Verrückte Schlussphase im Kellerduell: Der DSC Arminia Bielefeld und Hertha BSC trennen sich 1:1
Der DSC Arminia Bielefeld und Hertha BSC haben sich in einer verrückten Partie 1:1 (0:0) getrennt. Nach der zwischenzeitlichen Führung durch Lucas Tousart (54.), glich Joakim Nilsson (90.+1) in der Nachspielzeit noch aus. An der Tabellenkonstellation hat sich für beide nichts verändert. Hertha kann am 33. Spieltag den Klassenerhalt aus eigener Kraft erreichen.
- Pass Effizienz: Santiago Ascacibar (BSC), +4,2
- Most Pressed Player: Suat Serdar (BSC), 42 Mal unter Gegnerdruck
- Tor mit der geringsten Torwahrscheinlichkeit: 1:1 von Joakim Nilsson (DSC), 25 Prozent
- Schnellster Spieler des Spiels: Florian Krüger (DSC), 34,43 km/h
- xGoals-Werte der Teams: Bielefeld 0,47 - Hertha 1,27
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Selke scheitert an Ortega
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Kurz vor dem Anpfiff des Kellerduells gegen Hertha BSC musste der DSC Arminia Bielefeld einen Wermutstropfen hinnehmen: Amos Pieper verletzte sich beim Aufwärmen, für ihn rutschte kurzfristig Nathan de Medina in die Anfangself. Zudem begannen im Vergleich zum 1:3 in Köln Fabian Kunze, Jacob Laursen, Gonzalo Castro, Burak Ince für George Bello, Alessandro Schöpf, Sebastian Vasiliadis und Janni Serra. Bei der "Alten Dame" kehrte Marco Richter für den gelbgesperrten Vladimir Darida ins Team zurück.
Fantasy Heroes: Marvin Plattenhardt (14 Punkte) | Lucas Tousart (9) | u.a. Joakim Nilsson (9)
Die erste Halbzeit war eine äußerst zähe Angelegenheit in der SchücoArena. Beide Teams entwickelten über weite Strecken wenig Torgefahr. Erst in Minute 23 hatten die Gäste die einzige Großchance in Hälfte eins: Marvin Plattenhardt flankte scharf und hoch in den Fünfer, wo Davie Selke im Luftkampf mit Joakim Nilsson die Oberhand behielt und per Aufsetzer aufs Tor köpfte. DSC-Keeper Stefan Ortega fuhr den rechten Fuß aus und verhinderte so den Rückstand. Unmittelbar danach hatte Nilsson gegen Selke wieder das Nachsehen, doch im Tor war erneut bei Ortega Schluss. Der Schlussmann machte die rechte untere Ecke gut zu (24.).
Castro hat die Führung auf dem Fuß
Wenige Minuten vor der Pause tauchten die Arminen in Person von Finisher Masaya Okugawa nach einem Steckpass von Patrick Wimmer frei vor Marcel Lotka auf, doch der Japaner wurde nach seinem Linksschuss von Schiedsrichter Deniz Aytekin wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen (38.). Nach einer tempo- und chancenarmen ersten Hälfte ging es torlos in die Katakomben.
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Bielefeld kam wütend und offensiv zunächst deutlich verbessert aus der Pause. Nach einem Querpass von Okugawa hatte Castro rechts im Sechzehner die Qual der Wahl: Abschluss in die lange Ecke oder ein Zuspiel ins Zentrum. Der Routinier entschied sich für ein Mix aus beidem, die Kugel flutschte durch alle hindurch. Da war mehr drin (47.). Nur drei Minuten später war wieder Castro im Mittelpunkt: Diesmal ging seinem Abschluss ein tolles Solo von Wimmer voraus, der Castro mit der Pike perfekt in den Lauf bediente. Der 34-Jährige hatte rechts im Sechzehner freie Schussbahn und zimmerte das Spielgerät rechts über die Latte - Riesenchance für den DSC (51.)!
Tousart nickt ihn freistehend ein
Die verpassten Castro-Chancen sollten sich rächen: Standard-Spezialist Plattenhardt beförderte eine Ecke von links punktgenau auf den Kopf von Lucas Tousart, der Wimmer entwischte und halbrechts unten einnickte (1:0, 55). In diesem Moment war der Ligaverbleib der Herthaner aufgrund des zwischenzeitlichen 0:1-Rückstandes des VfB Stuttgarts perfekt. Kurz darauf reklamierten die Ostwestfalen nach einen mutmaßlichen Foul von Peter Pekarik an Nilsson Elfmeter. Schiri Aytekin schaute sich die Szene in der Review Area an und entschied auf kein Elfmeter (58.)!
Rund eine Viertelstunde vor Schluss schalteten die Arminen noch mal einen Gang hoch. Während der eingewechselte Serra eine Hereingabe des ebenfalls eingewechselten Florian Krüger minimal verpasste (75.), konnte Santiago Ascacibar auf der anderen Seite nicht für die Entscheidung sorgen (79.).
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Kurz vor dem Abpfiff hatte Hertha die 100-Prozent-Chance auf das 2:0: Der eingewechselte Youngster Luca Wollschläger war im Sechzehner frei durch, verzichtete aber auf den Abschluss, um den Nebenmann Maximilian Mittelstädt zu bedienen. Auch dieser traute sich nicht abzuschließen und legte erneut quer. Die Kugel rollte an Wollschläger vorbei. Was für eine kuriose Szene (88.).
In der fünfminütigen Nachspielzeit bestraften diesmal die Bielefelder die verfehlte Topchance: Der eingewechselte Robin Hack flankte butterweich in den Sechzehner, wo Nilsson vor Tousart in den Ball flog und diesen per Kopf rechts im Tor vollstreckte. Ekstase auf der Alm (1:1, 90.+1)! Ein verrücktes Spiel endete 1:1, die Berliner auf Rang 15 müssen sich im Kampf um den Klassenerhalt noch gedulden. Im Parallelspiel gelang dem VfB zudem ein 1:1 gegen Wolfsburg. Bielefeld sendet derweil mit großer Moral ein Lebenszeichen auf Platz 17.
Spieler des Spiels: Joakim Nilsson
Joakim Nilsson erzielte mit seinem einzigen Torschuss der Partie den späten und wichtigen Ausgleich gegen Hertha BSC – es war nicht nur sein erstes Bundesliga-Tor im 54. Spiel, sondern auch der erste Treffer eines Bielefelder Abwehrspielers in dieser Bundesliga-Saison.
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