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Nach dem Halbfinal-Aus wird der FC Bayern München "stärker als zuvor zurückkommen"

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Der FC Bayern München stand kurz davor, als zweites Bundesliga-Team nach Borussia Dortmund ins Champions-League-Finale in Wembley einzuziehen – es wäre die Neuauflage des Endspiels von 2013 gewesen. Doch in einem dramatischen Halbfinal-Rückspiel bei Real Madrid schied der FCB auf mehr als unglückliche Art und Weise aus. Doch der Blick richtet sich schon aufs große Ziel 2025: das Champions-League-Finale in der Allianz Arena.

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Für den FC Bayern München kam es in den vergangenen Tagen sportlich knüppeldick: Erst verlor der Rekordmeister am 31. Spieltag durch zwei späte Jokertore beim VfB Stuttgart und am Mittwoch folgte dann der noch größere Nackenschlag – wieder durch zwei späte Treffer eines eingewechselten Spielers. Und wieder war es ein Stuttgarter, der den FCB direkt ins Herz traf: Joselu. Der kopfballstarke Stürmer von Real Madrid, der einst für Hannover 96, Eintracht Frankfurt und die TSG Hoffenheim in der Bundesliga spielte, ist nämlich in der Schwaben-Metropole geboren.

In der 81. Minute wurde der 34 Jahre alte Routinier beim Stand von 0:1 eingewechselt, nach einem Fehler von Manuel Neuer schlug der schwäbische Spanier in der 88. Minute erstmals eiskalt zu. Drei Minuten später bewies Joselu erneut seinen Torriecher und traf auf Vorlage des deutschen Nationalspielers Antonio Rüdiger, der ebenfalls eine Stuttgarter Vergangenheit hat: Der gebürtige Berliner absolvierte 66 Bundesligaspiele für den VfB, begann seine Profikarriere mit dem Brustring auf dem Trikot. 

Der Spielbericht: So verlor der FCB in Madrid

"Wir haben alle gedacht, dass wir schon fast durch sind. Die Jungs sind mega enttäuscht. Und nichts, was ich sage, kann das irgendwie lindern", sagte Thomas Tuchel nach dem 1:2 im Santiago Bernabéu. Der Trainer, der seine Laufbahn an der Seitenlinie übrigens in der Jugend beim VfB Stuttgart begann, war nach der bitteren Niederlage extrem geknickt, hatte in den Interviews mit DAZN auch ein wenig Tränen in den Augen: Während seines Gesprächs mit dem TV-Team skandierten die Bayern-Fans seinen Namen.

Müller wie einst Ballack

Die Bayern mussten aufgrund von Verletzungen viel wechseln während des Spiels – ein Umstand, der es laut dem Münchner Trainer umso schwerer für sein aufopferungsvoll kämpfendes Team gemacht habe in der spanischen Hauptstadt. Das, gepaart mit einem Patzer von Neuer, "den er in hundert Jahren nicht macht", wie Tuchel sagte. Plus einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung: In der Nachspielzeit traf Matthijs de Ligt zum vermeintlichen 2:2, doch in der Szene wurde zu früh die Fahne wegen Abseits gehoben, Schiedsrichter Szymon Marciniak pfiff daraufhin zu früh ab – eine Überprüfung durch den Video-Assistenten war deshalb nicht mehr möglich.

Thomas Müller, der den letzten Pass zu de Ligt vor dem abgepfiffenen Treffer spielte, lief wutentbrannt zum polnischen Referee und tat seinen Unmut kund. Erinnerungen an Michael Ballack aus dem Halbfinale 2009 wurden wach, als der "Capitano" sich und seinen FC Chelsea im Halbfinal-Rückspiel gegen den FC Barcelona um einen Elfmeter gebracht sah: Auch er bäumte sich damals vor dem Schiedsrichter auf und beschwerte sich lautstark sowie wild gestikulierend bei Tom Henning Övrebö.

Die Stimmen zum 1:2 in Madrid: Das sagen die Bayern-Stars

"Fehler entscheiden meistens Fußballspiele. Grundsätzlich ist Fußball ein Zufallssport, bei einer Ecke etwa kommt der Ball in einen Pulk von 20 Mann rein – und dann geht der Kampf los. Du kannst nicht alles kontrollieren", zeigte sich Müller nach der Partie deutlich aufgeräumter und versöhnlicher. Der Blick geht bei den Bayern trotz der großen Enttäuschung nach oben beziehungsweise nach vorne: "Das ist das, was wir als unseren Mia-san-mia-Reflex bezeichnen. Das sollte uns nach vorne leiten, auch an so einem schweren Tag wie heute", sagte Jan-Christian Dreesen, Münchens Vorstandsvorsitzender nach dem Spiel.

Der entscheidende Mann im Halbfinal-Rückspiel: Joker Joselu, gebürtiger Stuttgarter - IMAGO/FOTO CHEMA REY

Das Finale "dahoam" 2025 als neues Ziel

"Wir sind auch in der Vergangenheit schon durch solche Talsohlen gegangen. Das ist das, was die FC-Bayern-Familie auszeichnet – dass wir nach so bitteren Niederlagen wie heute stärker als zuvor zurückkommen", unterstrich Dreesen, der noch hervorhob, dass die Rückkehr in ein Halbfinale der Champions League zum ersten Mal seit dem Triumph 2020 die diesjährige titellose Saison dennoch zu einer erfolgreichen mache.

Dreesens Worte dürften nicht nur aufmunternd sein, sondern auch eine Ansage an die Konkurrenz: Erstmals seit 2011/12 beendet der deutsche Rekordmeister eine Saison ohne Titel – direkt in der Saison darauf holte der FCB das Triple nach München und wurde elf Saisons in Folge Meister. Der große Reiz des Spieljahres 2024/25: Das Champions-League-Finale wird in der Münchener Allianz Arena stattfinden."Wir haben nächstes Jahr das Finale zu Hause. Das ist jetzt unser großes Ziel", gab Dreesen den Kurs für sein Team vor.

Die großen Konkurrenten in der kommenden Saison sind wieder die üblichen Verdächtigen: Manchester City mit Ex-Bayern-Trainer Pep Guardiola, Real Madrid mit dem ehemaligen FCB-Coach Carlo Ancelotti – aber auch die nationale Konkurrenz wie der diesjährige Finalist Borussia Dortmund oder der immer noch ungeschlagene Deutsche Meister Bayer 04 Leverkusen unter der Führung von Xabi Alonso, dem ehemaligen Mittelfeldchef der Münchener, werden ein Wörtchen mitreden wollen. Und natürlich die derzeitige Nemesis des FCB ist kommende Saison ebenfalls in der Champions League vertreten und hungrig auf Erfolg: der VfB Stuttgart.