Fiete Arp ist in der Bundesliga angekommen - © IMAGO/CB
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Fiete Arp vor seiner Premiere gegen Bayern München

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Fiete Arp wurde einst als Jahrhunderttalent gefeiert, unterschrieb als 19-Jähriger beim FC Bayern München. Doch der Knoten wollte nicht platzen. Nun spielt der Stürmer mit Holstein Kiel Bundesliga - und am Samstag erstmals gegen die Bayern.

Die Bilanz der vergangenen drei Jahre kann sich durchaus sehen lassen - auch wenn er nicht der klassische Knipser ist, als der er einst gesehen wurde. 73 Begegnungen, neun Tore, sechs Vorlagen. Fiete Arp ist angekommen. Angekommen, unweit seines Geburtsortes Bad Segeberg in Schleswig-Holstein. Seit dem Sommer 2021 ist Holstein Kiel die sportliche Heimat des Mittelstürmers, dessen fußballerischer Weg sogar nur 40 Kilometer vor den Toren Kiels, beim SV Wahlstedt begann. Doch Arp nahm einen anderen Weg in die Bundesliga, einen holprigen, mitunter steinigen. Einen, der aber so vielversprechend begann. 

Und zwar in Hamburg. Denn in das Nachwuchsleistungszentrum wechselte das Ausnahmetalent als Zehnjähriger. Der Einstieg eindrucksvoll, der Aufstieg rasant: Arp fiel in nahezu sämtlichen Nachwuchsmannschaften als Torgarant auf und trainierte bereits früh bei den Profis des Hamburger SV mit. Als 17-Jähriger das Profi-Debüt gegen den SV Werder Bremen, das erste Bundesliga-Tor gegen Hertha BSC, sieben Treffer bei der U17-Europameisterschaft, fünf bei der U17-Weltmeisterschaft. Kein Wunder also, dass der Stürmer schon bald als eine der größten Nachwuchshoffnungen im deutschen Fußball, als "Wunderkind", als "Jahrhunderttalent" gehypt wurde.

Kein Durchbruch bei den Bayern

Kein Wunder auch, dass der FC Bayern München schnell die Fühler nach dem Stürmer aus- und 2019 den Füller zur Vertragsunterschrift hinstreckte. Und als "Jahrhunderttalent", Träger der Fritz-Walter-Medaille in Gold, ist es nur legitim, diesem Ruf zu folgen. Doch der Ausflug zu den Bayern wird in Arps Karriere als Wendepunkt bezeichnet. Und der lässt sich anhand der Statistik auch leicht belegen. Für die Profis des Rekordmeisters bestritt Arp ein Spiel, 13 Minuten im DFB-Pokal, in der 1. Runde gegen den 1. FC Düren. Ansonsten gab es in zwei Jahren vier Kaderplätze.

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Für die zweite Mannschaft gab es immerhin 42 Spiele, meist von Beginn an und doch hatte sich nicht nur Arp den Karriereweg ganz anders vorgestellt. "Wenn man es unter fünf Trainern in drei verschiedenen Teams nicht geschafft hat, dann fehlen einem die Argumente, wenn man ehrlich zu sich selber ist", sagte der 24-Jährige im vergangenen Jahr den "Kieler Nachrichten": "In der Vergangenheit war es immer so, dass von allen Seiten darauf gewartet wurde, dass der Knoten platzt, auch von mir. Aber das passierte nicht."

"Das kannst du niemals als verlorene Zeit ansehen"

Nicht bei den Bayern. Und so folgte 2021 der Wechsel zu Holstein Kiel, Arps sportlicher Heimat. Zunächst als Leihgabe, 2022 dann als fester Bestandteil des Kaders der Störche. Als persönliche Niederlage sieht der 24-Jährige den Abschied vom Rekordmeister nicht. "Wenn du in so einem Verein spielen darfst, dann kannst du das niemals als verlorene Zeit ansehen", sagte der Stürmer dem TV-Sender Sky nach seinem Abschied. "Ich durfte auf einem hohen Level trainieren, Spiele mitmachen, die mir keiner mehr nehmen kann. Ich habe Erfahrungen gemacht, die viele nicht machen werden." 

Und davon wird es am Wochenende eine ganz neue geben. Für den 24-Jährigen steht am Samstag eine emotionale Begegnung auf dem Programm. Er wird zum ersten Mal dem FC Bayern gegenüberstehen. Und das in der Bundesliga. Dort ist das einstige Jarhhunderttalent über Umwege endlich angekommen.

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