2:1! Eintracht Frankfurt entführt drei Punkte vom FC Bayern München
Eintracht Frankfurt hat etwas überraschend den FC Bayern München mit 2:1 (1:1) niedergerungen. Trotz zahlreicher Chancen hatte der Rekordmeister gegen eine eiskalte Eintracht und Kevin Trapp im Tor der Gäste das Nachsehen. Martin Hinteregger (32.) und Filip Kostic (83.) netzten für die SGE, Leon Goretzka (29.) brachte Bayern zwischenzeitlich in Führung. Die Hessen verbessern sich auf Platz 13, der FCB bleibt unverändert auf Rang eins.
- Pass-Effizienz: Dayot Upamecano (FCB), +3,4
- Most Pressed Player: Alphonso Davies (FCB), 41 Mal unter Gegnerdruck
- Tor mit der geringsten Torwahrscheinlichkeit: 2:1 von Filip Kostic (SGE), 2 Prozent
- Schnellster Spieler des Spiels: Leroy Sane (FCB), 34,95 km/h
- xGoals-Werte der Teams: FCB 2,84 - SGE 0,55
Nach dem gelungenen Champions-League-Auftritt gegen Dynamo Kiew (5:0) sah Julian Nagelsmann als Cheftrainer des FC Bayern München keinen Anlass für Veränderungen in der Startformation. Bei Eintracht Frankfurt nahm Chefcoach Oliver Glasner nach dem 1:0 in der Europa League gegen Antwerpen drei Wechsel vor: Tuta, Stefan Ilsanker und Jesper Lindström liefen für Makoto Hasebe (nicht im Kader), Ajdin Hrustic und Sam Lammers auf (beide Bank)
Fantasy Heroes: Leon Goretzka, Kevin Trapp & Filip Kostic (17 Punkte)
Bayern dominierte über weite Strecken der ersten Halbzeit, hatte zum Teil an die 70 Prozent Ballbesitz. Frankfurt lief oft hinterher, formierte sich im defensiven 5-4-1 mit einem verteidigungsbereiten Rafael Borre, der oft den Weg nach hinten machte. Im zweiten Teil des ersten Abschnitts wurden die Hessen mutiger. Robert Lewandowski hatte die erste Gelegenheit für den FCB, köpfte nach einer starken Einzelaktion von Alphonso Davies in Rücklage über das Tor (5.). Kristijan Jakic hätte bei der SGE beinahe ins eigene Tor getroffen, wenn Schlussmann Kevin Trapp nicht wachsam gewesen wäre (13.). Schüsse von Leon Goretzka und Thomas Müller hielt er ebenso sicher fest (14./16.).
Goretzka netzt zur Frühung - Hinteregger antwortet per Kopf
Der Rekordmeister wurde zunehmend dominanter und erhöhte die Schlagzahl im letzten Drittel. Müllers Kurzpass zu Niklas Süle konnte dieser aber mit links nicht im kurzen Eck unterbringen (25.). Das Angriffspressing von Serge Gnabry, der Martin Hinteregger von hinten beim Spielaufbau störte, führte schließlich zur FCB-Führung! Durch den Fehlpass des Österreichers landete der Ball bei Lewandowski, der blitzschnell auf den tiefgehenden Goretzka durchsteckte. Der gebürtige Bochumer fackelte nicht lange und vollstreckte aus rund 16 Metern flach unten links (1:0, 29.).
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Aus SGE-Sicht war es ihrem Keeper zu verdanken, dass kurze Zeit später Sane nicht auf 2:0 erhöhte. Trapp machte sich gegen den Schuss des Flügelflitzers groß und breit, verhinderte so den Einschlag. Auf der anderen Seite bekamen die Hessen mal eine Ecke von der linken Seite. Diese drehte Filip Kostic perfekt an die Fünfmeterraumgrenze, wo Hinteregger im Luftkampf das bessere Timing als Dayot Upamecano aufwies und Neuer per Kopf keine Chance ließ - die direkte Antwort der Eintracht (1:1, 32.)!
Kurz vor der Pause gab es noch zwei Riesenchancen zu begutachten: Die erste hatte Almamy Toure, der einen hohen Diagonalball von Djibril Sow mit der Brust gekonnt gegen Davies an- und mitnahm, um schließlich aus elf Metern am glänzend parierenden Manuel Neuer zu scheitern - zu zentral vom Franzosen (43.). Zeit zum Durchatmen blieb für beide Teams nur selten. So hatte unmittelbar nach der Toure-Chance Gnabry das Tor auf dem Fuß. Ausgangspunkt war der Chipball von Goretzka zu Sane, der die Kugel geschmeidig herunterpflückte und blitzschnell auf die rechte Strafraumseite flankte. Dort schoss Gnabry den Ball aus vollem Lauf an den rechten Außenpfosten (44.).
Trapp erwischt einen Sahnetag
Nach der Pause erhöhten die Bayern noch einmal die Intensität, um den erneuten Führungstreffer erzielen zu können. Trapp hatte im SGE-Tor jedoch was dagegen. Beeindruckend, wie reaktionsschnell der 31-Jährige die bayrischen Offensivakteure zur Weißglut trieb. Nach einer Flanke von Süle köpfte Lewandowski aus kürzester Distanz aufs Tor, Trapp fuhr gedankenschnell den rechten Fuß weit aus und verhinderte so den Rückstand (57.). Auch den Vollspannschuss von Gnabry lenkte der Frankfurter am kurzen Eck über die Latte (65.).
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Unmittelbar danach schoss Sane artistisch per Volleyabnahme aus dem Stand auf den Kasten, doch auch dieser Ball prallte an Trapp ab (66.). Zu dieser Zeit standen 17:3 Torschüsse auf der Habenseite der Bayern. Frankfurt meldete sich erst in der 80. Spielminute zurück, als Kostic eine viel versprechende Kontersituation verdaddelte, indem er einen Pass in den Rücken von Jens Petter Hauge spielte - Glück für Bayern.
In der Schlussphase sollte Kostic einen Angriff besser abschließen: Bayern verteidigte im Fünf-gegen-Vier, schien den Ball eigentlich sicher in den eigenen Reihen zu haben. Dann schaltete sich Sow ein und kam einen Schritt schneller als der eingewechselte Marcel Sabitzer an die Kugel. Der Mittelfeldmann der Gäste spielte sofort links raus zu Kostic. Der Serbe schaute kurz hoch, wurde nicht am Abschluss gestört und drosch den Ball flach aus spitzem Winkel in die Maschen - ein typisches Kostic-Tor (2:1, 83.)! Bayern warf in den Schlussminuten und der fünfminütigen Nachspielzeit alles nach vorne. Frankfurt brachte das knappe Ergebnis aber über die Uhr und feierte den Überraschungscoup in München - auch dank des herausragenden Trapp!
Spieler des Spiels: Kevin Trapp
In den letzten drei Spielzeiten gab es für Kevin Trapp in München jeweils fünf Gegentreffer (1:5, 2:5 und in der Vorsaison 0:5). Heute zeigte der Eintracht-Keeper eine ganz starke Leistung und wehrte teilweise spektakulär zehn Bälle ab (mehr waren es für ihn noch nie in einem Bundesliga-Spiel).
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