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Borussia Dortmund gegen FC Bayern München: Der Klassiker in der Match-Facts-Analyse

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Der Klassiker geht in die 107. Runde! Vor dem großen Duell zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München werfen wir in der Match-Facts-Analyse einen Blick auf die besten Statistiken der beiden Kontrahenten und zeigen, was die Teams in der laufenden Saison besonders ausmacht.

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Am 9. Spieltag heißt es endlich: Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München. Die Münchner beendeten zuletzt ihre Ergebniskrise (4:0 gegen Leverkusen, 5:0 in der Champions League gegen Pilsen) und zogen wieder am BVB vorbei. Dieser musste in Köln bereits die dritte Saisonniederlage hinnehmen (so viele waren es nach acht Spieltagen zuletzt vor acht Jahren) – erneut trotz Führung. Bis zur 53. Minute lag Dortmunds Siegwahrscheinlichkeit bei 64 Prozent (da stand es noch 1:0), knapp zweieinhalb Minuten und zwei Gegentore später nur noch bei zehn Prozent ("Siegwahrscheinlichkeit" - der brandneue Bundesliga Match Fact). Die Bayern gehen damit nun zum sechsten Mal in Folge als das besser platzierte Team in ein Duell mit Dortmund, nach Punkten sind beide Teams aber gleichauf.

Vor dem prestigeträchtigen Duell spricht die Bilanz klar für den Rekordmeister: Der FC Bayern hat zehn der letzten elf Bundesliga-Spiele gegen Dortmund gewonnen, zuletzt gab es sogar erstmals bei dieser Paarung sieben Siege in Folge! Im letzten Aufeinandertreffen am 31. Spieltag 2021/22 gab es eine weitere Premiere: Erstmals fiel die Meisterentscheidung bei einem Spiel zwischen den beiden Clubs, nach dem 3:1-Heimsieg stand der zehnte Meistertitel in Folge der Bayern rechnerisch fest.

Der Klassiker von A bis Z

Starke xGoals-Werte, ausbaufähige Effizienz

Beim Blick auf die Offensive hat vor allem der FC Bayern in einigen Bereichen die Nase vorn: Mit 23 Treffern ist Bayern die Torfabrik der Bundesliga, Dortmund erzielte bisher nur elf Tore und liegt damit sogar unter dem Liga-Durchschnitt (12). Gemessen an den xGoals (16,1) hätte der BVB einige Tore mehr erzielen können als die tatsächlichen elf Treffer. Dieser Wert wird ligaweit nur von den Bayern übertroffen. Mit 19,9 haben sie mehr Tore erzielt (23), als zu erwarten waren und damit sehr gut performt. Dabei ragt besonders Sadio Mane heraus, der einen xGoals-Wert von 3,7 aufweist, mit vier Toren aber sogar knapp über diesem Wert liegt. Bester Dortmunder ist Marco Reus mit zwei Toren und einem xGoals-Wert von 2,5, der womöglich noch rechtzeitig zum Klassiker fit werden könnte.

Vor allem an der Abschluss-Effizienz müssen die Dortmunder noch arbeiten: Zwar gaben sie ligaweit die zweitmeisten Torschüsse ab (118), haben aber die schlechteste Abschluss-Effizienz aller Bundesliga-Teams (- 5,1). Besser sieht es da beim Münchner Konkurrenten aus: Die Bayern zielten mit 184 Abschlüssen am häufigsten auf das Tor und liegen mit ihrer Abschluss-Effizienz von + 3,1 ligaweit auf dem dritten Platz. Unter den Spielern liegt Jamal Musiala als einziger Spieler beider Teams in den Top zehn dieses Wertes (+2,2, Rang vier).

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Wird der Top-Speed den Unterschied machen?

Wird der Ball nach schnellem Pressing gewonnen, geht es oft für beide Teams direkt nach vorne mit Zug zum Tor: Dortmund gab die meisten Kontertorschüsse ab (14), Bayern liegt mit zwölf dieser Abschlussvariante dahinter. Trotz dieser Bemühungen erzielten beide Mannschaften noch kein Tor nach einem Konter. Einen Vorteil für das schnelle Umschalten wird im direkten Vergleich der FC Bayern haben, denn die Münchner haben viele schnelle Spieler. Alphonso Davies (36,0 km/h) ist der bislang schnellste Spieler der laufenden Bundesliga-Saison (gemeinsam mit Unions Sheraldo Becker), mit Leroy Sane (35,6) und Dayot Upamecano (35,3) sind zwei weitere Bayern in der ligaweiten Top zehn. Schnellster Dortmunder der laufenden Bundesliga-Saison ist Donyell Malen, der mit 35,1 km/h ligaweit auf Rang elf landete.

