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Samba nach 25 Sekunden: Leverkusen bejubelt das schnelle 1:0
Samba nach 25 Sekunden: Leverkusen bejubelt das schnelle 1:0 - © Lukas Schulze/Bundesliga
Samba nach 25 Sekunden: Leverkusen bejubelt das schnelle 1:0 - © Lukas Schulze/Bundesliga
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Meisterliche Effizienz: Bayer 04 Leverkusen gewinnt spektakulären Jahresauftakt

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Borussia Dortmund macht das Spiel – doch Bayer 04 Leverkusen gewinnt es dank seiner meisterlichen Effizienz. Das erste Bundesliga-Spiel des Jahres ist ein Spektakel.

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Das Fußballjahr 2025 begann mit einem Knall: Gerade mal 25 Sekunden war der Bundesliga-Auftakt alt und schon gab es etwas zu feiern - zumindest für den Deutschen Meister. Bei Borussia Dortmund fielen einige Stammverteidiger aus und wohl deshalb wurde der Werkself von Coach Xabi Alonso eingeimpft, den Aufbau rund um die jungen Almugera Kabar und Yannik Lührs mit äußerster Aggressivität anzulaufen. Das Ergebnis? Ein erzwungener Fehlpass unter Druck - aber vom etwas erfahreneren Yan Couto.

Nathan Tella war der Nutznießer, der einen Dropkick mit über 101 km/h in die linke obere Ecke zum 1:0 jagte. Es war das zweitfrühste Tor in dieser Saison. Der BVB schüttelte sich nur kurz, zeigte trotz des frühen Rückstands weiterhin mutiges Passspiel und kombinierte sich recht ansehnlich nach vorne. Doch in der achten Minute folgte der nächste Dortmunder Fehler: Ein langer Ball von Gregor Kobel wurde abgefangen und landete bei Edmond Tapsoba. Mit einem traumhaften Pass hinter die Borussen-Kette schickte der Abwehrmann Piero Hincapié links durch und der legte dann quer in den Strafraum zu Torjäger Patrik Schick - 0:2.

Bevor die Dortmunder Anhänger im Signal Iduna Park überhaupt unruhig werden konnten, spielte nun die Werkself mehrere Fehlpässe - gipfelnd in einem grätschenden Robert Andrich, der den Ball in den Strafraum zu Jamie Gittens beförderte. Der 21 Jahre alte Engländer wartete, bis Lukáš Hrádecký zu Boden ging, und überlupfte den Finnen zum 1:2 (12.). Die Dortmunder Arena wurde ob des spektakulären Jahresstarts zum Tollhaus!

Patrik Schick schnürt im ersten Durchgang direkt einen Doppelpack - Lukas Schulze/Bundesliga

Knipser Schick macht den Partycrasher

Aber wiederum nur sechs Minuten später wurde es wieder ein wenig bedächtiger: Wie beim 2:0, nur seitenverkehrt, spielte Tapsoba einen Ball in die Tiefe. Nun war es Jeremie Frimpong, der auf seiner rechten Seite unbedrängt in die Mitte flanken konnte - und erneut stand im Zentrum Schick bereit, um eiskalt zum 3:1 abzuschließen. Der Tscheche erzielte all seine elf Saisontore in den letzten sechs Bundesliga-Spielen, alleine sechs in den letzten beiden Partien. "Ich arbeite jeden Tag hart, so wie alle im Team", versuchte der Knipser bei DAZN seinen Lauf und den seiner Mitspieler zu erklären. 

Schick und die Werkself haben nach Anlaufschwierigkeiten in diese Saison mittlerweile vor dem gegnerischen Gehäuse Eis in den Venen: Der dritte Torschuss der Werkself am Freitag war gleichbedeutend mit dem dritten Treffer - meisterlich effizient eben. Drei Buden in den ersten 45 Minuten bei einem xGoals-Wert von 1,25 unterstreicht diese Effizienz nochmals. Was zudem nicht unerwähnt bleiben sollte: Florian Wirtz stand dabei gar nicht auf dem Platz, der geniale Spielmacher wurde erst nach über einer Stunde für Schick eingewechselt.

