Mainz wie es siegt und lacht: Die Rheinhessen sind der Gewinner im Tabellenkeller
Mit dem mehr als verdienten 4:1-Erfolg des 1. FSV Mainz 05 gegen die TSG Hoffenheim setzen die Rheinhessen am Samstag ein Ausrufezeichen im Kampf um den Klassenverbleib: Es fehlt nur noch ein Zähler zum rettenden Ufer. Platz 13 ist gar nur drei Zähler entfernt.
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14 Abschlüsse hatten die Spieler vom 1. FSV Mainz 05 in der ersten Halbzeit auf Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann abgefeuert und damit den Saisonrekord eingestellt. Doch getroffen hatte nur die glückliche TSG Hoffenheim durch Pavel Kadeřábek. "Unsere Spieler saßen in der Halbzeitpause in der Kabine und wussten nicht so recht, warum sie überhaupt zurücklagen. Und unsere Gäste wussten wohl nicht, wie sie überhaupt führen konnten", beschrieb der Mainzer Sportdirektor Martin Schmidt nach dem Spiel rückblickend die ratlosen Gesichter seiner Spieler.
Letztlich waren es die Momente unmittelbar nach Wiederanpfiff, in denen die abstiegsbedrohten Offensivspieler von Mainz 05 ihre dringend benötigte Effizienz vor dem Tor fanden. Zwei der ersten vier Abschlüsse nach dem Seitenwechsel fanden den Weg ins Tor.
Jonathan Burkardt verwandelte eine traumhaft schöne Flanke von Anthony Caci von halbrechts mit dem Kopf. Und der in Durchgang eins im Abschluss noch glücklose Phillipp Mwene traf nach einem Eckball nur vier Minuten später mit einem abgefälschten Schluss unhaltbar. Die Torwahrcheinlichkeit dieses Treffers lag bei mickrigen vier Prozent. Das nötige Glück hatten sich die Mainzer mit einer über weite Strecken tollen und energetischen Leistung verdient.
Später erhöhten Brajan Gruda und Karim Onisiwo gegen überforderte Gäste, die sich den Abpfiff herbeisehnten. "Wir haben uns trotz Rückstand an den Matchplan gehalten, den wir die ganze Woche besprochen und verinnerlicht hatten", sagte Neucoach Bo Henriksen auf der Pressekonferenz nach Spielende. Der Däne habe den Spielern in der Umkleide während der Halbzeit eingetrichtert, nicht nachzulassen: Nachsetzen, pressen, tiefe Läufe finden.
Burkardts Kopballtor öffnete dann den Torreigen in Halbzeit zwei. Der nach langer Leidenszeit endlich wieder fitte Stürmer leitete das dritte Mainzer Tor ein, gab sechsTorschüsse ab, legte bei Mainz die meisten Kilometer zurück, sprintete am meisten und war der schnellste 05er.
Mainz blickt wieder nach oben
Gästetrainer Pellegrino Matarazzo kritisierte seine Truppe nach Abpfiff und kündigte auf der Pressekonferenz an, deutlich und sehr tief in die Analyse dieses Spiels gehen zu wollen. Sein Kapitän Baumann zeigte sich vor Reportern ratlos: "Ich habe nichts Greifbares gerade in der Hand", sagte der Torhüter am Samstagabend schulterzuckend und räumte ein: "Wir hatten einen extrem schlechten Tag heute. In der zweiten Halbzeit haben uns die Mainzer komplett überrannt."
Dabei hatte der Torhüter gegen derzeit richtig gut aufgelegte Mainzer in der ersten Halbzeit noch deutlich Schlimmeres verhindert. Von den vergangenen vier Bundesliga-Spielen siegte die Henriksen-Elf drei Mal, zudem gab es ein Unentschieden beim Champions-League-Aspiranten Leipzig: Die Rheinhessen zeigen in der Crunchtime der Saison ihren besten und erfolgreichsten Fußball.
Mainz (26 Punkte) hat nun vier Zähler mehr als Köln (22) und steht auf dem Relegationsplatz. Bochum (27) liegt in greifbarer Nähe, auch Union (29) und Wolfsburg (28), die beide am 29. Spieltag verloren, sind in Reichweite. Die nächsten Gegner der Nullfünfer? Freiburg, Köln und Aufsteiger Heidenheim – der Mainzer Blick richtet sich nach oben.
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