8. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga
Die Bundesliga ist eng wie selten zuvor. Augsburg überrascht den FC Bayern, Borussia Dortmund meldet sich derweil gegen Borussia Mönchengladbach zurück. Eintracht Frankfurt beeindruckt am Freitagabend, Fortuna Düsseldorf, 1. FC Union Berlin und 1. FC Köln punkten im Abstiegskampf – die Themen des 8. Spieltags.
1) Enges Rennen um die Spitze
In der Tabelle geht es so eng zu wie schon lange nicht mehr. Zwischen dem Ersten Borussia Mönchengladbach und dem Neunten Bayer 04 Leverkusen liegen nur zwei Zähler – eine solch geringe Punktedifferenz gab es nach acht Spieltagen noch nie im Drei-Punkte-Zeitalter! Überhaupt gab es so einen geringen Punkteabstand zwischen Rang eins und neun erst einmal zuvor in der Bundesliga-Geschichte: 1991/92 noch im Zwei-Punkte-Zeitalter. Damals lagen sogar zwischen Spitzenreiter Frankfurt und dem Tabellen-Zehnten Schalke nur zwei Punkte.
Gladbach und der VfL Wolfsburg haben 16 Punkte, dann kommen der FC Bayern München, Borussia Dortmund und RB Leipzig mit 15 Zählern. 14 Punkte haben der Sport-Club Freiburg, der FC Schalke 04, Eintracht Frankfurt und Leverkusen auf dem Konto. Eine Spitzengruppe, die aus neun Clubs besteht? Man stelle sich das vor dem 34. Spieltag vor...
Die Bundesliga-Tabelle nach dem 8. Spieltag
Am nächsten Wochenende kommt es gleich zu drei direkten Aufeinandertreffen der Topteams. Kann der Sport-Club nach der Niederlage gegen Union sich gegen Champions-League-Teilnehmer Leipzig zurückmelden? Holt die Frankfurter Eintracht am Sonntag die Borussia vom Niederrhein, den Primus, ein? Klar ist, dass die meisten Augen am nächsten Spieltag nach Gelsenkirchen schauen werden. Dort kommt es zum Revierderby, wenn Schalke den ewigen Rivalen BVB zu Gast hat.
2) Augsburg überrascht Bayern – aber Lewy und Gnabry spielen weiter munter auf
Dem FC Augsburg ist der Coup gelungen: Der Außenseiter holte durch ein Last-Minute-Tor von Alfred Finnbogason einen Punkt gegen den Rekordmeister. "Leidenschaft, Wille, dazu der Torhüter – das war ein sehr, sehr wichtiges Zeichen an die Liga", sagte FCA-Trainer Martin Schmidt im Anschluss an das Überraschungsremis. Beim FC Bayern München hingen derweil wegen zwei spät verlorener Zähler und der schweren Verletzung von Niklas Süle – der Abwehrchef hatte sich einen Kreuzbandriss zugezogen – die Köpfe.
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Zwei stachen leistungstechnisch aber erneut heraus: Robert Lewandowski und Serge Gnabry. Lewandowski schoss gegen einen seiner Lieblingsgegner (19 Treffer in 15 Begegnungen) bereits sein zwölftes Saisontor. Der Führende der Torschützenliste traf an jedem der ersten acht Spieltage und stellte damit den Rekord seines Ex-Mitspielers Pierre-Emerick Aubameyang ein, dem dieses Kunststück in der Spielzeit 2015/16 als erstem gelang. Im nächsten Spiel gegen Union Berlin kann Lewandowski mal wieder eine neue Bundesliga-Bestmarke aufstellen.
Ähnlich beeindruckend ist die Gnabrys Quote, der in den letzten vier Pflichtspielen an neun Toren beteiligt war (sechs Treffer und drei Vorlagen). In Augsburg bereitete er schon zum dritten Mal in dieser Saison ein Lewandowski-Tor vor, nach Wiederanpfiff brachte er sein Team dann per traumhaftem Schlenzer in Führung – beides übrigens mit seinem eigentlich schwächeren linken Fuß.
