Später Doppelschlag sichert der TSG Hoffenheim einen Punkt bei Bayer Leverkusen
Die TSG Hoffenheim hat bei Bayer Leverkusen Moral gezeigt und nach 0:2-Rückstand noch 2:2 (0:1) gespielt. Patrik Schick (37., 60.) traf doppelt für die Werkself, aber die Joker Angelo Stiller (80.) und Munas Dabbur (83.) retteten den Gästen einen Punkt.
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Beide Trainer rotierten im Vergleich zum Wochenende ordentlich durch: Bayer-Trainer Gerardo Seoane brachte im Vergleich zum 2:5 in Frankfurt Odilon Kossounou, Karim Bellarabi, Kerem Demirbay und Exequiel Palacios für Amine Adli, Robert Andrich, Charles Aranguiz und den gelb-gesperrten Jeremie Frimpong. Bei der TSG Hoffenheim standen Florian Grillitsch, Sebastian Rudy und Christoph Baumgartner anstelle von Stefan Posch, Angelo Stiller und Munas Dabbur in der Startelf.
Bayer Leverkusen legte sehr druckvoll los. Nach einem feinen Angriff über Palacios und Moussa Diaby passte bei Patrik Schick nur die Ballannahme nicht ganz, sonst hätte es die erste Großchance des Spiels gegeben (3.). Kurze Zeit später traf Florian Wirtz zwar aus 14 Metern präzise ins linke Eck, aber der 18-Jährige stand zuvor einen halben Meter im Abseits und der Treffer zählte nicht (9.) Es wäre der perfekte Start in das 50. Bundesliga-Spiel von Wirtz gewesen - kein Spieler in der Historie erreichte diese Marke in so jungem Alter. Mit 18 Jahren und 226 Tagen löste der Leverkusener Giovanni Reyna als Rekordhalter ab. Nach zehn Minuten kamen dann auch die Gäste besser in die Partie. Den ersten Abschluss der TSG setzte Ihlas Bebou nach einer Flanke von David Raum aber deutlich über das Tor (12.).
Chancenwucher in der BayArena
Beide Teams kamen in der Folge zu einigen Abschlüssen, aber richtig in Bedrängnis kamen zunächst beide Keeper nicht. Das änderte sich in der 28. Minute: Wirtz brachte einen Freistoß aus halbrechter Position in den Sechzehner, Jonathan Tah wurde beim Kopfball geblockt und so landete der Abpraller bei Piero Hincapie, der aus acht Metern mit einem satten Volleyschuss nur den rechten Pfosten traf. Auf der anderen Seite rettete nach einem Richards-Kopfball ebenfalls das Aluminium: Der US-Amerikaner traf mit einem Kopfball aus sieben Metern nur die Latte (35.).
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Kurze Zeit später war es dann aber so weit: Kossounou ließ tief in der eigenen Hälfte Raum aussteigen und spielte dann einen scharfen Pass auf Wirtz, der aus dem Mittelkreis sofort auf die rechte Seite zu Diaby gab, der nicht mehr einzufangen war und fünf Meter vor der Grundlinie auf den langen Pfosten flankte. Dort stürmte Patrik Schick heran und traf aus sieben Metern volley mit links. Oliver Baumann war zwar noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern. Im weiteren Verlauf hätte die Werkself nachlegen können, aber Schick und Wirtz scheiterten jeweils in aussichtsreicher Position an Baumann (41.)
Joker bringen die Wende
Sebastian Hoeneß reagierte und nahm den angeschlagenen Kevin Akpoguma und den gelb-rot-gefährdeten Rudy herunter. Pavel Kaderabek und Angelo Stiller ersetzten das Duo positionsgetreu. Gerade Kaderabek schob direkt mächtig über die rechte Seite an und die TSG schnupperte am Ausgleich. Zunächst jagte Andrej Kramaric einen volley aus 14 Metern über das Tor (49.), dann scheiterte der Kroate aus kurzer Distanz an Lukas Hradecky (51.).
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Im Anschluss bestimmte dann wieder Bayer das Geschehen. Bellarabi und Wirtz ließen zunächst das 2:0 liegen, aber Schick machte es dann besser: Der Tscheche wuchtete eine perfekte Flanke von Piero Hincapie vom Elfmeterpunkt ins linke Eck. Keine Abwehrchance für Baumann. Der Treffer des Tschechen hatte schon fast historische Dimensionen: Es war sein 16. Bundesliga-Saisontor (in nur 13 Partien) - so viele Tore nach 16 Spieltagen hatte zuvor nie ein Leverkusener auf dem Konto. Außerdem war es der achte Leverkusener Treffer in Serie, der auf das Konto des Linksfußes ging. So viele Tore am Stück für ein Team hatte zuletzt Anthony Modeste 2016 für den 1. FC Köln erzielt. Es entwickelte sich in der Folge ein offener Schlagabtausch. Erst traf Kramaric mit einem Kopfball die Latte (68.), dann köpfte Wirtz aus kurzer Distanz freistehend über das Tor (71.).
In der Schlussphase wurden die Gäste dann für ihren Einsatz belohnt. Nach einem weiten Pass von Kevin Vogt überlistete Stiller Hradecky aus spitzem Winkel und brachte Hoffenheim wieder ran. Und die TSG legte nach: Der eingewechselte Georginio Rutter setzte sich stark auf der rechten Seite durch und flankte flach in die Mitte zum ebenfalls eingewechselten Munas Dabbur, der formvollendet mit der Hacke zum Ausgleich traf. In der Folge wollte die Hoeneß-Truppe noch den Sieg, aber große Chancen blieben in der Schlussphase aus. Ärgerlich aus Leverkusener Sicht aber nicht nur die verspielte Führung. In der Nachspielzeit sah Diaby nach einem Foul an Grillitsch die Gelb-Rote Karte. Dann war ein sehr unterhaltsames Spiel beendet.
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Spieler des Spiels: Patrik Schick
Patrik Schick setzte seine beeindruckende Torserie auch gegen Hoffenheim fort; der Tscheche gab die meisten Torschüsse aller Spieler ab (7) und traf doppelt. Schick erzielte damit die letzten 8 Bundesliga-Tore der Werkself. Nur einmal gab es in der Bundesliga-Geschichte eine längere derartige Serie (Fritz Walter 1976 mit 10 Bundesliga-Toren am Stück für Waldhof Mannheim).
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