VfL Bochum legt Protest gegen Wertung des Spiels bei Union Berlin ein
Das Bundesliga-Spiel 1. FC Union Berlin gegen VfL Bochum wird am 14. Spieltag von einem Feuerzeugwurf überschattet, bei dem VfL-Torwart Patrick Drewes am Kopf gestreift wurde. Der Schlussmann wurde mittlerweile aus dem Krankenhaus entlassen - der VfL will Protest einlegen.
Es lief bereits die Nachspielzeit in der Partie 1. FC Union Berlin gegen den VfL Bochum 1848, alles sah danach aus, als sollte die Partie des 14. Spieltags unspektakulär mit einem 1:1 zu Ende gehen. Doch für einen späten Aufreger sorgte plötzlich der Wurf eines Feuerzeugs von der Tribüne in Richtung des Bochumer Torwarts Patrick Drewes. Der 31-Jährige wurde vom Wurfgeschoss am Kopf gestreift und ging zu Boden. Beide Mannschaften verließen daraufhin kurzzeitig den Platz.
Einige Minuten später wurde die Partie fortgesetzt, Drewes blieb in der Kabine und wurde anschließend ins Krankenhaus gefahren, Feldspieler Philipp Hofmann rückte ins VfL-Tor. Da die bisherigen Bochumer Wechsel in vier Slots stattgefunden hatten, war das Wechselkontingent des VfL erschöpft, wodurch kein Torhüter mehr hätte eingewechselt werden können. Beide Mannschaften hatten sich aber offensichtlich darauf geeinigt, in der verbleibenden Spielzeit keine Angriff mehr zu starten. So endete die Partie 1:1, im Nachgang wurde aber nicht viel über das Sportliche gesprochen. So sahen die Reaktionen der Verantwortlichen im Sky-Interview aus.
Ilja Kaenzig, Geschäftsführer des VfL Bochum: "Unserer Ansicht nach hätte das Spiel abgebrochen werden müssen. Wir haben die Partie unter Protest zu Ende gebracht und werden am Montag Einspruch einlegen."
Horst Heldt, Geschäftsführer 1. FC Union Berlin: "Der Schiedsrichter hat das Spiel unterbrochen, weil ein Einzelner ein Feuerzeig auf den Torwart von Bochum geworfen hat. Es ist mir wichtig zu betonen, dass es ein Einzelner war. Respekt vor allen Sportlern, das war alles nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben."
Philipp Hofmann, Angreifer des VfL Bochum: "Es geht nicht darum, wie hart er getroffen wurde, es gehört sich einfach nicht. Das ist schade für den Club, denn Union ist eigentlich ein sympathischer Verein."
Schiedsrichter Martin Petersen: "Ich habe die Mannschaften in die Kabinen gebeten, damit sich alle besprechen können. Es wurde darüber debattiert, ob eine ordnungsgemäße Durchführung noch möglich ist. Wir haben das Spiel fortgesetzt, als klar war, dass die Sicherheit der Spieler gewährleistet ist. Beide Mannschaften haben sich bereit erklärt, weiterzuspielen. Ich werde einen Bericht über den Sachverhalt schreiben."
Entwarnung: Drewes nicht mehr im Krankenhaus
Drewes konnte das Krankenhaus am Samstagabend wieder verlassen, das bestätigte der VfL Bochum auf Anfrage des "SID". Gegenüber der "dpa" bestätigte der Verein zudem, dass Tests auf eine Gehirnerschütterung unauffällig verlaufen seien, Drewes beim Training am Sonntag aber aussetze.
Da durch den Kopftreffer eine in Paragraf 17 der Rechts- und Verfahrensordnung des DFB beschriebene "Schwächung der eigenen Mannschaft durch einen während des Spiels eingetretenen Umstand, der unabwendbar war und nicht mit dem Spiel und einer dabei erlittenen Verletzung im Zusammenhang steht" vorlag, kann der Revierclub, wie angekündigt, Einspruch gegen die Wertung des Spiels einlegen.
Dieser muss schriftlich und bis spätestens Montagabend erfolgen. Entscheiden wird über den Einspruch in erster Instanz das Sportgericht, als Berufungsinstanz das Bundesgericht.