Auch wenn der BVB in einzelnen Sprintduellen nicht immer die Nase vorn haben wird, sind die Schwarz-Gelben im Kollektiv stark: Dortmund zog die meisten Sprints an (im Durchschnitt 256 Sprints pro Partie) und ist damit das sprintfreudigste Team der Bundesliga. Außerdem kommen nur zwei Bundesliga-Teams auf mehr intensive Läufe als Dortmund (im Durchschnitt 707 intensive Läufe pro Partie). Das ist neben dem VfL Wolfsburg der FC Bayern mit 720 intensiven Läufen pro Partie.

Der Klassiker in Zahlen

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Bellingham und Musiala im Fokus

Im Duell am Samstagabend wird ganz besonders auf zwei Spieler der Fokus liegen: Jude Bellingham und Jamal Musiala. Die beiden 19-Jährigen sind auf dem besten Wege an die Weltspitze und überragen jetzt schon in ihrer Mannschaft. Deshalb gehören sie nicht umsonst zu den "Most Pressed Players" der Liga. Bellingham war in der laufenden Bundesliga-Saison den meisten Drucksituationen ausgesetzt (168), Musiala den zweitmeisten (166). In der ligaweiten Top zehn befinden sich mit Leroy Sane und Sadio Mane zwei weitere Bayern-Spieler.

Die beiden Youngsters werden zwar auf unterschiedlichen Positionen eingesetzt, haben aber durch ihre Spielweise großen Einfluss auf ihr Team und sind mit ihren Fähigkeiten immens wichtig. So gewann Bellingham ligaweit die meisten Zweikämpfe alles Spieler (225) und zählt als Balleroberer zu den besten Spielern in diesem Skill-Bereich. Musiala hingegen überzeugt durch seine schnellen Dribblings und Torgefahr. Er ist der Top-Torschütze (fünf Tore – schon so viele wie 2021/22) und Topscorer des FC Bayern (acht Scorer-Punkte – nur Unions Sheraldo Becker mehr). Der junge Nationalspieler bestritt in seinem Team die meisten Zweikämpfe und gewann für einen so jungen Offensivspieler gute 51 Prozent davon. Im Skill-Bereich "Finisher" und "Initiator" ist Musiala nicht ohne Grund oben angesiedelt.

Die größten Duelle zwischen Bayern München und Borussia Dortmund

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Stabile Defensive und kontrolliertes Passspiel

Betrachtet man die Defensive, haben beide Mannschaften solide Werte. Der FC Bayern kassierte erst sechs Gegentore, Dortmund nur zehn. Das spiegelt sich auch annähernd bei den xGoals der Gegner wider: Der xGoals-Wert der Gegner des FC Bayern liegt bei 7,8 und ist ligaweit nur bei Union Berlin geringfügig niedriger (7,5). Der xGoals-Wert der Dortmunder Gegner liegt bei 9,6, das unterbietet neben den Bayern und Union nur noch der 1. FC Köln (8,5).

Im neuen Bundesliga Match Fact "Leistung unter Gegnerdruck" überzeugt jeweils ein Verteidiger der beiden Mannschaften: Niklas Süle konnte sich in der laufenden Bundesliga-Saison aus 79 Prozent der Drucksituationen erfolgreich lösen. Das ist Bundesliga-Bestwert. Bei den Bayern sticht hier Matthijs de Ligt hervor, der sich aus 75 Prozent seiner Drucksituationen erfolgreich lösen konnte (ligaweit Rang sechs), knapp gefolgt von Marcel Sabitzer, der 74 Prozent seiner Drucksituationen erfolgreich löste (Rang sieben).

Im Bereich Ballbesitz und Passspiel merkt man dem FC Bayern die auffällig dominante Spielweise besonders an. Bayern hat in der Bundesliga die meisten Spielanteile (62,8 Prozent Ballbesitz) und die höchste Passquote der Liga (88,4 Prozent). mit einer Pass-Performance von + 109,9 ligaweit deutlich das passeffizienteste Team. Der BVB liegt hier zwar knapp im negativen Bereich (- 6,6), das reicht aktuell aber trotzdem ligaweit zu einem ordentlichen fünften Platz. Bei den Spielern liegen mit Joshua Kimmich (+ 24,1) und Thomas Müller (+ 18,2) zwei Bayern-Spieler an der Spitze des ligaweiten Rankings. In den Top zehn findet man mit Dayot Upamecano und Benjamin Pavard zwei weitere Bayern-Spieler, bester Dortmunder ist Julian Brandt (+ 7,4) auf Rang 19.

Sowohl Dortmund als auch Bayern sind in einigen wichtigen Statistiken einen Tick besser als der Konkurrent. Im Klassiker könnten demnach nur Kleinigkeiten den Unterschied machen, um als Sieger vom Platz zu gehen.