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bundesliga

Spektakel und Rekorde: Zweieinhalb Jahre Erling Haaland in der Bundesliga

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Erst gegen Ende 2019 tauchte dieser Spieler plötzlich auf dem Radar auf. Ein bis dato noch recht unbekannter Norweger namens Erling Braut Haaland hatte für RB Salzburg in der österreichischen Bundesliga und in der Champions League wie am Fließband getroffen. Borussia Dortmund nutze die Gunst der Stunde und holte den Mittelstürmer im Januar 2020 in die Bundesliga. Was dann folgte, war ein einziges Spektakel.

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Und er kam direkt mit der Tür ins Haus: Erling Haaland war von Anfang an eine Wucht, ein Spieler, der nicht aufzuhalten war. Was man zuvor eigentlich physisch für unmöglich hielt, machte der Norweger möglich: Einen Körper von 1,94 Metern auf mehr als 36 km/h zu beschleunigen. Die flinken Sprinter, das waren zuvor eigentlich eher kleine und wuselige Außenstürmer gewesen, Mittelstürmer mit dieser Wucht hingegen eher nicht.

Haaland stellte diese Prinzipien auf den Kopf und meldete sich gleich bei seinem Bundesliga-Debüt am 18. Januar 2020 nach seiner Einwechslung gegen den FC Augsburg mit einem Dreierpack an. Im Alter von gerade einmal 19 Jahren. Alle, die zunächst noch von einer Eintagsfliege ausgingen, die sich erst noch in der Bundesliga akklimatisieren müsste, wurden jäh eines Besseren belehrt. Haaland traf einfach weiter - und zwar am Fließband!

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In 88 Pflichtspielen für Borussia Dortmund hat Haaland 85 Tore erzielt. 61 Treffer gelangen ihm dabei in 66 Bundesliga-Partien, 15 Mal traf er in der Champions League, achtmal im DFB-Pokal und einmal im Supercup. Nur neun aktive Bundesliga-Spieler haben noch häufiger getroffen. Und was die Quote betrifft, ist Haaland sogar an den Über-Torjägern Gerd Müller (alle 105 Minuten ein Tor) und Robert Lewandowski (alle 99 Minuten) vorbeigezogen. Alle 87 Minuten konnte der heute 21-Jährige in der Bundesliga jubeln.

Dabei hat Haaland im Vorbeigehen reihenweise Rekorde aufgestellt. Er war der erste Dortmunder, der bei seinem Debüt in der Bundesliga, im DFB-Pokal und in der Champions League traf. Er war der erste Bundesliga-Spieler, der als Joker bei seinem Bundesliga-Debüt einen Hattrick schnürte, er war der jüngste Viererpacker der Liga-Historie (am 8. Spieltag 2020/21 gegen Hertha BSC) und er war der jüngste und schnellste Spieler, der die Marke von 50 Bundesliga-Toren knackte. Gemessen an seinen xGoals ist Haaland ligaweit außerdem der effizienteste Vollstrecker.

Und dennoch hätten die Zahlen noch ganz anders aussehen können. Verletzungsbedingt verpasste Haaland in den gut zwei Jahren in der Bundesliga ganze 18 Spiele. Die Dauer eines Kreuzbandrisses. Umso erstaunlicher war es, dass er sich jedes Mal genauso zurückmeldete, wie er gegangen war: Mit Toren. Das typische BVB-Tor in den vergangenen Jahren bestand darin, einen vertikalen Ball zwischen den Innenverteidigern hindurch zu spielen. Haaland löste sich just in diesem Moment von seinen Bewachern, verschaffte sich mit seinem Antritt die nötigen Meter Freiheit und knallte den Ball mit voller Wucht in die Maschen - meist mit seinem starken Linken. Spektakulärer wurde es, wenn es Platz zum Kontern gab. Selbst mit Ball am Fuß war Haalang von nahezu keinem Gegenspieler mehr einzuholen.

Erling Haaland in Zahlen

Haaland ist aber nicht nur ein Stürmer der sich als pfeilschneller Vollstrecker versteht, er ist vor allem auch ein Mentalitätsspieler. Höchst unangenehm für seine Gegenspieler, mit denen er sich gerne auch ein verbalen Schlagabtausch leistete, verstand er es als einer der Jüngsten aber auch immer, seine eigene Mannschaft mitzuziehen. Und auch fußballerisch waren die Fortschritte bemerkenswert. In seiner zweiten Saison sah man Haaland technisch stark verbessert, er dribbelte plötzlich mehrere Gegenspieler auf engstem Raum aus. In seiner dritten - also der aktuellen Saison - war Haaland dann auch eine Waffe beim Kopfball - und spätestens damit ein kompletter Mittelstürmer.

Erling Haaland entwickelte sich zuletzt auch zu einem Kopfballungeheuer - DFL/Getty Images/Lukas Schulze

Jetzt steht Erling Haaland vor einem Wechsel von Borussia Dortmund in Richtung Manchester City. Aber noch ein letztes Heimspiel bleibt dem Stürmer, der einen Großteil seiner Bundesliga-Zeit ausgerechnet vor leeren Rängen spielen musste, sich gebührend zu verabschieden. Schon jetzt ist klar, dass Haaland die 2020er-Jahre als einer der weltbesten Mittelstürmer prägen wird, sollte er gesund bleiben. In der Bundesliga - so viel steht fest - hat seit 1963 jedenfalls kein Spieler in so kurzer Zeit einen derartigen Fußabdruck hinterlassen.

Karol Herrmann