Saisonaus für Neuer: Sven Ulreich ist wieder beim FC Bayern München gefragt
Der FC Bayern München muss bis zum Saisonende auf seine Nummer eins verzichten, Manuel Neuer zog sich bei einem Sturz beim Skifahren eine Fraktur des rechten Unterschenkels zu. Er wurde bereits erfolgreich operiert. Nun ist wieder die Zeit für Sven Ulreich gekommen, der Neuer bereits mehrfach vertreten hat und sich in den nächsten Wochen wieder beweisen kann.
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Für Manuel Neuer ist die Saison 2022/23 leider schon sehr früh beendet. Nach einem Skiunfall musste der Rekordtorhüter am rechten Unterschenkel operiert werden und kann vorerst nicht mehr zwischen den Pfosten beim FC Bayern München stehen. "Die Nachricht von Manuels Verletzung hat uns alle schockiert. Wir werden ihm zur Seite stehen und ihn auf seinem Weg zu seinem Comeback begleiten. Er wird auch diese schwere Verletzung meistern und so stark wie zuvor auf den Platz zurückkehren", sagte Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn.
Von Neuer gab es nach der OP selbst schon den Daumen hoch: "Die gestrige OP ist sehr gut verlaufen. Vielen Dank an das Ärzte-Team! Es schmerzt allerdings zu wissen, dass die aktuelle Saison für mich beendet ist", teilte der Torhüter seinen Fans bei Instagram mit. Auch Sportvorstand Hasan Salihamidzic meldete sich nach der Nachricht zu Wort: "Dass Manuel so einen Unfall hatte, ist fürchterlich, und natürlich sind alle unsere Gedanken bei ihm. Ich habe gestern und heute mit ihm gesprochen, die OP verlief bestmöglich. Manuel wird jede Unterstützung erhalten. Er ist eine starke Persönlichkeit und wird zurückkommen. Ich wünsche ihm alles Gute, er kann sich auf den FC Bayern verlassen!"
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Als Vertretung immer bereit
Nun ist Sven Ulreich als Vertretung wieder gefragt, der seinen Kollegen bereits mehrmals vertreten hat. Mitte November verlängerte der FC Bayern den Vertrag des 34-Jährigen bis 2024 und verweis dabei auf dessen sportlichen Stellenwert und auch auf seine Bedeutung in der Kabine. Zu diesem Zeitpunkt war allerdings noch nicht klar, dass Manuel Neuer die komplette restliche Saison ausfallen würde und dadurch wohl Ulreich dauerhaft zwischen die Pfosten muss.
"Er war und ist immer ein Rückhalt, wenn er gebraucht wird, auch in der Kabine. Für uns ist außerdem wichtig, dass er in der Trainingsgruppe unserer Torhüter seit Jahren sehr gut mit Manuel Neuer abgestimmt ist. Beide unterstützen sich, und das brauchen wir auf dieser wichtigen Position. Ich freue mich, dass wir weiter zusammenarbeiten", erklärte Salihamidzic bei der Vertragsunterzeichnung.
Schon in dieser Saison musste Ulreich Neuer kurzfristig vertreten, als dieser aufgrund einer Schultereckgelenksprellung ausfiel. Vom 10. bis zum 12. Spieltag kam er zum Einsatz, alle drei Spiele gewann der FC Bayern und er kassierte zwei Gegentore (beide gegen Mainz). Er bekam in diesen drei Spielen nur sechs Torschüsse auf sein Tor, am 12. Spieltag gegen Mainz wehrte er einen Strafstoß von Jonathan Burkardt ab.
Nach Hamburg und wieder zurück
Auch in der Saison 2017/18 stellte er seine Qualitäten als starker Ersatzmann unter Beweis, als für Neuer aufgrund eines Fußbruches die Saison frühzeitig beendet war. 29 Spiele lieferte er damals für die Bayern ab, zwölf Mal behielt Ulreich dabei eine weiße Weste. Am Ende der Spielzeit wurde der FCB mit 21 Punkten Vorsprung Deutscher Meister und erreichte das DFB-Pokalfinale (1:3 gegen Frankfurt).
In der folgenden Saison kehrte Neuer zurück, wodurch Ulreich wieder auf die Bank verdrängt wurde. 2018/19 absolvierte er zwar noch neun Partien, ein Jahr später machte er am 20. Juni 2020 gegen den SC Freiburg aber sein vorerst letztes Bundesliga-Spiel, wodurch es den gebürtigen Schorndorfer in Richtung Hamburg zog.
Beim Hamburger SV war Ulreich als Nummer eins gesetzt, verpasste aber knapp den Aufstieg mit den Rothosen. "Ich habe in Hamburg nach dem verpassten Aufstieg meinen Vertrag aufgelöst. Als die Anfrage aus München kam, brauchte ich nicht lange überlegen. Es war eine große Freude, dass der FC Bayern noch einmal an mir interessiert war“, erklärte Ulreich nach seiner Rückkehr zum Rekordmeister im Sommer des vergangenen Jahres.
Schon bei seinem ersten Wechsel 2015 wusste Ulreich, dass er eher die Reservistenrolle einnehmen wird. Damals wechselte er vom VfB Stuttgart zu den Bayern. Bei den Schwaben wurde der Torhüter zum Profi und absolvierte insgesamt 220 Pflichtspiele für den VfB.
Gutes Verhältnis zu Neuer
Während seiner kompletten Zeit in München zeigte Ulreich immer wieder, dass er sich in seiner Rolle unterordnen kann und seine Position wie ein Profi angeht. Nicht umsonst war er immer zur Stelle, wenn es darauf ankam. Das bestätigte auch das gute Verhältnis zu Manuel Neuer: "Die Zusammenarbeit mit dem ganzen Team und insbesondere mit Manuel Neuer ist über viele Jahre zu etwas Besonderem gewachsen, wir sind bestens aufeinander abgestimmt und meine Aufgabe macht mir viel Spaß“, sagte Ulreich in einem Gespräch mit dem FC Bayern.
Das neue Jahr beginnt für Sven Ulreich unerwartet aufregend, aber sehr wahrscheinlich auch mit viel Vorfreude, sich wieder zu beweisen. Am 20. Januar geht die Bundesliga wieder weiter, wenn RB Leipzig und der FC Bayern den 16. Spieltag eröffnen. Dann wird der 34-Jährige direkt wieder gefragt sein. Dass er dafür schon längst bereit ist, verkündete er nach seiner Vertragsverlängerung selbstbewusst: "Der FC Bayern weiß, dass ich immer da bin, wenn man mich braucht. Das Ziel ist, weitere Titel zu gewinnen, dafür sind wir alle hier, dafür geben wir jeden Tag alles."