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David gegen Goliat: Holstein Kiel fordert den FC Bayern in München heraus

30.01.2025

Tabellenführer gegen Abstiegskandidat, Rekordmeister gegen Bundesliga-Neuling: Holstein Kiel reist am 20. Spieltag der Bundesliga zum FC Bayern München und tritt erstmals in der Allianz Arena an. Die Statistiken sprechen eine klare Sprache: Auf der einen Seite stehen 33 Deutsche Meisterschaften, 20 Erfolge im DFB-Pokal und sechs Champions-League-Titel, auf der anderen steht ein bis heute unvergessener Triumph: die gewonnene Meisterschaft vor knapp 113 Jahren. Doch die Störche in der Rolle des "David" haben schon einmal bewiesen, dass sie gegen "Goliat" bestehen können.

FCB oder KSV - welche Spieler hast du im Fantasy Team?

Mit 4.573 zu 28 Bundesliga-Toren in 2.029 zu 19 Spielen und 1.227 zu drei Siegen in der höchsten deutschen Spielklasse ist der FC Bayern München auf dem Papier nicht nur eine Nummer zu groß für Holstein Kiel. Allein Harry Kane hat mit 17 Treffern in der laufenden Bundesliga-Saison drei Tore mehr geschossen als alle Kieler zusammen. Gegen die Störche steht der Engländer nicht nur besonders im Fokus, sondern auch vor seinem 50. Bundesliga-Spiel. Schon jetzt hat der in seiner Karriere noch immer titellose Angreifer bis zu dieser Marke historisch die meisten Tore erzielt (53) – vor Harry Kane führte Erling Haaland mit 50 Toren aus seinen ersten 50 Bundesliga-Spielen diese Liste an.

Hinzu kommt, dass sich Bayern im noch jungen Jahr 2025 in der Bundesliga in absoluter Topform präsentiert. Vier Siege aus vier Spielen und elf zu drei Tore, insgesamt erst eine Niederlage in dieser Bundesliga-Saison und eine beeindruckende Heimstärke sprechen für den Rekordmeister. So haben die Münchner zu Hause keines ihrer neun Spiele verloren und nur einmal – gegen den aktuellen Meister aus Leverkusen – unentschieden gespielt. Im Vergleich dazu hat Kiel auswärts in dieser Spielzeit bisher bei drei Unentschieden und sechs Niederlagen keine der neun Partien gewinnen können. Außerdem: Bayern hat seit März 2008 nicht mehr gegen ein Team verloren, das auf einem direkten Abstiegsplatz stand (49 Siege, acht Unentschieden). Alles spricht also für einen FCB-Sieg? Nein, nicht alles.

Kiel im Aufwind: Der Underdog zeigt Zähne

Ein erstes großes Ausrufezeichen setzten die Kieler gegen den FC Augsburg, den sie mit einem 5:1-Kantersieg aus dem eigenen Stadion putzten. Besonders auffällig sind dabei Shuto Machino und Phil Harres geworden, die jeweils einen Doppelpack erzielten. Und dass den Störchen die Rolle des Underdogs liegt, in der sie sich gegen den großen FCB wohl auch wiederfinden, haben sie am 17. Spieltag gegen Borussia Dortmund bewiesen, als sie in Unterzahl 4:2 siegten. Auch hier trafen die Offensivakteure jeweils einmal, wodurch beide inzwischen auf sieben Saisontore kommen.

Bei der 1:3-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim sowie beim 2:2-Unentschieden in Wolfsburg blieben Machino und Harres, die schon als eine Art Lebensversicherung für das Team von Marcel Rapp angesehen werden können, jedoch ohne Torerfolg. Doch besonders gegen die Wölfe zeigte sich, dass es sehr wohl auch ohne die beiden funktioniert. So kam die KSV mit ungefähr 400 Pässen weniger als der VfL aus, ihr genügte ein xGoals-Wert von 0,24 (Wolfsburgs Wert lag bei 2,28) und sie benötigte nur zwei Torschüsse, um am Ende das besagte Remis einzufahren.

Unterschiedliche Ausgangslagen

Kiel hat somit in den letzten fünf Spielen mehr Punkte geholt (sieben), als an den ersten 14 Spieltagen (fünf) – ein klarer Formanstieg. Und nicht zu vergessen, für die einen im Positiven, für die anderen im Negativen, ist das Duell der beiden Teams in der 2. Runde des DFB-Pokals in der Saison 2020/21, das die Störche mit 6:5 (2:2) im Elfmeterschießen gewannen.

Die Ausgangslage ist also klar: Für die Bayern sprechen die Zahlen und die aktuelle Form, für Holstein Kiel spricht die gegen Wolfsburg unter Beweis gestellte Kaltschnäuzigkeit und die Überzeugung, gegen große Vereine mithalten zu können. David gegen Goliat – dieses Duell hat schon einmal Geschichte geschrieben, es ist Zeit für das nächste Kapitel.

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