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Florian Neuhaus ist der Denker und Lenker im Spiel vom Borussia Mönchengladbach
Florian Neuhaus ist der Denker und Lenker im Spiel vom Borussia Mönchengladbach - © 2018 DFL
Florian Neuhaus ist der Denker und Lenker im Spiel vom Borussia Mönchengladbach - © 2018 DFL
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Entdeckung der Hinrunde: Florian Neuhaus von Borussia Mönchengladbach

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Köln - Florian Neuhaus ist die Entdeckung der Hinrunde in der Bundesliga. Auch wenn der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler nicht so im Fokus bei Borussia Mönchengladbach wie etwa Thorgan Hazard, Alassane Plea oder Jonas Hofmann steht, Neuhaus hat sich binnen kurzer Zeit bei den Fohlen zum Leistungsträger entwickelt und ist als Strippenzieher aus der Mannschaft von Dieter Hecking nicht mehr wegzudenken.

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Als Florian Neuhaus am 1. Bundesliga-Spieltag in der Startelf von Borussia Mönchengladbach auftauchte, staunten viele nicht schlecht. Leistungsträger wie Christoph Kramer oder Denis Zakaria, die noch in der Saison davor nicht aus der Stammformation der Fohlen wegzudenken waren, hatte der Youngster auf die Bank verdrängt - und sollte sie fortan auch nicht mehr an sich vorbeiziehen lassen.

Hazard und Plea sind Gladbachs Trümpfe

Aus Sicht der Gladbacher Verantwortlichen ist dies allerdings nur wenig überraschend. Bei der Borussia haben sie Neuhaus' Potenzial schon früh erkannt. Auch wenn der 21-Jährige erst seit Sommer für die Fohlen aufläuft, verpflichtet haben sie ihn schon ein Jahr zuvor. Und dann zu Fortuna Düsseldorf ausgeliehen, wo er sich nach dem Wechsel von 1860 München ganz in Ruhe entwickeln konnte. Auch nach Meinung des Mittelfeldspielers genau der richtige Schritt und "das Beste, was mir passieren konnte".

Gegen den VfB Stuttgart schießt Florian Neuhaus sein erstes Tor in der Bundesliga - Lars Baron/Bongarts/Getty Images

Bei Düsseldorf in der 2. Bundesliga gereift

Zum einen, weil er als spielstarker und technisch sehr versierter Akteur sich im "Stahlbad" 2. Bundesliga behaupten und gegen körperlich robuste Gegenspieler durchsetzen musste. Zum anderen war die Leihe auch für die persönliche Entwicklung des Nachwuchsspielers sehr wichtig, wie er auf der Vereinshomepage erklärt: "Ich war erstmals 500 Kilometer von meiner Familie weg und bin dadurch ein Stück weit selbständiger geworden."

Selbstbewusst tritt Neuhaus in dieser Saison bei Gladbach definitiv auf. Dass die Borussia eine herausragende Hinserie gespielt hat, ist auch sein Verdienst. Im Mittelfeld verhilft er den Rheinländern zu mehr Stabilität in der Defensive und zu mehr Variabilität und Durchschlagskraft im Spiel nach vorne. "Ich mag es, in die Räume zu stoßen, in denen es dem Gegner weh tut und wo ich richtig torgefährlich werden kann", sagt Neuhaus über sich selbst.

Neuhaus: "Bin froh, endlich bei Borussia zu sein"

Der Denker und Lenker im Mittelfeld

Und das zeigt er immer wieder. Als einziger Mittelfeldspieler der Gladbacher hat er keine Partie der Hinrunde verpasst. Warum sollte Hecking auch auf ihn verzichten: Neuhaus gehört zu den besten Vorbereitern der Liga, hat sogar selbst schon getroffen. Seine Passquote ist überragend, und das, obwohl er nicht vor dem Risiko zurückscheut und nicht nur den sicheren Ball spielt. Vielmehr sucht er die Schnittstelle, in der er die schnellen Angreifer in Szene setzen kann.

Sein erstes Jahr in der Bundesliga läuft optimal für den Nachwuchsspieler, dem das von Dieter Hecking in dieser Saison bevorzugte 4-3-3-System wie auf den Leib geschnitten ist. Neuhaus hat sogar so sehr überzeugt, dass schon erste Stimmen laut geworden sind, die ihn im Notizbuch von Bundestrainer Joachim Löw sehen. "Jeder kleine Junge träumt von der Nationalmannschaft", erklärt er, bläst aber noch lange nicht zum großen Angriff: "Für mich ist das noch ein Stück weit weg."

In der letzten Saison verhalf Florian Neuhaus (l.) Düsseldorf zum Aufstieg, in dieser Saison spielt er gegen die Fortuna - DFL Deutsche Fußball Liga

Neuhaus: "Bis jetzt ist es super gelaufen"

Immerhin, im Trikot der U21-Auswahl des DFB tastet er sich Schritt für Schritt an die Elite heran. Neuhaus weiß eben, dass es sich lohnt, nicht zu früh aufs Ganze zu gehen, sondern für seine Ziele hart zu arbeiten. Hätte er damals nicht den Weg über die 2. Bundesliga gewählt, wer weiß, ob er heute ein ähnlich positives Fazit zur Halbzeit gezogen hätte: "Bis jetzt ist es super gelaufen, ich fühle mich hier sehr wohl und wir können mit dem Saisonverlauf sehr zufrieden sein. Ich habe gar nicht so weit voraus gedacht. Ich wollte hier erst einmal ankommen, alles aufsaugen, in jedem Training Gas geben. Ich denke, das ist mir dann auch ganz gut gelungen und jetzt genieße ich den Moment und will weiter an mir arbeiten und mich verbessern", betont der Youngster. Und damit natürlich auch die Borussia weiter nach vorne führen.

Kristina Jäger