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Der Fußballplatz im Dortmunder Signal Iduna Park
Der Fußballplatz im Dortmunder Signal Iduna Park - © DFL
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Fußball: Regeln und Anwendungen im Spiel

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Wie jedes andere Spiel hat auch der Fußball Regeln, an die sich alle Beteiligten halten müssen. Auch für die Grundvoraussetzungen, also Spielfeldgröße, Ausrüstung der Spieler, Beschaffenheit des Balls und ähnliche Aspekte, gelten feste Regeln für alle Spiele, die offiziell unter dem Schirm eines Fußballverbandes stattfinden. Nachfolgend verschaffen wir dir einen Überblick über die wichtigsten Fußballregeln und wie sie angewendet werden – mit Links zu weiterführenden Seiten, auf denen du jeweils mehr Details findest. Wir orientieren uns an den Vorgaben für Spiele auf dem Großfeld im Erwachsenenbereich.

Die Geschichte der Fußballregeln

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Ursprünge: Die grundsätzlichen Regeln des modernen Fußballs reichen bis ins Jahr 1848 zurück. Studenten der Universität Cambridge unternahmen einen ersten Versuch, Regeln niederzuschreiben. Sie waren jedoch noch sehr vage – so befanden sie unter anderem, eine Mannschaft könne aus 15 bis 20 Spielern bestehen. Ein paar Jahr später entstand dann das Fußball-Regelwerk, auf dem die meisten Vorgaben auch heute noch basieren. Noch am Gründungstag des englischen Fußballverbandes FA (Football Association) am 28.10.1863 begannen die Teilnehmer des Treffens, Regeln zu formulieren. Bis sie vollständig, ausformuliert und niedergeschrieben waren, dauerte es mehrere Monate.

Am Anfang ähnelten die Fußballregeln noch mehr dem heutigen American Football – so war es zum Beispiel erlaubt, den Ball mit den Händen zu fangen. Erst 1871 wurde es den Feldspielern untersagt, den Ball mit der Hand zu spielen. Der Torhüter durfte ab diesem Zeitpunkt den Ball in der eigenen Hälfte nur noch zwei Sekunden in der Hand halten.

Änderungen der Fußballregeln

Im Laufe der Jahre wurden die Fußballregeln immer weiter ergänzt, so zum Beispiel durch die Einführung des Eckballs 1872 oder die des Elfmeters (damals: „Kick of Death“) im Jahr 1891. Auch in der jüngeren Vergangenheit kam es immer wieder zu Änderungen und Anpassungen der Fußballregeln. So wurden zur Europameisterschaft 1995 kleinere und größere Änderungen am Regelwerk vorgenommen. Die meisten von ihnen sind jedoch so spezifisch, dass sie dem normalen Fußballfan gar nicht weiter auffallen.

Es kommt aber auch ab und an zu größeren Regeländerungen, wie bei der Aufnahme des Videoassistenten in das Regelwerk des Fußballs im Jahr 2018.

Beschlossen und formuliert werden die Änderungen der Fußballregeln durch das IFAB (International Football Association Board), welches seit 1913 über die Regeln wacht und in jährlichen Treffen diskutiert. Dieses Gremium setzt sich aus vier Vertretern der FIFA und je einem der vier Verbände – England, Nordirland, Schottland und Wales – zusammen. Für eine Regeländerung müssen immer mindestens sechs Vertreter zustimmen, wobei die Mitglieder der FIFA nur als Block (also immer alle vier Stimmen für eine Seite) abstimmen können.

Mit diesem Spielgerät wird in den ersten beiden Bundesligen gekickt - IMAGO/MARTIN_HANGEN hangenfoto/IMAGO/Plusphoto

Wo stehen die Fußballregeln?

Die Regeln richten sich grundsätzlich nach den Vorgaben der IFAB, die in verschiedenen Sprachen vorliegen. Bei Unklarheiten über die Auslegung der Regeln stellt das englische Original den Maßstab dar. Laut offiziellem Wortlaut der IFAB gelten „in allen Konföderationen, Ländern, Städten und Gemeinden dieselben Spielregeln. Ohne Erlaubnis des IFAB dürfen diese weder abgeändert noch angepasst werden“.

Aus den Bestimmungen der IFAB folgern die DFB-Fußballregeln für Deutschland – der DFB übersetzt die IFAB-Vorgaben bzw. legt sie für Spiele in Deutschland aus.

Die DFL-Spielordnung enthält Vorgaben für die Durchführung. Darunter fallen u. a. Bestimmungen für Platz, Stadion, Spielansetzungen, Spielkleidung und Teilnahme an Wettbewerben.

