Niklas Süle zieht ab und trifft zum entscheidenden 1:0 - © imago images / Sammy Minkoff
Niklas Süle zieht ab und trifft zum entscheidenden 1:0 - © imago images / Sammy Minkoff
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"Sieg der Geduld": Abwehrchef Niklas Süle wird zu Bayern Münchens Entscheider

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München - Niklas Süle bewahrt den FC Bayern München gegen den SV Werder Bremen mit einem seltenen Tor vor einem Rückschlag im Titelkampf. Im zweiten Teil des Doppelpacks gegen die Hanseaten im Pokal-Halbfinale kann der Nationalspieler jedoch nicht noch einmal helfen.

Ein Ostertrunk als Belohnung für den seltenen Treffer? Niklas Süle grinste breit. "Kann sein ... ich bin ein Weintyp." Und Süle, der ebenso überraschende wie glückliche Siegtorschütze beim hart erkämpften 1:0 (0:0) vom FC Bayern München im Meisterendspurt gegen den SV Werder Bremen, hat im Gegensatz zu seinen Kollegen nach der kurzen Osterpause erstmal nichts vor. Beim zweiten Duell mit Werder binnen fünf Tagen am Mittwoch (20.45 Uhr) im Pokal-Halbfinale fehlt er rotgesperrt.

Zum Spielbericht: Süle knackt Werder

"Ich werde von zu Hause die Daumen drücken", sagte Süle, "Berlin ist eine Wahnsinnserfahrung, ich hoffe, dass wir das wieder erleben dürfen." Doch Teil zwei des Bremen-Doppelpacks, warnte der Nationalspieler, "wird ein anderes Spiel. Das Stadion dort ist immer sehr hitzig, die haben sehr verrückte Fans. Da müssen wir von der ersten Minute an so spielen."

Ein "dreckiges Tor" bewahrt den FCB vor einem Rückschlag

So - damit meinte Süle die zweite Halbzeit, in der der aufgerückte Abwehrchef erst die Gelb-Rote Karte gegen Bremens Milos Veljkovic (58., wiederholtes Foulspiel) erzwang und dann "mit dem Pfund" (Süle) entscheidend traf (75.). Es war "ein dreckiges Tor", gab er schmunzelnd zu, weil Bremens Davy Klaassen den Ball abgefälscht hatte und der starke Torhüter Jiri Pavlenka damit machtlos gewesen war.

Süles zweiter Saisontreffer erlöste den ineffektiven Tabellenführer (28:3 Schüsse), der sich bei fast sommerlichen Temperaturen eine wenig meisterliche erste Halbzeit leistete. "Da haben wir den Ball zu langsam laufen lassen", sagte Trainer Niko Kovac nach dem "Sieg der Geduld", Leon Goretzka ergänzte: "Es war ein bisschen lethargisch und wir haben die falschen Räume besetzt." Nun, sagte Süle und grinste wieder, es sei eben "heiß" gewesen.

Niklas Süle tröstet Milos Veljkovic nach dessen Platzverweis - Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images

Ohne Abwehrchef Süle

Nach dem Seitenwechsel war es nicht kühler, Bremen hatte große Probleme die temporeichen Bayern zu verteidigen. Pavlenka rettete mit Hilfe des Pfostens gegen den guten Serge Gnabry (54.), Robert Lewandowski traf die Latte (79.). "Wir hätten es höher gestalten können", sagte Kovac.

Was das für Mittwoch bedeutet? "Wenn in Bremen das Licht angeht, wird es ein anderes Spiel", sagte Kovac, "wir müssen gewappnet sein, das wird eine enge Geschichte." Sportdirektor Hasan Salihamidzic ergänzte: "Wir sind sehr optimistisch, aber wir stellen uns auf einen Pokalfight ein." Ohne Abwehrchef Süle.

Hummels als Ersatz für den Nationalspieler

"Wir haben trotzdem eine gute Mannschaft, die das auffangen wird", meinte Salihamidzic und verwies auf Mats Hummels, der nach überstandener Oberschenkelzerrung ins Team rücken wird. Werder bangt um den Einsatz von Max Kruse, der sich im Zweikampf mit Joshua Kimmich am Fuß verletzte. Nach der ersten Niederlage im 15. Pflichtspiel 2019, in dem erstmals in dieser Saison kein Tor gelang, "müssen wir neue Serien starten", sagte Geschäftsführer Frank Baumann trotzig. Es gebe "überhaupt keinen Grund", verunsichert zu sein. Trainer Florian Kohfeldt ergänzte: "Bayern ist auf jeder Position besser besetzt, aber das interessiert mich nicht. Sie werden mit großem Respekt nach Bremen kommen..."

SID