3) Der BVB schlägt Spitzenteam Gladbach
Borussia Dortmund hat im Topspiel gegen Borussia Mönchengladbach ein Ausrufezeichen gesetzt und dank Kapitän Marco Reus 1:0 gewonnen. Schwarzgelb machte in der Tabelle damit eindrucksvoll Boden gut und gehört wieder zur Spitzengruppe. "Hauptsache, wir haben gewonnen", äußerte sich Reus nach dem Ende erleichtert. "Man hat gesehen, dass das Spiel auch in die andere Richtung hätte kippen können."
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Es scheint, der BVB findet rechtzeitig zu seiner Form zurück. Rechtzeitig – vor Wochen, die den Ausgang der Saison maßgeblich beeinflussen werden. "Wir wussten, dass wir ein straffes Programm haben. In den drei Wochen wird sich zeigen, in welche Richtung es geht", sagte auch Reus. Im Anschluss an das Borussen-Duell folgt in der Champions League die Reise zu Inter Mailand, in der Bundesliga dann das Revierderby auf Schalke. Anschließend geht es im DFB-Pokal erneut gegen Mönchengladbach im Pokal, in der Bundesliga gegen Wolfsburg, in der Champions League wieder gegen Inter – und dann kommt der Bundesliga-Klassiker gegen den FC Bayern.
4) Frankfurt dreht mit Rönnow, Paciencia und Dost auf
Es war das Bild des Freitagabends: Direkt nach dem Abpfiff stürmten die Spieler von Eintracht Frankfurt zu ihrem Torhüter Frederik Rönnow, der mit seinen starken Paraden maßgeblich am 3:0-Sieg der Hessen gegen Bayer 04 Leverkusen beteiligt gewesen war. Zehn Torschüsse parierte der etatmäßige Ersatzkeeper, der nach der Verletzung von Kevin Trapp gefordert war – neuer Saisonrekord aller Torwarte. "Es war ein großer Abend für mich und das beste Spiel meiner Karriere. Nach einem harten Jahr, wo ich nicht viel gespielt habe, ist das sehr wichtig für mich", erklärte der dänische Nationalkeeper, der am Vortag erstmals Vater geworden war.
"Ein Traum": Rönnow überragt bei Eintracht Frankfurt
Mit Powerfußball überzeugte die Eintracht vor allem in den ersten 20 Minuten, in denen das Sturmduo Goncalo Paciencia und Bas Dost brillierte. In der Anfangsphase hatte Paciencia gleich einen Doppelpack geschnürt, sein Teamkollege sorgte in der Schlussphase dann für die Vorentscheidung. Bemerkenswert: Partien am Freitagabend liegen den Adlern: Sie verloren keins der letzten zehn Bundesliga-Heimspiele zu dieser Anstoßzeit. Durch den Erfolg gegen die Werkself führt die SGE jetzt die Heimtabelle an.
5) Düsseldorf, Köln und Union – die Gewinner im Abstiegskampf
Mit Fortuna Düsseldorf gegen den 1. FSV Mainz 05 und dem 1. FC Köln gegen den SC Paderborn 07 gab es am 8. Spieltag gleich zwei Begegnungen zwischen Mannschaften aus dem Tabellenkeller – mit dem jeweils besseren Ende für die Rheinländer. Köln sprang durch das souveräne 3:0 im Aufsteigerduell vom vorletzten auf den 15. Platz, die Fortuna kletterte von 15 auf 13. Der dritte Gewinner des Wochenendes kommt aus der Hauptstadt: Der 1. FC Union Berlin fuhr gegen das Überraschungsteam aus Freiburg den zweiten Saisonsieg ein und verbesserte sich von Rang 16 auf 14. Alle drei überholten den FC Augsburg trotz dessen überraschendem Punktgewinn gegen den FC Bayern. Zum Rekordmeister reisen die Unioner am kommenden Samstag, für Fortuna geht es zu Schlusslicht Paderborn und Köln spielt bereits am Freitag beim neuen Vorletzten, Mainz 05. Der Abstiegskampf bleibt extrem spannend.
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