Die Trikotfarben der Frankfurter unterscheiden sich klar von denen der Augsburger und des Schiedsrichters Aytekin - Adam Pretty/Getty Images

Fußballregel Nr. 1: Spielfeld – Regeln für den Fußballplatz

Das Spielfeld, auch Fußballplatz genannt, wird durch eine Mittellinie in zwei gleichgroße Hälften unterteilt. In der Mitte der Mittellinie befindet sich der Anstoßpunkt, von dem aus das Spiel begonnen wird. Umrandet wird der Anstoßpunkt vom Anstoßkreis, der einen Radius von 9,15 m hat.

Das Spielfeld muss nach den Regeln des Fußballs folgende Abmessungen haben:

  • Die Seitenlinien müssen länger als die Torlinien sein.
  • Das Fußballfeld muss in der Länge (Seitenlinie) mindestens 90 m, höchstens 120 m messen.
  • Das Fußballfeld muss in der Breite (Torlinie) mindestens 45 m, höchstens 90 m messen.
  • Alle Linien sind gleich breit, die Breite der Linien darf dabei höchstens 12 cm betragen.

In der Mitte der beiden Torlinien befindet sich jeweils ein Tor. Ein Tor besteht aus zwei senkrechten Pfosten, die durch eine waagerechte Latte verbunden werden. Beide Pfosten müssen laut Fußballregeln gleich weit von der jeweiligen Seitenlinie entfernt sein.

Zwischen den Innenseiten der Torpfosten muss ein Abstand von 7,32 m bestehen, die Querlatte muss 2,44 m von Boden entfernt sein. Tore müssen grundsätzlich fest im Boden verankert sein, das gilt auch für tragbare Tore.

In einem Abstand von 5,50 m zu den Torpfosten verlaufen zwei Linien rechtwinklig zur Torlinie. Diese Linien sind auch 5,50 m lang und werden durch eine Linie verbunden, die parallel zur Torlinie verläuft. Dieser durch die Linien begrenzte Raum wird auch Torraum genannt. Zusätzlich zu diesem Raum gibt es rund um das Tor auch einen Strafraum. Er ist wie der Torraum aufgebaut, die Linien sind jedoch 16,50 m lang und beginnen in einer Entfernung von 16,50 m zu den Innenkanten der Torpfosten. Innerhalb des Strafraums befindet sich mittig und in einer Entfernung von 11 m von der Torlinie der Elfmeterpunkt.

Sebastien Haller wird ausgewechselt und durch Anthony Modeste ersetzt - IMAGO/Maik Hölter/TEAM2sportphoto/IMAGO/Team 2

Fußballregel Nr. 2: Spielgerät

„Der Ball ist rund“, sagte einst Sepp Herberger, aber nach den offiziellen Fußballregeln muss das Spielgerät noch einige andere Kriterien erfüllen, um für ein Spiel zugelassen zu werden. Größe und Gewicht eines Fußballs gelten als regelgerecht, wenn dieser:

  • kugelförmig ist
  • aus einem geeigneten Material gefertigt ist
  • einen Umfang von 68–70 cm hat
  • bei Anpfiff des Spiels ein Gewicht von 410–450 g besitzt
  • mit einem Überdruck von 0,6–1,1 bar gefüllt ist

Alle Bälle, die bei einem Turnier der FIFA oder einer Konföderation eingesetzt werden, müssen vorher das FIFA-Qualitätsprogramm durchlaufen, um ein Qualitätssiegel zu erhalten.

Vor dem Anpfiff des Spiels prüft der Schiedsrichter den Ball auf die Kriterien, die in den Fußballregeln festgelegt sind. Wenn der Ball während des laufenden Spiels beschädigt wird, unterbricht der Schiedsrichter das Spiel und setzt es mit einem Schiedsrichterball fort.

Schiedsrichter Tobias Stieler pfeift das Spiel zwischen Leverkusen und Bayern - IMAGO/Revierfoto/IMAGO/Revierfoto

Fußballregel Nr. 3: Ausrüstung der Spieler

Die beiden Mannschaften tragen Farben, die sich klar voneinander und auch vom Dress des Schiedsrichters unterscheiden. Die Kleidungsfarben der beiden Torhüter wiederum müssen sich von denen der Feldspieler und des Schiedsrichters abheben.

Nach den Regeln des Fußballs ist eine gewisse Ausrüstung zwingend vorgeschrieben. Dazu zählen:

  • Trikot mit Ärmeln
  • kurze Hose (Torhüter dürfen eine lange Trainingshose tragen)
  • Stutzen
  • Schienbeinschoner (müssen von den Stutzen abgedeckt werden)
  • Schuhe
  • Der Spielführer muss an einem Oberarm eine Armbinde (auch Kapitänsbinde genannt) tragen.

