No-Look-Elfer, Grätschen-Tore und mehr: Die kuriosesten Tore
In 60 Jahren Bundesliga sind schon einige kuriose Treffer gefallen. Beispielsweise wurde aus einer Grätsche im Mittelkreis plötzlich eine Bogenlampe ins Tor. Was es auch schon gab: Ein Keeper verwandelt vorne einen Elfer, feiert den Treffer und kommt nicht schnell genug ins Tor zurück – der Anstoß wird rasch ausgeführt und von der Mittellinie aus wird eingenetzt.
Es gab viel mehr solcher Szenen, die Zuschauer und Spieler gleichermaßen verdutzt aus der Wäsche gucken ließen. Im Video oben gibt es eine schöne Auswahl davon!
Besagter Meister der Tor-Grätsche ist Sebastian Langkamp: Der Innenverteidiger des Karlsruher SC wollte im Mittelkreis eigentlich nur einen Konter von Bayer 04 Leverkusen unterbinden – sein eingesprungenes Tackling mutierte aber zu einem herrlichen Flugball, der durch die Luft des Düsseldorfer Stadions ins Tor segelte. Weil die BayArena 2009 renoviert wurde, trug B04 seine Heimspiele in der Landeshauptstadt von Nordrhein-Westfalen aus. Der Treffer Langkamps blieb der einzige an diesem Tag, die Badener sammelten an diesem 29. Spieltag wichtige Punkte im Abstiegskampf. Der Abstieg konnte letzlich nicht vermieden werden.
Der beschriebene Torwart, der ein wahrer Elferspezialist – im Schießen und im Halten – war, ist Hans-Jörg Butt. Der Keeper ist der torgefährlichste Schlussmann der Bundesliga-Geschichte: 26 Treffer hat Butt, der für den Hamburger SV, Leverkusen und den FC Bayern München das Tor hütete, erzielt. Er ist der einzige Keeper, der zwei Treffer in einer Partie erzielte und in der Saison 1999/00 war er der beste Torschütze des HSV – mit neun Treffern! Sein wohl denkwürdigstes Tor erzielte der WM-Zweite (2002) und WM-Dritte (2010) aber in der Saison 2003/04: Es war ebenfalls ein 29. Spieltag, an dem sich Kurioses bei Bayer 04 abspielte. Butt trat auf Schalke zum Elfer an, verwandelte sicher zum 3:1 in der 76. Minute und feierte mit seinen Kollegen den Treffer. Weil er nur mit dem Rücken zum Tor in seinen Kasten zurücktrabte, während die Schalker schon den Anstoß ausführten, konnte Mike Hanke mit einem Schuss von der Mittellinie den verdutzten Keeper überwinden.
60 Jahre Bundesliga: Die schönsten Freistoßtore
Dass er nicht nur als Trainer ein wahres Stehaufmännchen ist, zeigte Bruno Labbadia schon als Stürmer. 1990/91 stürmte er für den 1. FC Kaiserslautern in Leverkusen. Gleich zwei Mal ging der Angreifer im Strafraum der "Werkself" zu Boden, beide Male gab es keinen Elfmeter. Labbadia ließ sich nicht hängen, lief immer wieder an und überrumpelte so die hadernde B04-Defensive, die sein wiederholtes Fallen als Schwalbe deutete. Diesen kleinen Handlungsvorpsrung, der daraus entstand, nutzte Labbadia für sich und netzte ins kurze Eck ein. Das 2:1 wurde später zwar noch ausgeglichen, aber dieser Treffer und der damit erzielte Punkt trugen letztendlich dazu bei, dass der FCK mit knappem Vorsprung Meister vor dem FC Bayern werden konnte.
Verwirrte Abwehrspieler, komplett verdutzte Keeper und Schlitzohren beim Abschluss: Im Video gibt es zahlreiche davon, unter anderem Lothar Matthäus, Karl-Heinz Rummenigge oder auch Andrej Kramarić, der einen Elfer verwandelte, während er nicht in Richtung Tor, sondern nach schräg rechts hinten blickte.
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