Die Bundesliga-Teams im Achtelfinale der Champions League
Die heißen Wochen in der UEFA Champions League stehen an: Die K.o.-Phase beginnt! Gleich vier Bundesliga-Clubs stehen unter den besten 16 Teams Europas. Wie stehen die Viertelfinal-Chancen für den FC Bayern München, Borussia Dortmund, Eintracht Frankfurt und RB Leipzig?
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1 ) FC Bayern München gegen Paris Saint-Germain (14.2. & 8.3.)
Am Valentinstag verschlägt es die Bayern in die Stadt der Liebe: Es geht ins Hinspiel zum französischen Meister PSG. Die Pariser Star-Truppe schloss die Gruppenphase ungeschlagen ab. Allerdings wurde die Mannschaft von Trainer Christophe Galtier "nur" punktgleicher Gruppenzweiter hinter Benfica Lissabon, das vom Deutschen Roger Schmidt betreut wird. Julian Nagelsmann und sein Team holten hingegen aus sechs Spielen sechs Siege, ließen dem FC Barcelona und Inter Mailand keinerlei Chance in den Duellen. Gegen Paris dürfte sich das Ganze schon etwas enger gestalten. Die Hauptstädter sind souveräner Tabellenführer der Ligue 1 – und die Bayern wissen selbst noch ganz genau, wie schwer die Pariser zu bespielen sind: Im Champions-League-Finale 2020 standen sich die beiden Groß-Clubs gegenüber. Hier siegten die Bayern mit 1:0 und sicherten sich den Henkelpott. Im Viertelfinale 2021, den letzten beiden Aufeinandertreffen der Granden, setzte sich jedoch Paris durch. 3:3 stand es nach Hin- und Rückspiel. Wegen der Auswärtstor-Regel, die es nun nicht mehr in der Champions League gibt, kam aber PSG weiter.
Bei elf Aufeinandertreffen gab es insgesamt sechs Siege für PSG und deren fünf für den FCB. Die Pariser haben derzeit aber einige Verletzte: Für das Hinspiel ist es gut möglich, dass sie sowohl auf den Brasilianer Neymar, als auch auf Kylian Mbappe verzichten müssen. Doch der dritte im Bunde, Lionel Messi, ist dabei und in Top-Form: Der frischgebackene Weltmeister kommt in dieser Saison bereits auf zehn Treffer und zehn Vorlagen in 18 Ligaspielen. Ohne Mbappe mangelt es den Parisern in vorderster Front etwas an Geschwindigkeit. Deswegen werden die ohnehin schon offensiven Außenverteidiger Nuno Mendes und der ehemalige Dortmunder Achraf Hakimi noch mehr als Tempomacher auf den Flügeln gefragt sein. Das wiederum bietet dem FC Bayern immer wieder Räume, in die er vorstoßen kann und sich selbst beste Möglichkeiten erspielen kann. Wenn die Topspieler Leroy Sane, Kingsley Coman und Serge Gnabry auf den Außen ins Tempo kommen und in höchster Geschwindigkeit auf die letzte Kette der Pariser zulaufen, kann es regelmäßig zu großer Torgefahr kommen.
2) Borussia Dortmund gegen den FC Chelsea (15.2. & 7.3.)
Auch für Borussia Dortmund geht es bereits in dieser Woche rund: Der FC Chelsea, Champions-League-Sieger von 2021, ist zu Gast im Signal Iduna Park. Während es die "Blues" in ihrer Gruppe auf Platz eins geschafft haben, wurde der BVB Zweiter hinter Manchester City, einem der Favoriten im Wettbewerb. Doch beim Chelsea Football Club läuft es in dieser Saison nicht ganz so rund wie gewünscht: Thomas Tuchel, der ehemalige BVB-Trainer mit dem die Londoner die Champions League gewannen, wurde Anfang September freigestellt. Unter dem neuen Coach Graham Potter sind die "Blues" in der Premier League aber auch nicht so richtig ins Rollen gekommen: Dort sind sie als Neunter aktuell zehn Punkte hinter einem Champions-League-Platz. Um wieder besser in die Spur zu kommen, haben sich die Londoner in der Winterpause ordentlich verstärkt: Unter anderem kamen Tempodribbler Mykhaylo Mudryk (Donezk), Techniker Joao Felix (Atletico Madrid, Leihe) und Argentiniens WM-Entdeckung Enzo Fernandez (Benfica) an die Stamford Bridge.