Weitere ungefährliche Schutzausrüstung, die einige Spieler zum Beispiel nach einer vorangegangenen Gesichts- oder Kopfverletzung tragen, ist grundsätzlich erlaubt. Es gilt jedoch darauf zu achten, dass sie aus weichen, leichten und gepolsterten Materialien besteht.

Nürnberg tritt im Elfmeterschießen gegen Düsseldorf an - IMAGO/Sportfoto Zink / Daniel Marr/IMAGO/Zink

Fußballregel Nr. 4: Spieler – Vorgaben rund um die Akteure auf dem Platz

Fußball wird von zwei Mannschaften mit jeweils höchstens elf Spielern gespielt, von denen einer der Torhüter ist. Die Mannschaften können auch mit weniger Spielern ins Spiel gehen. Sobald eine Mannschaft jedoch weniger als sieben Spieler auf dem Feld hat, beendet der Schiedsrichter das Spiel und wertet es für die gegnerische Mannschaft.

Während des Spiels haben beide Mannschaften die Möglichkeit, Spieler auszuwechseln und durch neue zu ersetzen. Die möglichen Auswechselspieler müssen dem Schiedsrichter vor Anpfiff des Spiels namentlich genannt werden, ansonsten sind sie nicht berechtigt, am Spiel teilzunehmen. Dies gilt natürlich auch für die Spieler, die von Anfang an auf dem Platz stehen.

In der Bundesliga sind maximal fünf Wechsel erlaubt. Sie müssen innerhalb von drei Wechselphasen geschehen. Wechsel in der Halbzeitpause werden nicht in die Wechselphasen mit eingerechnet.

Bei einer Auswechslung sind folgende Fußballregeln zu beachten:

  • Vor der Auswechslung ist der Schiedsrichter über den Wechsel zu informieren.
  • Der Spieler, der ausgewechselt wird, muss vom Schiedsrichter die Erlaubnis erhalten, das Spielfeld zu verlassen.
  • Er muss das Spielfeld an der nächsten Begrenzungslinie verlassen und sich sofort auf die Auswechselbank oder in die Kabine begeben.
  • Der Spieler, der eingewechselt werden soll, darf das Spielfeld erst betreten, wenn der Spieler, der ausgewechselt wird, das Spielfeld verlassen hat und der Schiedsrichter ihm ein Zeichen gibt.
  • Außerdem darf er den Fußballplatz nur während einer Spielunterbrechung und an der Mittellinie betreten.

Es ist auch möglich, die Rollen auf dem Platz zu tauschen. So darf jeder Feldspieler mit dem Torhüter tauschen, wenn der Schiedsrichter vorab informiert und der Wechsel in einer Spielunterbrechung vollzogen wird.

Fußballregel Nr. 5: Schiedsrichter – Regeln von und für die Spielleiter auf dem Platz

Jedes Fußballspiel wird von einem Schiedsrichter geleitet, der damit beauftragt ist, die Fußballregeln auf dem Spielfeld umzusetzen. In der Bundesliga besteht diese Spielleitung aus einem Schiedsrichtergespann: einem Hauptschiedsrichter, zwei Schiedsrichterassistenten, einem vierten Schiedsrichter und einem Videoschiedsrichter. Die folgenden Abschnitte beziehen sich weitestgehend auf den Hauptschiedsrichter.

Der Schiedsrichter trifft seine Entscheidungen nach bestem Wissen und Gewissen basierend auf seinen Einschätzungen. Er hat das Recht, die angebrachten Maßnahmen im Rahmen der Fußballregeln durchzusetzen. Die Entscheidungen des Schiedsrichters zu Vorkommnissen im Spiel sind endgültig.

Wenn das Spiel nach einer feststehenden Entscheidung des Schiedsrichters fortgesetzt oder eine der beiden Halbzeiten des Spiels (und eine etwaige Verlängerung) beendet wurde, darf der Schiedsrichter die Entscheidung nicht mehr ändern, auch wenn er feststellt, dass er nicht korrekt entschieden hat.

Sollte der Schiedsrichter während des Spiels unpässlich sein, darf das Spiel unter der Leitung eines anderen Spieloffiziellen fortgesetzt werden, bis der Ball das nächste Mal im Aus ist.

