Rekord-Show: FC Bayern München schießt sich für den Klassiker gegen Borussia Dortmund warm
Der FC Bayern München ist bereit für den Klassiker gegen Borussia Dortmund! Die Münchner schossen gegen Darmstadt acht Tore und stellten beim Comeback von Manuel Neuer gleich mehrere Rekorde auf. Dabei sah es zu Beginn des Spiels alles andere nach einer Tor-Show aus.
Welche Bayern-Spieler sind in deinem Fantasy Team?
Vor dem Spiel zwischen dem FC Bayern München und SV Darmstadt 98 waren alle Augen auf Manuel Neuer gerichtet, der nach 350 Tagen sein Comeback feierte. Die Rückkehr des Bayern-Kapitäns geriet aber bereits nach vier Minuten in den Hintergrund, denn Joshua Kimmich flog mit einer Roten Karte vom Platz und verpasst damit den Klassiker gegen Dortmund am 10. Spieltag.
Der Underdog aus Südhessen witterte seine Chance, aber die Bayern zeigten auch in Unterzahl ihre Dominanz und so musste Darmstadt noch im ersten Durchgang gleich zweimal die Notbremse ziehen, wodurch sich prompt die Überzahl wieder in eine Unterzahl änderte (Klaus Gjasula 21. und Matej Maglica 41. sahen beide Rot). Drei Platzverweise in einer ersten Halbzeit gab es in der Bundesliga-Geschichte nie zuvor!
"Das war eine verrückte erste Halbzeit gegen einen starken Gegner. Nach der Unterzahl hatten wir Probleme, uns darauf einzustellen. Kompliment an meine Mannschaft für diese Reaktion", sagte Trainer Thomas Tuchel nach dem Spiel und richtete den Blick direkt auf das nächste Spiel: "Jetzt geht es weiter."
36 Minuten für Spektakel
Und das Spiel sollte im zweiten Durchgang halten, was es versprach: Zwischen 16:40 Uhr und 17:16 Uhr erzielten die Bayern acht Treffer! Dabei gab Harry Kane acht Torschüsse ab, schnürte seinen zweiten Dreierpack und ist nun alleiniger Topscorer der Bundesliga (zwölf Tore, fünf Torvorlagen). Zwölf Tore in seinen ersten neun Bundesliga-Partien schaffte zuvor kein anderer Bundesliga-Spieler. Besonders sehenswert war sein Treffer zum 5:0, denn der Stürmer erzielte sein zweites Tor des Tages aus dem Mittelkreis und überraschte dabei Darmstadt-Keeper Marcel Schuhen aus 56,4 Metern.
"Einen Hattrick zu schießen, ist immer ein großartiges Gefühl für einen Stürmer. Aber der Dank gilt meinen Mitspielern, die viele Chancen für mich kreiert haben. Natürlich bekommt der Ball einen speziellen Platz", freute sich Kane, der im Anschluss des Spiels den Ball mit in die Kabine nahm.
Neben dem Super-Stürmer aus England trugen sich noch zwei weitere Bayern-Spieler mit jeweils einem Doppelpack in die Torschützenliste ein: Leroy Sané (56., 64.) und Jamal Musiala (60., 76.) jubelten zweifach und auch auf den eingewechselten Thomas Müller war verlass, der mal wieder für einen persönlichen Rekord sorgte. In seinem 450. Bundesliga-Spiel erzielte er sein 145. Tor. Dadurch traf in den letzten 15 seiner 16 Bundesliga-Spielzeiten. Er ist der erste Spieler, der in 15 unterschiedlichen Saisons für den Rekordmeister getroffen hat, stellte also einen Vereinsrekord auf (bisher lag er gleichauf mit Mehmet Scholl, Klaus Augenthaler und Gerd Müller, die jeweils in 14 Saisons für den FCB trafen).
Spannende und lustige Geschichten aus 60 Jahren Bundesliga
Bereit für Borussia Dortmund
Der Rekordmeister konnte seinen starken Lauf am Samstagnachmittag erfolgreich fortsetzen, denn die Bayern sind seit 13 Pflichtspielen ungeschlagen (elf Siege, zwei Remis), verloren in dieser Saison nur zum Auftakt im Supercup gegen RB Leipzig (0:3). Obendrein sind 34 Saisontore nach neun Spieltagen Bundesliga-Rekord. Der FCB hat sich also zum richtigen Zeitpunkt für den Klassiker gegen Borussia Dortmund warmgeschossen und ist perfekt vorbereitet, auch wenn der Ausfall von Kimmich zunächst schmerzt.
"Es wird natürlich ein schweres Spiel, Dortmund ist auch sehr gut in die Saison gestartet. Es wird mein erster Klassiker werden, aber ich habe in der Vergangenheit schon viele wichtige Derbys und Rival-Duelle gespielt, also freue ich mich sehr darauf", erklärte Kane, der gegen Dortmund direkt nachlegen will: "Wir müssen mit dem heutigen Mindset weitermachen und hoffentlich können wir unseren Lauf im Pokal und gegen Dortmund nächste Woche fortsetzen."
Acht Tore in einer Halbzeit erzielte der FC Bayern noch nie zuvor und fügte Darmstadt damit die höchste Bundesliga-Niederlage zu. Gegen Dortmund würden sich die Münchner mit Sicherheit auch mit nur einem Treffer zufriedengeben, sollte dieser den Klassiker entscheiden und die Meisterschaftsambitionen weiter untermauern.