Während es für die Londoner in diesem Jahr in sieben Pflichtspielen nur einen Sieg gab, haben die Dortmunder 2023 jede einzelne ihrer fünf Bundesliga-Partien gewonnen. Vor allem das 5:1 im Top-Spiel gegen die starken Freiburger dürfte Trainer Edin Terzic und den Schwarz-Gelben weiter Auftrieb gegeben haben. Und auch in der Champions League selbst haben die Dortmunder gezeigt, zu was sie fähig sind: Gegen Manchester City boten sie in der Gruppenphase zwei richtig gute Vorstellungen, holten ein Remis und verloren nur knapp gegen die Mannschaft von Coach Pep Guardiola (1:2). Die Chancen, sich nach zwei Jahren wieder für das Viertelfinale zu qualifizieren stehen gut: Beim BVB ist Sebastien Haller nach seiner Krebserkrankung wieder zurück, das Spiel der Dortmunder wirkt mit dem wuchtigen und spielstarken Angreifer immer griffiger und andere Akteure wie Karim Adeyemi profitieren enorm von Hallers Spielweise. Terzic kann zudem auf die komplette Breite seines Kaders zurückgreifen, es gibt kaum Verletzte zu beklagen. Dadurch kann auch immer von der Bank ohne Verluste nachgebessert werden: Mit bereits neun Joker-Toren sind die Dortmunder spitze in der Bundesliga.
3) Eintracht Frankfurt gegen SSC Neapel (21.2. & 15.3.)
Der sensationelle Triumph in der UEFA Europa League brachte Eintracht Frankfurt nicht nur internationale Anerkennung für eine überragende Saison im Europapokal, sondern bedeutete gleichzeitig die erste Qualifikation für die Champions League. Die Kirsche auf der Torte: Der direkte Einzug in die K.o.-Runde! In einer ausgeglichenen Gruppe mit Tottenham, Sporting Lissabon und Olympique Marseille sicherten sich die Hessen den zweiten Platz. Die Hessen haben in der Gruppenphase gezeigt, dass sie im Konzert der Großen mitspielen können. Mit der eigenen, gewaltigen Fan-Base im Rücken, ist die SGE nicht zu unterschätzen. Die SSC Neapel holte sich in ihrer Gruppe den ersten Platz vor dem Liverpool FC von Jürgen Klopp. Nicht nur in der Champions League thront die Mannschaft von Luciano Spalletti ganz oben: Neapel ist souveräner Tabellenführer, hat ein dickes 13-Punkte-Polster auf Inter Mailand. Den Azzurri winkt die dritte italienische Meisterschaft in der Vereinsgeschichte. Zuletzt konnte sich das Team 1986/87 und 1989/90 mit Diego Maradona den Scudetto sichern.
Napoli spielt unter Spalletti einen sehenswerten Offensivfußball: In 22 Ligaspielen kommen die Süditaliener auf 54 Treffer, was im Schnitt 2,45 Tore pro Spiel bedeutet. Hervorzuheben sind hier besonders Knipser Victor Osimhen (18 Tore und vier Assists in 22 Saisoneinsätzen), der einst beim VfL Wolfsburg spielte, und der georgische Dribbelkünstler Khvicha Kvaratskhelia (elf Tore und 14 Assists in 23 Saisoneinsätzen). Zudem hat die Mannschaft erst 15 Gegentreffer bekommen und stellt damit die beste Abwehr im Mutterland des Catenaccio, der Defensivkunst des Fußballs. International sind die Neapolitaner aber weitgehend noch unerfahren: Für die SSC ist es erst das vierte Achtelfinale in der Champions League, das Viertelfinale wurde noch nie erreicht. Und was vielleicht ein gutes Omen sein kann. Die Eintracht spielte bereits 94/95 in einem europäischen Achtelfinale gegen Neapel – und setzte sich im UEFA-Cup mit zwei 1:0-Siegen durch.
4) RB Leipzig gegen Manchester City (22.2. & 14.3.)
RB Leipzig hat einen richtigen Kracher im Achtelfinale gezogen: Es geht gegen Manchester City. Die mit Stars gespickten Citizens, wo mittlerweile ja der ehemalige Dortmunder Erling Haaland auf Torejagd geht, haben die Gruppe G ohne Niederlage als Gruppensieger beendet. 14:2 Tore, vier Siege, zwei Remis – eine äußerst überzeugende Bilanz der "Skyblues" in dieser Champions-League-Saison. In der Premier League sind sie zudem Zweiter, haben drei Punkte Rückstand auf Arsenal. Mit 56 Treffern stellt die Mannschaft von Coach Pep Guardiola die mit Abstand beste Offensive. Allein Haaland netzte in seinen 21 Premier-League-Spielen stolze 25 Mal ein. Aber: Leipzig ist ebenfalls gut drauf. Die Mannschaft von Marco Rose war bis zum Wochenende 18 Pflichtspiele ungeschlagen, verlor dann knapp gegen Union Berlin.
Die Leipziger haben bereits Erfahrungen mit Manchester City gesammelt: In der vergangenen Champions-League-Saison trafen die beiden Clubs in der Gruppenphase aufeinander. Ein Mal gewann das Guardiola-Team (6:3), einen Sieg gab es für RBL (2:1). Das mit Stars gespickte Team der Citizens hat unter Guardiola das große Vereinsziel, den Sieg in der Champions League, noch nicht verwirklichen können. Im Achtelfinale waren die "Skyblues" das letzte Mal 2016/17 ausgeschieden – gegen die AS Monaco, die damals ein ebenso großer Außenseiter gewesen ist wie Leipzig jetzt.
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