadion der Liga im erst vierten Jahr Bundesliga-Zugehörigkeit Außergewöhnliches geleistet.
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Verkehrte Welt in Berlin! Während Hertha BSC, der eigentlich große Club der Hauptstadt, den Gang in die Zweitklassigkeit antreten muss, feiert der 1. FC Union Berlin den größten Erfolg der Vereinsgeschichte! Die Köpenicker dürfen in der kommenden Saison im Konzert der besten Clubs Europas mitspielen und haben sich durch den vierten Tabellenplatz in der Bundesliga für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert!
In einem Herzschlagfinale im Fernduell mit dem Sport-Club Freiburg sah es zwischenzeitlich so aus, als würden die Eisernen auf der Zielgeraden noch abgefangen werden. Die Breisgauer führten lange 1:0 bei Eintracht Frankfurt, während Union gegen den SV Werder Bremen zunächst nicht über das 0:0 hinaus kam. Doch dann kam Mr. Zuverlässig: Rani Khedira erlöste mit seinem Tor in der 81. Minute alle FCU-Fans und versetzte ganz Köpenick in Ekstase.
"Was ne‘ Scheiße, Champions League!"
Die Eisernen Fans bewiesen am Samstagnachmittag nicht nur erneut, dass das Stadion An Der Alten Försterei zu den stimmungsvollsten Stadien der Republik zählt, sondern ordneten das Erreichte auch auf ironische Weise hervorragend ein: "Was ne‘ Scheiße, was ne‘ Scheiße, was ne‘ Scheiße, Champions League!", schallte es durch das aus der Zeit gefallene Stadion im Osten der Bundeshauptstadt.
Union bezwingt Werder und spielt Champions League!
Auch für den Erfolgstrainer Urs Fischer, der die Köpenicker bereits 2019 in die Bundesliga geführt hatte, muss das Erreichen der Champions League erstmal realisiert werden. "Der Aufstieg damals wird für immer in meinem Gedächtnis bleiben und jetzt stehen wir hier und spielen Champions League", stellte der Schweizer sichtlich überwältig nach Spielende fest.
Der Heimsieg am 34. Spieltag setzte einer Rekord-Saison des 1. FC Union die Sahne auf die Erfolgstorte. Die Köpenicker feierten gegen Werder den 18. Saisonsieg und sammelten in 34 Partien sagenhafte 62 Zähler - beides neue Vereinsrekorde der Eisernen in einer Bundesliga-Saison. Zudem konnte kein Gegner in dieser Bundesliga-Saison die Festung Stadion An Der Alten Försterei einnehmen, denn die Köpenicker kassierten keine einzige Heimniederlage - zu Hause gab es elf Siege und sechs Remis. Saisonübergreifend bedeutet das eine laufende Serie von 23 Bundesliga-Heimspielen ohne Niederlage!
Union Berlin möchte sich treu bleiben
Nach dem souveränen Klassenerhalt in der ersten Bundesliga-Saison (elfter Platz 2019/20), dem Erreichen der Conference League 2020/21, dem Einzug in die Europa League 2021/22 ist Platz vier und die Champions-League-Qualifikation am Ende dieser Saison die logische Konsequenz der fast linear verlaufenden Erfolgskurve der Köpenicker.
Urs Fischer, der wie kein Anderer für die eiserne Erfolgsstory steht, weiß, "es wird wichtig sein, dass wir uns treu bleiben, diese Demut und Bescheidenheit zeigen und uns nicht großartig verändern. Das wird am Schluss die Herausforderung sein." Trotz dieser klar vorgegebenen Marschrichtung darf man gespannt sein, ob mit dem Erreichen der Champions League schon das Ende des Märchens von Köpenick erreicht ist.
34. Spieltag: Darüber spricht die Bundesliga
Noch verkehrter könnte die Fußballwelt in Berlin vielleicht werden, wenn Union eines Tages einen Titel gewinnen würde. Nach all den sensationellen Erfolgen der letzten Jahre würde es nicht verwundern, wenn die Köpenicker bald einen Pokal in den Himmel recken würden - vielleicht ja den DFB-Pokal im Olympiastadion...
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