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Ein Hauch von Dirk Nowitzki beim 1. FC Köln: Anthony Modeste ist das kölsche Kopfballungeheuer

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Totgesagte leben länger: Auf kaum einen Torjäger passt dieses Etikett in dieser Saison so gut wie Anthony Modeste. Beim 1. FC Köln schon beinahe abgeschrieben, erlebt der 33 Jahre alte Franzose bei den "Geißböcken" unter Trainer Steffen Baumgart seinen dritten Frühling und ist mit bisher zwölf Toren einer der Top-Stürmer der Bundesliga. Besonders auffällig: Modeste ist extrem gefährlich in der Luft, hat schon neun Treffer mit dem Kopf erzielt. In Europas Top-Ligen kommt kein Offensivspieler auf eine solche Erfolgsquote.

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Neues Jahr, altes Bild: Zum Hinrundenabschluss hatte Anthony Modeste für den 1. FC Köln mit einem Kopfball aus dem Lehrbuch kurz vor Schluss den verdienten 1:0-Heimsieg der "Geißböcke" gegen den VfB Stuttgart eingetütet, im ersten Spiel des Jahres 2022 erzielte er den Führungstreffer beim 3:1-Sieg in der Hauptstadt - natürlich ebenfalls per Kopf.

Denn mit diesem klappt es für den emotionalen Angreifer, der wie kaum ein zweiter zu diesem gefühlsbetonten Verein vom Rhein passt, in der Saison 2021/22 ganz besonders gut - unter dem neuen Kölner Coach ist Modeste fast wieder ganz der Alte, der mit 25 Saisontreffern die "Geißböcke" in den Europapokal und sich selbst in die Herzen der FC-Fans geballert hatte. Lief es nach seiner Rückkehr aus China bis zum Sommer nicht sonderlich prickelnd für den Franzosen, ist der 33-Jährige nun mental und körperlich wieder auf der Höhe - und mit zwölf Treffern Top-Torschütze der Kölner Mannschaft, die vor allem dank des kölschen Kopfballungeheuers Modeste eine tolle Saison spielt.

Ein Bewegungsablauf wie bei Nowitzkis berühmten Wurf

Neun Mal war der FC-Sturmtank dabei per Kopf erfolgreich, acht Mal in der Hinrunde. Seit Beginn der Datenerfassung 1992 hat kein Spieler zuvor so viele Kopfballtore in einer Hinrunde erzielt. Der letzte Spieler der historisch in einer gesamten Bundesliga Saison so viele Kopfballtreffer markierte, war 2008/09 Edin Dzeko – der historische Saisonrekord seit 1992 steht bei elf Kopfballtoren (Sergej Barbarez 2000/01 und Jan Koller 2004/05). Dass Modeste diesen Rekord knacken wird, ist nicht unwahrscheinlich. Schließlich ist das flankenlastige Spiel der "Geißböcke" unter Baumgart wie zugeschnitten auf die Qualitäten des Franzosen.

Darüber spricht die Bundesliga am 18. Spieltag

Denn der 1,87 Meter große Sturmhüne versteht es nicht nur sehr gut, seine Wucht im direkten Duell in Szene setzen, sondern Modeste hat ein untrügliches Gespür dafür, sich im Strafraum im richtigen Moment von seinem Gegenspieler abzusetzen. Nach seinem Last-Minute-Tor gegen Stuttgart schrieben sogar einige davon, dass der Ablauf an einen gewissen Dirk Nowitzki erinnere. Der deutsche Basketball-Superstar hat mit seinem Fadeaway-Jumper (ein Sprungwurf mit Absetzbewegung weg vom Gegenspieler in der Luft) das Spiel in der US-Profiliga NBA maßgeblich verändert. Und wer das 1:0 gegen den VfB nochmals anschaut, wird sehen: Ganz unrecht haben die Experten nicht. Schritt weg, Bewegung vom Gegner weg, Kopfball, Tor!

56. Bundesliga-Tor: Podolski überholt

Vor allem dank solcher Momente ist Modeste die "Lebensversicherung" des 1. FC Köln, der sich am 18. Spieltag auf Europapokalrang sechs vorschob. Gleich fünf Mal brachte er sein Team mit 1:0 in Führung. Das 1:0 gegen Hertha BSC war übrigens Modestes 56. Bundesliga-Tor für die "Geißböcke": Damit hat er Lukas Podolski in der Liste der besten Kölner Bundesliga-Torschützen überholt. Eine lebende Legende ist das kölsche Kopfballungeheuer bei den FC-Fans schon jetzt.