Arjen Robben kann Bayern Münchens Meister-Joker werden
Köln - Fünf Monate war er außer Gefecht. Und das ausgerechnet in seiner letzten Saison an der Säbener Straße. Doch jetzt ist Arjen Robben zurück - gegen Hannover 96 kam er unter dem tosenden Applaus der Zuschauer in der Allianz Arena in die Partie. Kurz vor Schluss hatte er sogar noch die Chance, per Freistoß sein 99. Bundesliga-Tor zu erzielen. Aufgeschoben muss aber nicht aufgehoben sein, denn an den letzten beiden Spieltagen könnte der Niederländer noch extrem wichtig werden.
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Etwas überraschend hatte Arjen Robben am vergangenen Sonntag im Kader des FC Bayern München für das Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg gestanden, nachdem er erst wenige Tage zuvor ins Mannschaftstraining des Rekordmeisters eingestiegen war. Zwar kam er bei den Clubberern noch nicht zum Einsatz, doch das Comeback des genialen Flügelspielers dürfte für die Bayern noch einmal eine große Motivationsspritze sein. Eine Woche später war es gegen Hannover dann jedenfalls so weit. In Leipzig und gegen Frankfurt könnten jetzt noch einige Bundesliga-Minuten hinzu kommen.
Bayern mit Arbeitssieg gegen Hannover
Schließlich ist Robben einer der ganz Großen in der Geschichte der Münchner - und einer, der genau weiß, was im Endspurt einer Saison zu tun ist, um die Deutsche Meisterschaft nach Hause zu bringen. Immerhin hat der 35-Jährige schon sieben Kopien der Meisterschalen und vier des DFB-Pokals in seiner Trophäenvitrine stehen.
Das Saisonfinale garantiert Spannung bis zum Schluss
Dass Robben überhaupt noch einmal eingreifen kann, war lange Zeit ungewiss. Vor dem 32. Spieltag kam er schließlich zuletzt am 27. November in der Champions League gegen Benfica Lissabon zum Einsatz. Zwei Tore steuerte er da zum 5:1 bei. Doch danach stoppten ihn muskuläre Probleme, verhinderten immer wieder seine Rückkehr. "Es ist frustrierend, nicht zu wissen, was es genau ist", sagte Robben. Sein 305. Pflichtspiel für den FCB, in denen er 143 Tore erzielt und 101 Treffer vorbereitet hat, drohte sein letztes zu sein. Schließlich ist der Abschied aus München im Sommer beschlossene Sache.
Aber Robben hat sich zurückgekämpft. So wie er es immer gemacht hat bei seinen zahlreichen Verletzungen, die er sich in seiner langen Karriere zugezogen hat. Monate lang hat er in der Reha geschuftet, immer wieder Rückschläge eingesteckt. Jetzt scheint er fit zu sein - und ist wieder eine Alternative in der Offensive.
Durch Robbens Rückkehr bekommt Trainer Niko Kovac wieder eine echte Alternative auf den Flügeln. Kingsley Coman und Serge Gnabry mit ihrer Schnelligkeit und ihren technischen Fähigkeiten spielen bisher beide eine gute Saison. Doch wenn einer der beiden ausfiel oder pausieren musste, fehlte zuletzt der Druck über die Außen. Wobei sich gegen Hannover auch Franck Ribery mit einem Tor zurückmeldete. "Die beiden kommen rein, haben hier eine Dekade geprägt, das haben sie sich verdient", erklärte Niko Kovac nach der Partie.
Der Weg des FC Bayern München zur Deutschen Meisterschaft
Mit seinen Dribblings, seinen Flanken und seinem berühmten Robben-Move bringt der 35-Jährige noch einmal ein neues Element ins Spiel der Bayern. Ein Haken nach innen und dann das Leder genau ins Eck gezirkelt. Keiner erzielt seine Tore regelmäßig so schön nach scheinbar der immer gleichen Schablone wie der 96-fache niederländische Nationalspieler. Jeder weiß, was passieren wird, aber es ist einfach unglaublich schwer zu verteidigen.
Am Samstagabend gab sich Robben dementsprechend kampfeslustig: "Ich habe immer gesagt, ich komme zurück, um auf dem Platz zu stehen, nicht nur um den Fans zuzuwinken. Ich fühle mich gut, das muss ich jetzt zeigen. Da geht noch was."
Robben würde seine Stärken gerne noch ein paar Mal in den letzten zwei Partien gegen RB Leipzig und Eintracht Frankfurt zeigen. Die Bayern könnten seine Tore dringend gebrauchen. Zwar steht der Rekordmeister auf Platz eins, doch nach dem vergebenen Matchball zur Vorentscheidung beim 1:1 in Nürnberg, sind die Münchner nach dem Sieg gegen Hannover wieder auf Kurs Richtung Titel.
Saisonfinale: Das Restprogramm der Bundesliga-Clubs
Und erst dann könnte sich Robben gebührend und ihm angemessen aus seinem Wohnzimmer Allianz Arena verabschieden.
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