Rückblick auf Borussia Dortmunds Meisterstück 2012 gegen Bayern München
Der Klassiker zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund hat schon einige legendäre Spiele hervorgebracht. Eine ganz besondere Partie fand im April 2012 statt, als der BVB gegen die Bayern (s)ein Meisterstück vollbrachte.
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Endphase im Titelkampf 2012. Borussia Dortmund hat drei Punkte Vorsprung auf den FC Bayern München. Und dann, am 11. April, dem 30. Spieltag, ist der Rekordmeister zu Gast beim BVB. Eine unfassbar packende Partie wird den Zuschauern im Signal Iduna Park geboten, zahlreiche Chancen auf beiden Seiten. Dominieren die Dortmunder von Coach Jürgen Klopp den ersten Durchgang, kommen die Münchner von Trainer Jupp Heynckes stark aus der Kabine und sorgen für einige gefährliche Abschlüsse.
Bereits in den ersten 45 Minuten hätten die Borussen die Partie für sich entscheiden können, Robert Lewandowski köpfte beispielsweise für die Schwarz-Gelben an den linken Pfosten. In der 77. Minute machte es der Pole dann besser – und richtig schlitzohrig: Eine von Moritz Leitner schnell und kurz ausgeführte Ecke landet im Fuß von Marcel Schmelzer, der sofort in den Strafraum flankt. Die Hereingabe klärt der FCB ungenügend in den Rückraum zu Kevin Großkreutz, der volley aus 18 Metern abzieht. Im Torraum verlängert der polnische Goalgetter mit der linken Hacke ins linke Eck – Führung BVB! Arjen Robben hebte das mögliche Abseits Lewandowskis auf.
Unfassbare Schlussphase
"Die Hacke zur Meisterschaft? Der Abfälscher zum Titel?", schrie Tom Bartels für die ARD Sportschau in sein Mikrofon. Doch es sollte nochmals spannend werden: In der 85. Minute schickt Franck Ribery Robben links in den Strafraum, der herauseilende Roman Weidenfeller bringt den schnellen Niederländer zu Fall. Der gefoulte Zehner der Münchner tritt selbst an, schießt mit seinem starken, linken Fuß. Doch Weidenfeller hält den schwach geschossenen Ball, der nur leicht nach rechts aufs Tor geschossen wurde, sogar fest. Wieder ist Robben die tragische Figur.
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Als wäre das noch nicht alles genug, sprintet Neven Subotic zum verzweifelten Robben und schreit ihm Stirn an Stirn in voller Lautstärke in dessen blasses Gesicht. In der Nachspielzeit sind es wieder diese beiden Protagonisten, die für Aufsehen sorgen: Eine Flanke von Ribery köpft Subotic an den eigenen Querbalken, Robben steht für den Abpraller im Torraum parat – und schießt aus kurzer Distanz über das leere Tor. Unfassbar.
Angestachelte Bayern werden Dauer-Meister
Am Ende bleibt es beim 1:0 für die Schwarz-Gelben, die ihre Tabellenführung auf sechs Zähler ausbauen und letztendlich die Deutsche Meisterschaft einfahren. Seitdem holten die von der Klopp-Elf angestachelten Bayern in jeder Saison die Meisterschale auf den Münchner Rathausbalkon.
Ändert sich das nach zehn FCB-Meisterschaften in dieser Saison? Recken die Borussen den Titel auf dem Dortmunder Borsigplatz in die Luft? Der Klassiker am Samstag, und ein Sieg des BVB in diesem, könnte die Truppe von Edin Terzic dazu beflügeln.
"Die Meisterschaft entscheidet sich nicht am Samstag", sagt Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl, der 2012 im April noch auf dem Feld stand. Recht hat er. Und dass eine etwaige tragische Figur wie damals Robben nicht verzagen braucht, zeigt auch die Geschichte: Im Champions-League-Finale 2013 entschied er mit seinem goldenen Treffer zum 2:1 das Endspiel in Wembley. Es war ebenfalls eine unfassbar packende Partie. Und es ging ebenfalls gegen den BVB.