Borussia Mönchengladbach: so stark wie zuletzt in den Siebzigern
Borussia Mönchengladbach ist nicht zu stoppen: Nach dem 2:1 bei Bayer Leverkusen hat die Borussia vier der fünf Bundesliga-Auswärtsspiele dieser Saison gewonnen und ist damit zum vierten Mal in Folge Tabellenführer. Das war den ihnen zuletzt in der letzten Meistersaison 1976/77 gelungen. Den Fohlen ist in dieser Spielzeit viel zuzutrauen. bundesliga.de präsentiert die Bestmarken der Borussia.
Hole dir jetzt die Gladbach-Stars in deine Elf - im Fantasy Manager!
22 Punkte nach neun Spielen - zuletzt war Borussia Mönchengladbach vor 32 Jahren so gut in eine Bundesliga-Saison gestartet. 1987/88 unter Trainer Wolf Werner waren es auf drei Punkte umgerechnet ebenfalls 22 Zähler. Insgesamt kam die Borussia historisch nur zwei Mal besser aus den Startlöchern: Nur 1973/74 und 1976/77 war die Bilanz nach zehn Spieltagen noch besser. In der letzten Saison, in der die Fohlen bereits eine starke Hinrunde hinlegte, waren es nach zehn Runden zwei Punkte weniger.
Erstmals seit der Meistersaison 1976/77 steht die Elf vom Niederrhein vier Spieltage in Folge an der Spitze. "Wenn du in Leverkusen nach diesen Wochen mit der komplizierten Kadersituation gewinnst, ist das für mich mehr als ein Arbeitssieg, sondern eine große moralische Leistung der Mannschaft", betonte Max Eberl nach dem 2:1-Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen.
Die Offensive kreiert hochklassige Chancen
Nur drei Mannschaften erzielten bislang mehr als die 21 Tore der Borussia: Der FC Bayern München (25), RB Leipzig (25) und Borussia Dortmund (23). Zudem erspielte sich nur RB Leipzig mehr Großchancen als Mönchengladbach (27). Nach dem knappen 2:1 in Leverkusen freute sich Jonas Hofmann über die erkämpften Punkte: "Das ist ein Arbeitssieg, ein dreckiger Sieg gewesen. Den nehmen wir gerne mit. So kann es gerne weitergehen."
Jetzt beim Tippspiel anmelden und jeden Spieltag gewinnen
Die Handschrift von Trainer Marco Rose wird immer deutlicher sichtbar. Das Spiel des neuen Trainers ist geprägt von aggressivem Pressing und schnellem offensiven Umschalten. Die Fohlen nutzten sechs gegnerische Ballverluste zum Torerfolg - ein Topwert in der Liga! An die vier Kontertore der Gladbacher kommt ebenfalls kaum ein Team in der Bundesliga ran.
Hinten und vorne läuft's
Das direkte Gegenpressing nach eigenem Ballverlust zahlt sich zudem in der Defensive aus: Mit nur zehn Gegentreffern haben die Fohlen die drittbeste Abwehr hinter dem VfL Wolfsburg (acht Gegentore) und dem FC Schalke 04 (neun) - die unter Coach Oliver Glasner einen ähnlichen Spielansatz verfolgen wie die Elf vom Niederrhein.
Der körperlich enorm robuste Neuzugang Marcus Thuram findet sich sehr gut ein bei Mönchengladbach. In den letzten sechs Bundesliga-Spielen war Thuram an neun Toren beteiligt, traf fünf Mal selbst und gab zudem vier Torvorlagen! Mit seinen fünf Saisontoren ist er bester Gladbacher Torschütze und mit vier Torvorlagen nun auch Top-Vorbereiter (gemeinsam mit Plea) und selbstverständlich auch Top-Scorer (neun Torbeteiligungen).
Thuram und Co.: Neuzugänge schlagen ein
Nicht nur Thuram hat sich bestens eingefunden, auch Breel Embolo und Rechtsverteidiger Stefan Lainer haben gut eingeschlagen; die drei zusammen haben neun Tore erzielt (Thuram fünf, Embolo drei, Lainer eines), bei keinem Bundesligisten waren die Neuen so erfolgreich. "Wir haben eine hohe Intensität im Spiel. Aber wir sind auch in der Breite gut besetzt und können immer wieder frische Jungs reinwerfen", sagt Lainer.
Ein toller Start, eine erfolgreiche neue Spielphilosophie, starke Neuzugänge: Gladbach kann in dieser Saison weit oben landen - was auch dieser Fakt unterstreicht: Wer nach zehn Spieltagen in der Bundesliga Tabellenführer war, wurde am Saisonende auch 31 Mal Deutscher Meister - das entspricht einer Quote von 55 Prozent.