FC Bayern gegen Leipzig in der Analyse: Schlagabtausch auf Spitzenniveau
Tore, Tempo, Temperament: Das Spitzenspiel zwischen dem FC Bayern München und RB Leipzig hielt, was es im Vorfeld versprach. Nicht nur dank der sechs Treffer war das 3:3-Remis zwischen dem Tabellenführer und seinem direkten Verfolger Werbung für den Fußball. Auch taktisch bewegte sich das Duell auf absolutem Topniveau, wie die bundesliga.de-Analyse zeigt.
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Mutig und offensiv: So begegnete RB Leipzig dem FC Bayern München im Topspiel des 10. Spieltags und entführten einen verdienten Punkt aus der Allianz-Arena. Die Sachsen versuchten vor allem aus einer massierten Deckung heraus über ihr gefürchtetes Umschaltspiel zum Erfolg zu kommen. Leipzigs Trainer überraschte dabei gleich mit zwei cleveren Schachzügen: Der schwedische Spielmacher Emil Forsberg agierte als "falsche Neun", zeigte sich immer wieder in den Halbräumen zwischen dem Münchener Abwehrverbund und dem defensiven Mittelfeld der Gastgeber. Dazu setzte RB Leipzig auf Angreifer Justin Kluivert, der mit seinem Tempo und seiner Abschlussstärke für die entsprechende Durchschlagskraft über außen sorgen sollte.
"Für solche Spiele lebt man": Mutiges RB Leipzig überrascht beim FC Bayern München
Der Lohn: Die Leipziger konnten erstmals einen Treffer in München bejubeln. Ein Tor, das exemplarisch für den Matchplan von Julian Nagelsmann stand. Nach Ballgewinn suchten die Gäste den direkten Weg nach vorne, Forsberg ließ sich etwas fallen, um dann den entscheidenden Pass auf Torschütze Christopher Nkunku zu spielen. Auch Kluivert, der später noch das wichtige 2:2 vor der Pause erzielen sollte, war auf der anderen Seite anspielbereit. Schnell umgeschaltet, die eigenen Geschwindigkeitsvorteile ins Spiel gebracht und die Lücken in der FCB-Defensive genutzt: Das 1:0 der Leipziger war Konterfußball aus dem Lehrbuch.
Doch auch der FC Bayern zeigte an diesem Samstagabend, wie viel Qualität in der Mannschaft steckt: Insbesondere Kingsley Coman, der alle drei Treffer der Münchener vorbereitet hatte, und Doppelpacker Thomas Müller stachen heraus. Gegen die kompakte Defensivordnung der Gäste waren beide FCB-Offensivakteure mit ihren unterschiedlichen Spielanlagen enorm wichtig. Coman riss durch sein enormes Tempo (der französische Außenbahnspieler stellte mit 35,4 km/h einen neuen Saisonrekord in Sachen Geschwindigkeit auf) die nötigen Lücken, während "Raumdeuter" Müller immer wieder die Räume zwischen den einzelnen Verteidigungslinien besetzte.
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Enorm wichtig hierbei: Die Balance zwischen Zentrum und Außen zu bewahren. So schaffte es der Rekordmeister durch Variabilität auf dem Weg nach vorne, die Innenverteidigung der Sachsen in Bewegung zu bringen und dann mit der nötigen spielerischen Klasse auszuhebeln. Müllers 2:1 ist hierbei ein Paradebeispiel für die Qualitäten der Flick-Elf: Obwohl der Weg über die linke Seite frei gewesen wäre, suchte der FCB den Weg durch die Mitte und wurde dafür belohnt. Eine Kombination über Robert Lewandowski und den omnipräsenten Coman veredelte Müller mit einem trockenen Abschluss zur zwischenzeitlichen Führung.
Dass diese nicht lang hielt, war auch dem couragierten Auftritt der Leipziger zu verdanken, die an diesem Samstagabend im Topspiel großartige spielerische Qualität mit der entsprechenden Mentalität vereinten und sich den Punkt mehr als redlich verdienten. Nach der 3:2-Führung durch Forsbergs ersten Kopfballtreffer seiner Bundesliga-Karriere sah es sogar zwischenzeitlich so aus, als könnte das Nagelsmann-Team den Rekordmeister von der Tabellenspitze stoßen. Erst Müllers zweiter Streich rettete dem FCB in diesem spektakulären Schlagabtausch das Remis und den Spitzenplatz in der Bundesliga nach dem 10. Spieltag.
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Dass die Toppartie zwischen dem Tabellenführer und seinem direkten Verfolger letztlich keinen Sieger fand, war angesichts der gezeigten Leistungen ein salomonisches Urteil. Diese rassigen 90 Minuten mit Toren, Tempo und Temperament hatten wahrlich keinen Verlierer verdient. Gewinner gab es an diesem Abend dennoch genügend. Vor allem die Zuschauer, die ein wahres Fußballfest zwischen zwei Spitzenmannschaften erleben durften. Das Duell zwischen dem FC Bayern München und RB Leipzig: Es war Werbung für die Bundesliga, Werbung für den Fußball.
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