Borussia Dortmund zeigt einmal mehr zwei Gesichter
Im eigenen Stadion und in der Champions League ist Borussia Dortmund die Nummer eins, auswärts will es dagegen so gar nicht rund laufen. Auch in dieser Saison zeigt der BVB wieder seine zwei Gesichter.
Dortmund zum zweiten Mal in der Top-11
Die bisherige Bilanz ist recht beeindruckend: Drei Spiele, drei Siege, 10:4-Tore. Die Brust könnte eigentlich kaum breiter sein, wenn Borussia Dortmund am kommenden Freitag den FC St. Pauli im heimischen Stadion erwartet. Zumal der BVB gerade freitags in Dortmund bekanntlich unschlagbar ist. Am fünften Spieltag gewannen die Borussen gegen den VfL Bochum 1848 4:2 und blieben damit zum 38 Mal in Serie (!) im heimischen Rund an einem Freitag ungeschlagen: Rekord. Ein Sieg gegen die Kiezkicker ist also vom Papier her reine Formsache. Eigentlich.
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Denn es gibt da eben noch einen weiteren Teil der Wahrheit und der schmeckt den BVB-Verantwortlichen sicherlich so gar nicht. Die Borussia zeigt auch in dieser Saison wieder ihren Wankelmut, zwei Gesichter, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Das Problem umgab den BVB schon in der Vorsaison. In der Bundesliga gewann die Borussia nur eins von acht Spielen gegen die Top-Vier. In der Champions League verlor der BVB dagegen nur eine von vier Begegnungen gegen Paris Saint-Germain. Zudem gab es Niederlagen gegen Atlético und im Finale gegen Real Madrid. In der Champions League spielte Dortmund königlich, in der Bundesliga hing die Borussia den Erwartungen hinterher.
Dortmund zu Hause die Nummer eins
Das Ungleichgewicht zwischen Liga und Champions League haben die Dortmunder in dieser noch jungen Saison tatsächlich besser in den Griff bekommen. Immerhin feierte die Mannschaft von Nuri Sahin schon drei Erfolge, darunter auch ein Dreier gegen den Tabellendritten Eintracht Frankfurt. Dafür macht sich nun die nächste Disbalance bemerkbar und zwar zwischen Heim- und Auswärtspielen. Erneut ist die Sprache von zwei Gesichtern bei den Schwarzgelben. Und das untermauern auch die Zahlen.
Mit neun Punkten aus drei Spielen führt Dortmund die Heimtabelle der Liga souverän an, ist seit sechs Begegnungen im eigenen Stadion ungeschlagen, gewann die jüngsten fünf Partien allesamt. In der Champions League feierte der BVB einen historischen 7:1-Heimerfolg über den ebenfalls als unschlagbar geltenden Traditionsclub Celtic Glasgow. Für Dortmund war es der höchste Sieg in der Königsklasse, der es auch in Top-10 der höchsten Champions-League-Erfolge der Bundesligisten schaffte.
Rang 16 auf fremden Plätzen
In der Fremde fremdelt die Borussia aber mit dieser Saison. So gab es in den gegnerischen Stadien aus drei Begegnungen erst einen einzigen Punkt und 2:7 Tore, bedeutet in der Auswärtstabelle Rang 16. Beim 1:5 gegen den VfB Stuttgart gab es am vierten Spieltag sogar die höchste Niederlage seit knapp vier Jahren. Und der Trend hat schon in der vergangenen Saison begonnen. Der BVB hat die jüngsten fünf Auswärtsspiele nicht für sich entscheiden können, sammelte sogar nur einen Punkt ein. Immerhin gab es in der Champions League ein 3:0 beim FC Brügge.
Tatsächlich spiegelt sich die Unbeständigkeit nicht nur an den reinen Ergebnissen wider. Die Borussen gaben auswärts nicht mal halb so viele Torschüsse ab wie im eigenen Stadion, ließen aber gleichzeitig mehr gegnerische Torschüsse zu. Der BVB kommt zudem auf fremden Plätzen zu deutlich weniger Ballbesitz (63 zu 54 Prozent) und lief im Schnitt auch drei Kilometer weniger.
Für Dortmund kein neues Phänomen. In der Vergangenheit war der Wankelmut immer mal wieder ein Thema. Mal lief es in der Bundesliga, im internationalen Vergleich nicht, dann war es genau andersrum. Nun besteht das Ungleichgewicht zwischen Heim- und Auswärtsspielen. Beim BVB wird man sicher froh sein, dass es am Freitag das Heimspiel gegen St. Pauli ansteht. Heimspiel, Freitag - zwei Serien, die für einen Erfolg des BVB sprechen.
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