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2014 wie 2024: Deutschland startet furios ins Turnier - © IMAGO / USA TODAY Network (1), Mika Volkmann (2)
2014 wie 2024: Deutschland startet furios ins Turnier - © IMAGO / USA TODAY Network (1), Mika Volkmann (2)
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Der perfekte Start des DFB-Teams gegen Schottland erinnert an die WM 2014

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Deutschland ist perfekt in die Europameisterschaft 2024 gestartet. Mit einer furiosen Offensive unter der Führung von Kapitän İlkay Gündoğan und Maestro Toni Kroos schoss die Mannschaft eine Menge Tore - das weckt Erinnerungen an den Turnierstart bei der Weltmeisterschaft 2014.

Der perfekte Start in ein Turnier, er kann so vieles verändern und die Weichen für die Zukunft stellen. Das zeigte bereits die Weltmeisterschaft 2014 und der beeindruckende Auftakt des DFB-Teams gegen Portugal. Nach zwölf Minuten schoss Thomas Müller Deutschland in Führung, nach einem Treffer von Mats Hummels und zwei weiteren Müller-Toren feierte die Mannschaft von Joachim Löw das erste große Ausrufezeichen der WM in Brasilien. Ebenfalls dabei: Ein Platzverweis in der 37. Minute für Innenverteidiger Pepe. Wie das Turnier endete, weiß wohl jeder: Wie könnte man auch Müllers "Weltmeister samma!" vergessen?

Zwei Tage vor dem zehnjährigen Jubiläum dieses denkwürdigen Turnierauftakts startete Deutschland am Freitagabend gegen Schottland in die Heim-EM - und wieder mit einem Knall. Sogar nur zehn Minuten dauerte es, bis Florian Wirtz diesmal die Führung erzielte. Jamal Musiala, Kai Havertz und Niclas Füllkrug legten nach: 4:0 - und Schottland in Unterzahl. Wie vor zehn Jahren sah mit Ryan Porteous ein gegnerischer Innenverteidiger die Rote Karte.

Diese Parallelen zum deutschen Auftakt 2014 werden auch nicht davon getrübt, dass durch einen späten Schlagabtausch durch ein Eigentor von Antonio Rüdiger und einen Fernschuss-Schlenzer von Emre Can das Spiel 5:1 statt 4:0 ausging. Der perfekte Start in die Heim-EM - er ist der Mannschaft von Julian Nagelsmann gelungen.

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Starkes Kollektiv unter grandioser Führung

Ein bedeutender Unterschied zum Portugal-Spiel waren jedoch die Torschützen. Anstatt einen Dreierpack zu schießen, trugen sich zunächst alle drei designierten Offensivstars in die Torschützenliste ein - Wirtz, Musiala und Havertz. Den vierten Treffer legte passend Super-Joker Niclas Füllkrug hin. Alle seine drei Endrunden-Treffer in großen Turnieren für den DFB erzielte der Dortmunder nach Einwechslungen - geteilter Rekord; niemand traf häufiger und trotzdem nur von der Bank.

Dass Kapitän İlkay Gündoğan keinen eigenen Treffer beisteuerte und damit der einzige Startelf-Angreifer ohne eigenen Treffer ist, trübt die Laune nicht. Er machte ein herausragendes Spiel. "Eine Weltklasse-Leistung", attestierte Thomas Müller seinem Kapitän, "mit dem Druck, der auch von außen auf ihm lastet. Bei den ersten drei Toren hat er überall seinen Fuß mit drin." Beim 1:0 war es der grandiose Laufweg in den Strafraum, der den Rückraum für Torschütze Wirtz freizog. Das 2:0 leitete Gündoğan mit einer traumhaften Ballmitnahme und einem perfekten Schnittstellenpass direkt ein. Und beim dritten Treffer startete er den Angriff, setzte eine Kopfball-Abschluss aufs Tor und holte im Nachgang dann den Elfmeter raus, den Havertz versenkte. Es war ein perfektes Spiel des Leitwolfs.

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Doch auch die Akteure drumherum spielten auf ganz hohem Niveau. "Wenn man Jamal und Flo sieht... Gerade Jamal, dem gibt man diese Dinge nicht vor, der kann die einfach. Das war ein außergewöhnlich gutes Spiel, er hatte extrem viel Einfluss heute", adelte Coach Nagelsmann das Youngster-Duo. Der Spitzename "Wusiala" setzt sich auch bei den Spielern durch: "Jamal war super. Mich hat es sehr gefreut, dass er auch ein Tor gemacht hat", erklärt Müller, "auch Flo hat super losgelegt. Unsere Wusiala-Connection brauchte auch mal so einen Befreiungsschlag."

Toni Kroos als Maestro der jungen Wilden

Eine ganz besondere Partie lieferte auch Toni Kroos ab. Der erneute Champions-League-Sieger im Trikot von Real Madrid zeigt zum Karriere-Ende eindrucksvoll, dass er noch ewig so weitermachen könnte. 111 Pässe spielte Kroos, 110 davon kamen an. In der ersten Hälfte spielte er keinen einzigen Fehlpass - das einzige Abspiel in die Füße des Gegners, es war fast schon ein besonderer Moment dieses Spiels gegen Schottland.

Doch es war nicht nur "Querpass-Toni" - es war Verlagerungs-Toni, es war Steilpass-Toni, es war Steckpass-Toni. Kroos leitete das 1:0 mit einer blitzsauberen Verlagerung auf Joshua Kimmich ein. Beim zweiten Tor suchte er zentral seinen Kapitän in der Spieleröffnung und auch sonst war es immer wieder der erfahrene Spielmacher, der den Takt des deutschen Offensivspiels vorgab. Mit all seiner Routine gab er dem Team Sicherheit und Struktur. Diese Mannschaft, sie hat so viele Individualisten, aber auch eine hervorragende Harmonie als Team.

Diese Erfolgsstimmung wollen die Deutschen nun mit ins restliche Turnier nehmen. "Die Mannschaft weiß, dass es ein sehr guter Schritt war - aber auch nur ein Schritt. Einer, auf dem wir aufbauen können", freute sich Nagelsmann über die starke Leistung. "Jetzt müssen wir noch viele weitere Spiele gewinnen."