- © DFL
- © DFL
bundesliga

Die Schlüsselspieler von Bayer 04 Leverkusen vor dem Supercup gegen den VfB Stuttgart

xwhatsappmailcopy-link

Bayer 04 Leverkusen trifft am Samstagabend um 20.30 Uhr im Supercup auf den VfB Stuttgart! Beim Spiel Meister gegen Vizemeister kommt es vor allem auf die Stars an. bundesliga.de widmet sich hier den fünf Schlüsselspielern der Doublesieger vor diesem Duell.

Hol dir jetzt Wirtz, Xhaka & Co. in dein Fantasy-Team!

Edmond Tapsoba

Tapsoba war 2023/24 als linker Part der Dreierabwehrkette gesetzt, wobei er nach seiner Rückkehr vom Afrika Cup auch einige Male auf der Bank Platz nehmen musste oder rechts agierte. 

Wie auch Odilon Kossounou ist Tapsoba ein schneller (34,1 km/h Höchstgeschwindigkeit) und sehr spielstarker Verteidiger – er hat bei Leverkusen eine wichtige Rolle im Spielaufbau. Und auch im defensiven Kerngeschäft überzeugte der Nationalspieler von Burkina Faso, gewann 60 Prozent seiner Zweikämpfe. 

Tapsoba hat Anfang September 2023 seinen Vertrag bei der Werkself vorzeitig um weitere zwei Jahre bis Mitte 2028 verlängert. Simon Rolfes bewertete diese Unterschrift als "absolut zukunftsweisend für unsere Mannschaft und unseren Verein. Edmond ist einer der besten Innenverteidiger der Bundesliga, er besitzt definitiv das Potenzial, in die internationale Spitze vorzustoßen."

Granit Xhaka

Granit Xhaka brachte es in der Bundesliga-Saison 2023/24 auf die meiste Einsatzzeit der Bayer-Feldspieler (2827 Minuten). Gar nicht zum Zuge kam der Schlüsselspieler im defensiven Mittelfeld nur am 31. Spieltag aufgrund einer Gelb-Sperre. 

Der Schweizer Nationalspieler erzielte am 23. Spieltag gegen Mainz seinen ersten Treffer im Bayer-Trikot. Alle seine drei Saisontreffer in der Bundesliga markierte Xhaka per Weitschuss – nur Jan-Niklas Beste und Serhou Guirassy trafen 2023/24 öfter aus der Ferne (fünf bzw. vier Mal). Die Krönung der einzigartigen Saison folgte dann im letzten Spiel: Xhaka erzielte im Pokal-Finale gegen Kaiserslautern das 1:0-Siegtor, er traf dabei erneut per Weitschuss. 

Xhaka bildete mit unterschiedlichen Partnern die Doppelsechs und lenkte das Spiel aus der Tiefe. Er war 2023/24 ligaweit insgesamt am häufigsten am Ball (3.588 Mal, damit 114 Mal pro 90 Minuten) und lief ligaweit am drittmeisten (372,2 Kilometer, damit starke 11,8 km pro 90 Minuten). Xhaka spielte ligaweit die meisten Pässe aus dem Spiel (3.240), seine Passquote (93 Prozent) war eine der besten der Liga und seine Pass-Effizienz (+92,5) sogar ligaweiter Top-Wert. 

Alejandro Grimaldo

Der taktisch versierte und technisch äußerst starke Grimaldo brachte seine Stärken an 31 von 34 Spieltagen von Spielbeginn an sehr gut zur Geltung. Der von Benfica Lissabon verpflichtete Schienenspieler gab in der vergangenen Saison 13 Torvorlagen – das war der alleinige Bundesliga-Bestwert 2023/24. Mit 23 Torbeteiligungen war der grundsätzlich eher defensive Außenbahnspieler (!) Leverkusens verkappter Spielmacher und bester Scorer 2023/24. 

Er schlug klar die meisten Bayer-Flanken aus dem Spiel (89) und davon führten drei zum Tor. Sechs seiner Standards führten zu Treffern, bei Bayer war hier kein anderer Spieler so erfolgreich – zwei seiner Freistöße schlugen direkt ein und vier Mal führten seine Ecken zu einem Tor. Mit seinen zehn Saisontoren stellte der Spanier einen persönlichen Liga-Saisonrekord auf: In den vorherigen zwei Spielzeiten hatte er jeweils fünf Mal für Benfica getroffen. Als Mittelfeldspieler erzielten in der Bundesliga 2023/24 nur Florian Wirtz und Andrej Kramarić ein Tor mehr (der Kroate aus Hoffenheim traf zudem noch vier Mal als Stürmer). 

Bei einem xGoals-Wert von nur 6,6 traf Grimaldo sensationelle zehnmal – seine Abschluss-Effizienz von +3,4 war 2023/24 Bayer-Bestwert. Seine Schusstechnik ist überragend, er lässt die Bälle vor dem Tor herabfallen wie einst der legendäre Juninho (Olympique Lyon) zu seinen besten Zeiten Anfang der 2000er-Jahre. Der Techniker ist aber auch äußerst fair: Er gewann knapp die Hälfte seiner Zweikämpfe (49 Prozent), beging nur 15 Fouls und sah in der Bundesliga nur eine Gelbe Karte. 