Ganz anders der BVB: Trotz des Rückstandes blieben die Schwarz-Gelben vermeintlich spielbestimmend und kamen auf 77 Prozent Ballbesitz im ersten Durchgang. Vor dem Tor zeigte Dortmund aber Nerven und scheiterte in Person von Serhou Guirassy (28.) und Karim Adeyemi (42.) am gut aufgelegten B04-Kapitän Lukáš Hrádecký. "Leverkusen hatte eine riesige Qualität heute", sagte Julian Brandt nach der Partie und erkannte die starke Leistung der Werkself neidlos an. "Wir sind sehr zufrieden, sehr stolz. Wir hatten heute die Kontrolle ohne Ball, hatten großen Fokus und waren dann vorne sehr effizient", lobte Alonso seine Mannen.

Leverkusen rückt den Bayern auf die Pelle

In der zweiten Hälfte der Partie bot sich wieder ein ähnliches Bild wie schon zuvor: Die Dortmunder machten das Spiel, Leverkusen überließ den Hausherren ganz abgezockt die Kugel und setzte mit seinen brandgefährlichen Kontern seine Nadelstiche. Eng wurde es nochmals nach dem Anschluss per Elfmeter durch Guirassy in der 79. Minute. Doch Alonsos Elf hielt dem Druck der aufopferungsvoll kämpfenden Mannschaft von Trainer Nuri Şahin statt. "Wir waren auf alles gefasst, uns war egal, wer bei Dortmund spielt: Wir hatten einen klaren Plan. Wir haben einen wichtigen Sieg holen können, haben gut verteidigt", freute sich Schick nach dem Spiel. "Wir haben mit einer guten Mentalität bis zur letzten Minute dagegengehalten. Es war ein sehr guter Start", schlug auch Schicks Coach in die gleiche Kerbe.

Seit dem 2. Spieltag ist die Mannschaft von Coach Alonso nun in der Bundesliga ungeschlagen, die vergangenen sechs Bundesliga-Partien wurden allesamt gewonnen - die beste Serie eines Bundesliga-Clubs in dieser Spielzeit. Der Erfolg bei den Borussen war der insgesamt neunte Pflichtspielsieg in Serie. Und in Dortmund zu gewinnen ist wahrlich eine Leistung für sich: Der BVB ist das heimstärkste Team der Liga (20 Zähler), zudem verlor Schwarz-Gelb zuletzt 2004 das erste Spiel eines Jahres. Die letzte Freitags-Heimniederlage für Dortmund gab es zudem ebenfalls im Jahr 2004. "Es gibt leichtere Gegner zum Start ins neue Jahr", bekannte dann auch Leader Granit Xhaka.

Eine reife Leistung des Deutschen Meisters, der sich durch den Dreier im Kampf um den Titel deutlich zurückmelden konnte: Vor dem Tospiel am Samstag, wenn Tabellenführer und Rekordmeister FC Bayern München bei seinem Angstgegner Borussia Mönchengladbach zu Gast ist, konnte B04 den Rückstand auf den FCB auf nur einen Zähler einstampfen. "Wir schauen nicht auf die Bayern, sondern nur auf uns. Wenn wir so weitermachen, dann sind wir auf einem guten Weg", drohte Xhaka schon fast in Richtung Süden. Der Druck auf die Mannschaft von Vincent Kompany wird dadurch maximal hochgehalten - im besten Fall will die Werkself dies bis zum 15. Februar tun: Denn dann kommt es in Leverkusen zum direkten Duell mit dem Rekordmeister. Das Bundesliga-Jahr begann mit einem Knall – und könnte zudem noch unfassbar spannend werden.

Serhou Guirassy verkürzt vom Punkt zum 2:3 - Lukas Schulze/Bundesliga