Borussia Mönchengladbach empfängt die SG Eintracht Frankfurt: Das Duell der Top-Sturm-Trios
Der Spitzenreiter empfängt den Tabellenachten. Für gewöhnlich lässt sich der Ausgang dieser Partie aufgrund von Erfahrungswerten einfach vorhersagen, gilt doch der Liga-Primus in solch’ einem Duell als selbstverständlicher Favorit. Doch wenn Borussia Mönchengladbach - vor dem 9. Spieltag Tabellenführer der Bundesliga - den derzeit Achten Eintracht Frankfurt am Sonntag (18 Uhr) zu Gast hat, dann wird das ein Spiel zwischen zwei Teams sein, die nur zwei Punkte trennen. Und darüber hinaus ist es ein Duell der zwei wohl gefährlichsten Offensiv-Trios der aktuellen Saison.
Ist deine Offensive im Fantasy-Team auch so gefährlich?
Borussia Mönchengladbach schoss bisher 15 Saisontore. Und an 14 der 15 Treffer war zumindest einer aus dem Trio Alassane Plea, Marcus Thuram und Breel Embolo direkt beteiligt. Die drei physisch robusten Angreifer der Fohlen sind kaum zu kontrollieren.
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Ein Blick nach Hessen: Mehr Torschüsse als die SG Eintracht Frankfurt (132) gaben nur die Spieler des FC Bayern München ab (145), auch ohne die abgewanderte „Büffel-Herde“ sind die Frankfurter vorne wieder sehr gut aufgestellt. Die Sommer-Neuzugänge Andre Silva und Bas Dost sowie der erstarkte Goncalo Paciencia schossen elf der 14 SGE-Tore.
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Enges Rennen an der Spitze: So spannend ist die Bundesliga
Alassane Plea: Der Franzose war bereits in der vergangenen Saison der beste Torschütze der Borussia, und auch in dieser Spielzeit zeigt er sich angriffslustig. Plea schoss vier Tore, bereitete vier weitere vor - damit ist er Top-Scorer der Mannschaft von Marco Rose. Dass er ebenso oft traf wie er auflegte, zeigt, wie mannschaftsdienlich er denkt und spielt. Das verdeutlicht auch eine andere Statistik: Gladbachs Stürmer schoss 24 mal aufs Tor, legte aber 16 mal für seine Kollegen vor.
Der darüber hinaus auch durchsetzungsstarke Franzose führte die meisten Zweikämpfe aller Borussen und blieb in 40 Prozent der direkten Duelle Sieger. Doch ausgerechnet Plea ist vor dem Spiel am Sonntagabend fraglich. Bei der 0:1-Niederlage bei Borussia Dortmund zog er sich eine Muskelverletzung im Oberschenkel zu. Sein Einsatz gegen Frankfurt steht auf der Kippe.
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Marcus Thuram und Breel Embolo sind unberechenbar
Marcus Thuram: Der Sohn von Lilian, dem Weltmeister von 1998, ist ein überaus unangenehmer Gegenspieler. Er ist schnell (Top-Speed 33,5 km/h), zweikampfstark (gewann 50 Prozent seiner Zweikämpfe) und ist körperlich robust gebaut. Außerdem ist er willensstark: Als Trainer Marco Rose ihn am 5. Spieltag gegen Fortuna Düsseldorf zunächst auf der Bank ließ, entfaltete er seine Torgefahr auf besondere Weise: Als Joker drehte er den 0:1-Rückstand und erzielte zwei Treffer, dank derer die Borussia das Spiel mit 2:1 gewann.
Thuram, der Bundesliga-Rookie im September, zeigt sich stets unberechenbar: Gegen Hoffenheim machte Thuram so weiter und legte erst Plea das 1:0 auf, ehe er selbst auf 2:0 erhöhte – bei beiden Aktionen kam er mit Dampf über die rechte Seite, bei seiner Torvorlage zum 1:0 gegen Augsburg über die linke Seite. Ein klassischer Flügelspieler, der Flanken schlägt, ist Thuram nicht. Er bringt Tiefe ins Spiel und sucht den Weg zum Tor.