Florian Wirtz

Wirtz kam 2023/24 an 32 der 34 Bundesliga-Spieltagen zum Einsatz und zog in den meisten Partien im offensiven Mittelfeld groß auf. Mit seinen elf Toren (persönlicher Saisonrekord) war er der torgefährlichste Bundesliga-Mittelfeldspieler – bei der Werkself traf nur Victor Boniface öfter (14 Mal). Wirtz beendete die Bundesliga-Saison 2023/24 mit 22 Scorer-Punkten (elf Tore und elf Torvorlagen), bei Bayer war einzig Grimaldo an einem Treffer mehr beteiligt. Auch im DFB-Pokal (drei Mal – u.a. ein Doppelpack im Halbfinale gegen Düsseldorf) und in der Europa League hat Wirtz 2023/24 getroffen. 

Der geniale Techniker entzieht sich immer wieder der gegnerischen Deckung und bereitete in der letzten Saison 73 Torschüsse vor (bei Bayer 04 nur Grimaldo und Hofmann). Seine elf Torvorlagen überbot ligaweit nur Teamkollege Grimaldo (13) und sie bedeuteten für ihn ebenfalls einen persönlichen Saisonrekord. Selbst hatte er neben elf Toren noch Pech mit sechs Aluminiumtreffern, so oft wie ligaweit kein anderer Spieler 2023/24. Wirtz zeigte sich extrem spielfreudig, seine 42 Doppelpass-Beteiligungen waren alleiniger Ligahöchstwert. 

Wirtz lief 2023/24 im Schnitt 12,3 Kilometer pro 90 Minuten (am meisten von allen Leverkusener Stammspielern), zog durchschnittlich 34 Sprints pro 90 Minuten an und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 34,6 km/h – das sind sensationelle Werte. Der dribbelfreudige Wirtz bestritt 714 Zweikämpfe (46 Prozent gewonnen) - ligaweit nur Heidenheims Stürmer Kleindienst und Bochums Abwehrmann Bernardo mehr. Er ging bei der Werkself in die meisten Dribblings (86), setzte sich in ganz starken 63 Prozent davon durch. 

Victor Boniface

Bei der nigerianischen Nationalmannschaft zog sich Boniface Anfang des Jahres eine Muskelsehnenverletzung im rechten Adduktorenbereich zu; er verpasste dadurch nicht nur den Afrika Cup, bei dem es Nigeria ins Endspiel schaffte, sondern fehlte auch der Werkself für einen langen Zeitraum. Erst Anfang April kam er zu seinem ersten Einsatz 2024 und erzielte in seinen  sieben Bundesliga-Spielen danach auch schon wieder vier Tore, traf u.a. an den letzten drei Bundesliga-Spieltagen 2023/24. 

Boniface war im Sommer 2023 aus Belgien zur Werkself gewechselt. Nach dem längerfristigen Ausfall von Patrik Schick waren die Rheinländer zum Handeln gezwungen. Mit seiner Verpflichtung hat Leverkusen alles richtig gemacht und trotz längerer Verletzungspause beendete der 23-Jährige die Saison als Top-Torschütze der Werkself (14 Tore). Neben 14 Toren legte er auch acht Treffer auf, war in 23 Partien also an 22 Toren beteiligt und war nach Grimaldo (23) bester Scorer der Werkself (Wirtz kam auch auf 22 Scorer-Punkte). Boniface stellte mit sieben Toren nach den ersten sieben Spieltagen den Bayer-Rekord ein. So oft zu diesem Zeitpunkt einer Saison hatten für Leverkusen zuvor nur Waas, Kirsten, Helmes und Alario getroffen. 

Vor seiner Verletzung war Boniface der "Ballermann der Bundesliga": Man mag es kaum glauben, aber obwohl er zwischenzeitlich elf Spiele ganz verpasste, gab er 2023/24 die fünftmeisten Torschüsse ligaweit ab (83 – Bayer-04-Höchstwert). Sein Expected-Goals-Wert (17,7) war der vierthöchste ligaweit. Seine Abschluss-Effizienz (-3,7) war sein größtes Manko. Von seinen 21 Großchancen nutzte er immerhin zwölf. Alle seine vier Bundesliga-Elfmeter hat er verwandelt. Boniface ist ein sehr dynamischer und körperlich robuster Stürmer, er hat in seiner noch jungen Karriere aber bereits zwei Kreuzbandrisse im selben Knie erlitten (im März 2019 und November 2020). 

Trotz dieser Verletzungshistorie hat er seinen Spielstil aber nicht verändert, er schont weder sich noch den Gegenspieler und geht weiterhin keinem Zweikampf aus dem Weg. Boniface gewann für einen Stürmer gute 46 Prozent seiner vielen Zweikämpfe, er machte lange Bälle immer wieder hervorragend fest.