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bundesliga

Bayer 04 Leverkusen auf der Überholspur

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Für Bayer 04 Leverkusen läuft es derzeit richtig gut. Die Werkself ist auch nach dem 10. Spieltag Tabellenführer und sammelt zudem in ungemütlichen Partien wichtige Zähler. Das liegt vor allem an Alonsos kontrolliertem Mittelfeld und den aktuell überragenden Neuzugängen.

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Bayer 04 Leverkusen reitet weiter auf der Erfolgswelle. 28 Punkte und neun Siege nach zehn Spieltagen sind für Leverkusen Vereinsrekorde. Historisch gab es nur ein Team, das zu diesem Zeitpunkt eine bessere Punkteausbeute vorweisen konnte: engster Verfolger FC Bayern, 2015/16 mit 30 Zählern. Die Werkself ist überhaupt erst das vierte Team, das nach zehn Spieltagen mindestens neun Siege zu Buche stehen hat. Den Bayern gelang dies neben 2015/16 auch noch 1980/81 und 2012/13 (jeweils neun Siege und eine Niederlage) – und am Saisonende wurden sie immer Meister. Ist das Team von Xabi Alonso der nächste Titelkandidat?

Mit dominantem Mittelfeld zum Sieg

"Unsere Vorbereitung, das Training, die Spielidee, die wir entwickeln sind grundlegend dafür, um ein starkes Team zu formen", erklärt Trainer Alonso, wenn er auf die aktuelle Form seines Teams angesprochen wird. Und die hat sich im Laufe des Jahres, seitdem der Spanier die Werkself übernahm, stark entwickelt. Alonso setzt vor allem auf das kontrollierte Passspiel im Mittelfeld, was dem damaligen Tiki-Taka des FC Barcelona gleicht. 2022/23 hatte Leverkusen durchschnittlich 464 Pässe pro Spiel (84 Prozent davon kamen an), in dieser Saison sind es 633 Pässe pro Spiel mit einer starken Quote von 90 Prozent, die beim Mitspieler landet.

"Der Spielstil und das Training haben sich geändert. Der Coach hat da einige Arbeit reingesteckt. Man versucht uns mehr Pässe und ein ballbesitzorientiertes Spiel anzutrainieren. Für ihn sind Spielformen wichtig, bei denen man maximal zwei Ballberührungen hintereinander hat“, verrät Exequiel Palacios, der neben Granit Xhaka die Fäden im Mittelfeld zieht und schon bei fünf Scorern steht (zwei Tore, drei Vorlagen).

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Neuzugänge überragen

Mit dem Motto "Einer für alle, alle für einen" befindet sich Bayer 04 aktuell im Torrausch, die 30 Tore nach zehn Spieltagen sind Vereinsrekord. Das haben ganz besonders die Neuzugänge zu verantworten. Kein anderer Spieler gab in dieser Bundesliga-Saison so viele Torschüsse ab wie Victor Boniface (57). Mit sieben Treffern ist der Nigerianer auch Leverkusens Top-Torschütze und dennoch keineswegs nur auf Abschluss gepolt. Boniface liefert auch schon fünf Torvorlagen und ist damit hinter Leipzigs Xavi Simons der zweitbeste Vorbereiter der Bundesliga. Zwölf Scorer-Punkte nach zehn Partien sind für einen 22-jährigen Bundesliga-Neuling eine herausragende Bilanz.

Neben Goalgetter Boniface spielt sich Neuzugang Alejandro Grimaldo ebenfalls immer mehr in den Vordergrund. Der Spanier schnürte beim 3:2-Sieg bei der TSG Hoffenheim einen Doppelpack und kommt als linker Verteidiger schon auf fünf Tore und vier Vorlagen. "Mit einem Trainer von Xabis Niveau wird man jeden Tag besser", sagte der 28-Jährige, der in seiner bisher besten Karriere-Phase noch kein Länderspiel für Spanien gemacht hat, aber sehnsüchtig "auf diesen Anruf" von Nationaltrainer Luis de la Fuente wartet.

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Gegen Union zu weiteren Bestmarken

Einzig am 4. Spieltag beim FC Bayern musste sich Leverkusen in dieser Bundesliga-Saison mit einem Unentschieden begnügen (2:2), ansonsten gab es ausschließlich Siege, zuletzt sechs in Folge. Nun kann die Werkself einen Vereinsrekord egalisieren: sieben Bundesliga-Siege in Serie innerhalb einer Saison gelangen Bayer 04 bisher dreimal, zuletzt im Frühjahr 2016 unter Roger Schmidt.

Dafür muss Leverkusen am 11. Spieltag die Hürde gegen Union Berlin nehmen. Die Köpenicker wollen endlich ihre Serie von acht Bundesliga-Niederlagen in Folge beenden und dem Tabellenführer ein Bein stellen. Die Vorzeichen waren beim letzten Aufeinandertreffen in der BayArena aber noch ganz umgekehrt: Fast genau vor einem Jahr, am 6. November 2022, reiste Union Berlin als Tabellenführer zum Drittletzten nach Leverkusen – und verlor mit 0:5. Es war (neben einem weiteren 0:5 anno 2020 in Dortmund) die höchste Niederlage in der Bundesliga-Geschichte der Eisernen und für Bayer der bis heute höchste Bundesliga-Sieg unter Xabi Alonso. Nun ist Union Drittletzter und Leverkusen Tabellenführer.

Die aktuellen Formkurven könnten derzeit also kaum unterschiedlicher sein und Bayer 04 wird alles dafür machen, um den engsten Verfolger, FC Bayern München, auf Abstand zu halten. Vielleicht bahnt sich dann auch im Laufe der Saison ein möglicher Beginn für einen Zeitenwechsel in der Bundesliga an.