FC Bayern München: Trainer Julian Nagelsmann empfängt seinen Ex-Club RB Leipzig
Am 21. Spieltag trifft der FC Bayern München auf RB Leipzig. Der Liga-Primus empfängt somit das Team der Stunde, denn nach einem eher schwachen Auftakt in die laufende Saison haben die Sachsen in diesem Jahr alle Bundesliga-Partien gewonnen. Am Samstag (18:30 Uhr) steht aber eine Person besonders im Fokus: Bayern-Trainer Julian Nagelsmann, der seinen alten Verein empfängt.
Kurz nachdem er seinen ersten Titel gewonnen hatte, nahm sich Julian Nagelsmann
selbst aufs Korn. Er habe, so der Trainer des FC Bayern München, "so kleine Hamsterzähne. Das sieht man ja. ich würde gerne ein Titel-Hamster sein. Jetzt habe ich einen."
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Es war wohl auch dieser Wunsch, der den 34-Jährigen im vergangenen Jahr dazu bewegte, nach zwei überaus erfolgreichen Spielzeiten bei RB Leipzig den FC Bayern anzusteuern. Beim Rekordmeister ist das Sammeln von Titeln und Rekordern zwar nicht Pflicht, aber doch seit Jahrzehnten eine gut geführte Tradition. Die will Nagelsmann trotz seines modernen Ansatzes weiter fortsetzen.
Die Fakten-Vorschau zum 21. Spieltag
Im Top-Duell des 21. Spieltags aber stellt sich ausgerechnet sein alter Club in den Weg. Ein Club, bei dem er in kurzer Zeit eine Menge bewegt hat - wie schon in seiner Zeit als Trainer der TSG 1899 Hoffenheim zuvor. In den zwei Jahren, in denen Nagelsmann RBL trainierte, schafften es die Leipziger ins Halbfinale der Champions League. Da war zwar gegen Paris Saint-Germain Schluss, dafür hatte es der Verein erstmals in seiner jungen Historie geschafft, in die K.o-Phase des Wettbewerbs einzuziehen.
RB Leipzig, derzeit Sechster und eher schwach in die laufende Saison gestartet und bereits mit einem Wechsel auf der Trainerposition, ist seit der Winterpause das Team der Stunde. Lediglich Borussia Dortmund hat 2022 ebenso alle drei Bundesliga-Spiele gewonnen, unter dem neuen Coach Domenico Tedesco läuft es bei den Sachsen wieder.
FCBRBL - zum Matchcenter der Partie
So wird Nagelsmanns Begegnung mit seinem vorherigen Arbeitgeber zu einer großen Bewährungsprobe - obschon die Bayern gegen Leipzig bislang immer gut aussahen. Elf Mal begegneten sich die beiden Clubs bisher in der Bundesliga, sechs Partien davon gewann der Rekordmeister - bei nur einer Niederlage.
Rennen um Europa: Was spricht für welchen Club?
Die neue Leipziger Stärke ist jedoch nicht der einzige Faktor, der auf das Spiel einwirkt. Nagelsmann muss in puncto Personal in die Trickkiste greifen. Denn Alphonso Davies wird aufgrund einer Herzmuskelentzündung noch eine Weile ausfallen, der Kanadier ist jedoch eine fast unverzichtbare Stütze im offensiven Spiel des Rekordmeisters.
Nagelsmanns Reaktion? Er kompensiert den Ausfall des eigentlich unersetzbaren Flügelspielers mit einer Umstellung der taktischen Ausrichtung. Statt mit einer Vierer- ließ er sein Team bei Hertha BSC mit einer Dreierkette spielen. Serge Gnabry und Kingsley Coman füllten damit zwar die Aufgaben des offensiv ausgerichteten Davies aus, mussten dafür aber auch defensiv ackern.
Offizieller Transfermarkt: Alle Winterwechsel
Diese Flexibilität des FCB-Trainers wird auch am Samstag gefragt sein. Denn RB Leipzig ist derzeit auf einem anderen Level als der Hauptstadt-Club. Zumal Tedesco seine Elf wohl einmal mehr defensiv ausrichten wird. So war zumindest der Eindruck aus den jüngsten Partien, in denen RBL stets aus einer sicheren Hintermannschaft agierte, vorn nichts anbrennen ließ und den Streifen solide herunterspielte.
Dem gegenüber - und das dürfte ein weiteres Argument sein für eine abwehrbetonte Ausrichtung der Leipziger - steht das Offensivspektakel der Bayern, die unter Trainer Nagelsmann noch treffsicherer geworden sind. In 29 Pflichtspielen unter dem jungen Coach erzielte der FCB 102 Tore. Das macht im Schnitt 3,5 Treffer pro Partie.
So sieht es ganz danach aus, als sei Julian Nagelsmann auf dem besten Wege, seinem ersten Titel einen weiteren folgen zu lassen. In der Bundesliga ist der FC Bayern auch unter ihm das Maß aller Dinge, hat derzeit sechs Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten Dortmund.
Dass der Coach einen Anteil an der abermaligen Vormachtstellung des Rekordmeisters hat, ist dabei unbestritten: Noch nie zuvor hatte ein Team nach 20 Spieltagen mehr als 58 Tore auf der Habenseite. Die Bayern haben in dieser Saison bereits 65 Mal getroffen.
Und wer weiß? Dank der veränderten taktischen Ausrichtung könnte auch gegen Nagelsmanns Ex-Club RB Leipzig ein weiteres Spektakel folgen.
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