Champions League: nicht nur eine "unglaubliche Nacht" für die Bundesliga-Clubs
Die fünf deutschen Teilnehmer Bayern, Stuttgart, Dortmund, Leverkusen und Leipzig haben sehr starke bis ordentliche Auftritte in der Champions League hinter sich. Insbesondere die drei deutlichen Siege können sich genauso sehen lassen wie die insgesamt 19 Tore, mit denen die Bundesliga alle anderen Ligen in den Schatten stellte.
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Der FC Bayern München und der VfB Stuttgart haben die Champions-League-Woche mit zwei hochspannenden Auftritten eingeläutet. Die Münchener schlugen am Dienstagabend Dinamo Zagreb furios mit 9:2. "Man of the Match" Harry Kane überragte mit einem Viererpack. "Es war ein tolles Spiel und eine beeindruckende Leistung von uns. Insgesamt war es heute eine unglaubliche Nacht", beschrieb der britische Superstar das Torfestival in der Allianz Arena treffend.
Das Team von Vincent Kompany ließ dem Gegner aus Kroatien nach der 3:0-Halbzeitführung lediglich ein kleines Zeitfenster von rund zehn Minuten nach Wiederbeginn, um Morgenluft zu wittern. Doch danach machte der Rekordmeister wieder ernst und führte Dinamo nach allen Regeln der Kunst vor. Es war auch der Abend der Rekorde: Unter anderem löste Kane (33 Tore) Landsmann Wayne Rooney (30 Tore) als besten englischen Torschützen in der Champions League ab.
"Das war besonders"
Und auch der VfB kann trotz der 1:3-Niederlage bei den "Königlichen" positiv auf seine Leistung blicken. Die Schwaben ließen selbstbewussten Worten Taten folgen und setzten Real Madrid gehörig unter Druck. In Halbzeit eins erspielte sich das Team von Trainer Sebastian Hoeneß mehrere hochkarätige Möglichkeiten, blieb aber noch torlos. Nach der Pause blieben die Stuttgarter mutig, doch mehr als der 1:1-Ausgleich von Deniz Undav sollte nicht mehr herausspringen. Real war schlichtweg zu abgebrüht.
"Wir sind enttäuscht, können jedoch gleichzeitig stolz auf uns sein. Wir haben uns gegen Real Madrid gut verkauft", erklärte Undav. Mehr als gut verkauft haben sich auch die tausenden Anhänger der Schwaben im Estadio Santiago Bernabéu. Der Support beeindruckte nicht nur Undav: "Wir schätzen es sehr, wie uns die Fans im Bernabéu unterstützt haben. Das war besonders."
Mit Gittens kommt die Wende
Einen Tag später ist auch Borussia Dortmund in die diesjährige CL-Saison eingestiegen. Beim FC Brügge gewann das Team von Nuri Şahin mit 3:0 - bekleckerte sich aber nicht mit Ruhm. Es war dem eingewechselten Jamie Gittens und den nachlassenden Kräften der Belgier zu verdanken, dass sich das Spiel zugunsten der Borussia drehte. Der Engländer schnürte einen Doppelpack und brachte den Sieg, den Serhou Guirassy mit seinem ersten Champions-League-Tor für Dortmund noch erhöhte, auf den Weg.
"Es ist das erste Mal, dass ich in der Champions League als Spieler des Spiels ausgezeichnet worden bin. Das ist ein gutes Gefühl. Ich bin glücklich über meine beiden Tore. Aber es ist noch schöner, das Spiel gewonnen zu haben. Der Trainer hat mir bei meiner Einwechslung gesagt, ich soll Einfluss nehmen auf das Spiel. Diesen Move habe ich mehrfach trainiert", zeigte sich "Man of the Match", Gittens, überglücklich.
Wirtz mit Traumdebüt, Leverkusen mit Traumstart
Nach einem Jahr Pause hat Bayer 04 Leverkusen wieder die Champions-League-Bühne betreten. Und das tat die Werkself nicht einfach so, sondern mit einem lupenreinen 4:0 beim niederländischen Vizemeister Feyenoord Rotterdam. Überragender Mann war Florian Wirtz mit seinem Doppelpack. Es war das CL-Debüt für das 21-jährige Ausnahmetalent. In der Spielzeit 2022/23 hatte Wirtz die sechs Spiele in der Gruppenphase wegen eines Kreuzbandrisses verpasst. Zwei Treffer waren vor Wirtz noch keinem deutschen Spieler bei einer Premiere gelungen - historisch!
"Ich freue mich brutal für Florian Wirtz, weil er jeden Tag sehr hart arbeitet", freute sich Granit Xhaka mit dem "Man of the Match". Bereits nach fünf Minuten hatte der deutsche Nationalspieler die Rheinländer in Front geschossen und noch in Halbzeit eins das zwischenzeitliche 3:0 nachgelegt.
Lucky Punch schockt Leipzig
RB Leipzig komplettierte die Auftritte der deutschen Teams mit dem späten Spiel am Donnerstagabend. Und auch in dieser Partie ging es denkbar gut los: Benjamin Šeško köpfte nach nur vier Minuten zum 1:0 im Wanda Metropolitano ein. Doch den fortan drückenden Colchoneros gelang der schön herausgespielte Ausgleich durch Antoine Griezmann nach rund 30 Minuten.
Es war der erwartet heiße Tanz gegen die Mannschaft von Diego Simeone. Zwar konnten sich die Mannen von Marco Rose in Durchgang zwei wieder stabilisieren, doch Atlétis Jose Maria Giménez bescherte den Gastgebern per Kopf den Lucky Punch. "Wir sind sehr enttäuscht. Wir hätten mindestens einen Punkt mitnehmen können. An so einem Tag entscheiden Kleinigkeiten. Vielleicht war Atlético dieses eine Tor besser", analysierte Mittelfeldspieler Christoph Baumgartner diesen ärgerlichen Ausgang.