Was ist dran am 40-Punkte-Mythos der Bundesliga?
Vor Einführung der Drei-Punkte-Regel zur Saison 1995/96 hieß es in der Bundesliga, 30 Punkte würden zum Klassenerhalt genügen. Schnell änderte sich die zu erreichende Marke im Sprachgebrauch auf 40 Zähler. Aber wieviel Wahrheitsgehalt steckt in dieser Faustregel? bundesliga.de hat einen Blick in die Historie geworfen.
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Eine mathematische Basis gibt es für die 40-Punkte-Marke nicht. Theoretisch kann ein Team auch mit 57 Punkten noch in die Relegation müssen - allerdings müssten dazu alle Teams auf den Plätzen 1-16 punktgleich sein. In der Realität ist dieses Szenario natürlich noch nie auch nur annähernd erreicht worden.
1997/98 stieg der Karlsruher SC mit 38 Punkten als Tabellen-Sechzehnter ab - aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber den punktgleichen Gladbachern. Der KSC ist damit der punktbeste Absteiger seit Einführung der drei-Punkte-Regel. Das heißt im Umkehrschluss: 39 Punkte waren bislang immer genug für den Klassenerhalt.
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In den letzten Jahren haben sich die zu benötigten Punkte insgesamt etwas nach unten entwickelt. Seit der Jahrtausendwende hielten alle Teams mit mindestens 37 Punkten die Klasse (der VfL Wolfsburg musste dafür 2016/17 durch die Relegation), 38 Punkte reichten seit Wiedereinführung der Relegation sogar immer mindestens für Rang 15. Punktbester Absteiger in diesem Zeitraum war Arminia Bielefeld 2002/03 mit 36 Punkten. Zeitgemäß wäre also eine 38-Punkte-Marke, die es zu erreichen gilt.
Im Schnitt hatten die Teams, die seit der Saison 1995/96 auf Platz 15 landeten, knapp 36 Punkte auf dem Konto. Seit Wiedereinführung der Relegation (2008/09) war es durchschnittlich sogar noch ein Punkt weniger (35). 32 Punkte reichten seitdem im Schnitt für den Relegationsplatz. Der HSV hielt 2013/14 sogar mit nur 27 Punkten über die Relegation die Klasse. Kein anderes Team im drei-Punkte-Zeitalter blieb mit so wenigen Punkten erstklassig.
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In der 2. Bundesliga ticken die Uhren ein wenig anders und die berühmten 40 Punkte reichten nicht immer - auch weil es bis zur Einführung der 3. Liga 2008/09 vier und nicht maximal drei Absteiger gab. So stieg beispielsweise 1995/96 der Chemnitzer FC mit 42 Zählern punktgleich mit dem Tabellen-Vierzehnten Hertha BSC und aufgrund der schlechteren Tordifferenz aus der 2. Bundesliga ab. Bis heute sind die Chemnitzer der punktreichste sportliche Absteiger aus der 2. Bundesliga.
Allerdings wurde auch nach Einführung der Relegation zwischen 2. Bundesliga und 3. Liga schon arg an der 40-Punkte Regel gekratzt: 2017/18 schaffte Erzgebirge Aue als Sechzehnter mit 40 Punkten nur über die Relegation den Klassenerhalt. Eintracht Braunschweig stieg in derselben Saison mit nur einem Punkt weniger (39) als punktbester Absteiger seit Einführung der 3. Liga aus der 2. Bundesliga ab. Zumindest in der 2. Bundesliga hat sich die 40-Punkte-Marke seit der Einführung der 3. Liga bewahrheitet - wenn auch teilweise nur um Haaresbreite.
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