Breel Embolo: Für den Schweizer begann seine Zeit bei Borussia Mönchengladbach denkbar ungünstig. Emobolo brachte eine Verletzung aus der Vorsaison mit, verpasste daher weite Teile der Vorbereitung. Doch seine ersten Bundesliga-Spiele für die Fohlen waren verheißungsvoll: In sechs Partien erzielte er drei Tore. Damit ist er auf dem besten Weg, seinen persönlichen Höchstwert zu überbieten.
In seiner bislang besten Saison traf er in einer Spielzeit fünfmal - allerdings für den FC Schalke 04. Damit war er Zweitbester der Königsblauen, lediglich Elfmeterschütze Daniel Caligiuri kam auf mehr Tore als der verletzungsgeplagte Embolo. Am Niederrhein scheint der Neuzugang aufzublühen. Durch seine kluge und lebhafte Spielweise kann er auch im Mittelfeld aushelfen. Embolo ist in der Offensive für fast jede Position eine Option.
Bei Eintracht Frankfurt profitiert Goncalo Paciencia vom Abgang der "Büffel-Herde"
Goncalo Paciencia: In allen acht Bundesliga-Partien der Eintracht kam er zum Einsatz, in sechs Partien stand er von Beginn an auf dem Platz. Die fünf Tore, die der Portugiese bislang beisteuerte, sind aktueller Bestwert bei Eintracht Frankfurt. Paciencia zeigt damit, was in ihm steckt. In der vergangenen Saison war ihm das vorenthalten.
Denn in 2018/19 hatte Trainer Adi Hütter vornehmlich auf das Trio bestehend aus Sebastian Haller, Ante Rebic und Luka Jovic gesetzt. Nach dem Abgang der „Büffel-Herde“ blüht er nun richtig auf: Seine 26 Torschüsse sind die meisten bei der SGE, die 15 Torschussvorlagen in dieser Saison überbietet bei der Eintracht nur Filip Kostic - Paciencia ist ein permanent gefährlicher Stürmer.
8. Spieltag im Fokus: Darüber spricht die Bundesliga
Bas Dost: Erst Ende August stieß Bas Dost zur Eintracht. Der späte Neuzugang von Sporting Lissabon stand daher erst am dritten Spieltag im Kader - doch da sorgte er als Joker für den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 1:1. Die Eintracht gewann das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf mit 2:1. Bei seinem ersten Startelf-Einsatz gegen den 1. FC Union Berlin traf Dost zur 1:0-Führung, bei seinem zweiten zum 3:0-Endstand gegen Bayer 04 Leverkusen.
Seine Effektivität im Eintracht-Trikot ist in der Bundesliga phänomenal: Fünf Torschüsse gab er ab, drei davon landeten im Netz – so treffsicher waren auch die so geliebten Stürmer der Vorsaison nicht.
Andre Silva: Der Portugiese, der Anfang September im Tausch mit Ante Rebic vom italienischen Erstligisten AC Mailand zu den Hessen kam, erwies sich als sofortige Verstärkung. Vom vierten bis zum siebten Bundesliga-Spieltag verpasste er keine Minute im Trikot der Eintracht und erzielte in den Spielen gegen Borussia Dortmund, Union Berlin und den SV Werder Bremen jeweils einen Treffer. Gegen Leverkusen fehlte er allerdings verletzt. Silva zeigte sich sofort als Vollblutstürmer, in seinen 360 Einsatzminuten in der Bundesliga gab er 19 Torschüsse ab und bereitete zwölf weitere vor.
Zahlen, Statistiken, Tendenzen - all das wird am Sonntagabend vergessen sein, wenn um 18 Uhr die Partie angepfiffen wird. Dann wird sich zeigen, welches Top-Trio die größere Wucht entwickeln kann.
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