Das Amt des Schiedsrichters bei einem Fußballspiel bringt einige Verpflichtungen mit sich. Er muss:

  • die Regeln des Fußballs durchsetzen
  • das Spiel zusammen mit den anderen Spieloffiziellen leiten
  • die Zeit nehmen
  • Aufzeichnungen über den Spielverlauf führen
  • den Spielbericht an die zuständigen Instanzen schicken und darin Angaben zu Disziplinarmaßnahmen und Zwischenfällen vor, während oder nach dem Spiel machen
  • nach einer Spielunterbrechung die Fortsetzung des Spiels überwachen und anzeigen
  • das Spiel weiterlaufen lassen, wenn die Mannschaft, an der ein Foul begangen wurde, einen Vorteil dadurch erhält

Er ist außerdem dazu verpflichtet, die nach den Fußballregeln festgelegten Disziplinarmaßnahmen umzusetzen, beispielsweise Verwarnungen oder Feldverweise gegen Spieler oder Offizielle.

Schiedsrichter Benjamin Brand checkt eine Szene am Video-Monitor beim Spiel Schalke gegen Wolfsburg - IMAGO/UWE KRAFT/IMAGO/Uwe Kraft

Fußballregel Nummer 6: Dauer, Beginn und Fortsetzung des Spiels

Ein Fußballspiel im Seniorenbereich dauert in der regulären Spielzeit 90 Minuten, unterteilt in zwei Halbzeiten à 45 Minuten. Diese Halbzeiten dürfen nur verkürzt ausgespielt werden, wenn der Schiedsrichter das vorher mit beiden Teams abgesprochen hat und die Wettbewerbsbedingungen dies zulassen.

Zwischen den zwei Halbzeiten gibt es eine 15-minütige Pause. In der Halbzeitpause der Verlängerung ist es auch erlaubt, eine maximal einminütige Pause einzubauen, in der die Spieler etwas trinken können.

Im Anschluss an jede Halbzeit (auch in der Verlängerung) hat der Schiedsrichter nach den Fußballregeln die Möglichkeit, Zeit nachspielen zu lassen, die in der regulären Spielzeit durch Unterbrechungen des Spielflusses nicht gespielt werden konnte. Unterbrechungen, die eine Nachspielzeit erlauben, sind:

  • Auswechslungen
  • Disziplinarmaßnahmen
  • Untersuchungen oder Abtransport verletzter Spieler
  • Unterbrechungen wie Trink- oder Kühlpausen, die medizinisch sinnvoll sind
  • Zeitschinden durch einen Spieler oder eine Mannschaft
  • Videosichtungen und Videoüberprüfungen durch den VAR-Schiedsrichter oder den Hauptschiedsrichter
  • sonstige Gründe, die zur Verzögerung der Spielfortsetzung führen (z. B. Torjubel)

Wenn sich in Entscheidungs- und Pokalspielen in der regulären Spielzeit keine Entscheidung über den Sieger treffen lässt, wird das Spiel um 2 x 15 Minuten verlängert. Zwischen dem Ende der zweiten Halbzeit und der Verlängerung bekommen die Spieler eine Pause von 5 Minuten, in der sie jedoch das Spielfeld nicht verlassen dürfen.

Beide Halbzeiten der regulären Spielzeit, die Verlängerung und die Fortsetzung nach einem erzielten Tor werden durch einen Anstoß begonnen. Weitere Möglichkeiten, ein unterbrochenes Spiel fortzusetzen, sind Elfmeter, Freistoß, Einwurf, Abstoß und Eckstoß. Ist für eine Situation keine dieser Möglichkeiten geeignet, wird ein Schiedsrichterball ausgeführt.

Fußballregel Nr. 7: Tore und Elfmeterschießen – die Bestimmung des Spielausgangs

Im Fußball gewinnt die Mannschaft, die mehr Tore erzielt. Ein Tor wird erzielt, wenn der Ball die Torlinie zwischen den beiden Pfosten mit vollem Umfang überquert. Das gilt natürlich nur, wenn die Mannschaft, die das Tor erzielt, vorher kein Vergehen begangen hat.

Sollten beide Mannschaften kein Tor oder gleich viele Tore erzielen, endet das Spiel mit einem Unentschieden. In einigen Wettbewerben, zum Beispiel im DFB-Pokal oder in den Playoff-Spielen der Champions League, ist es zwingend notwendig, einen Sieger zu ermitteln. Wenn also nach einem Spiel oder nach Hin- und Rückspiel kein Sieger feststeht, kann es zu einer Verlängerung von 2 x 15 Minuten bzw. einem Elfmeterschießen kommen.

Das Elfmeterschießen ist eine – in manchen Fällen die letzte – Möglichkeit, den Sieger eines Fußballspiels zu ermitteln. Dabei treten beide Mannschaften gegeneinander an, indem sie den Ball jeweils aus ruhender Position aus 11 m Entfernung bzw. vom Elfmeterpunkt aus auf das Tor schießen.

Jede Mannschaft hat fünf Elfmeter, die abwechselnd ausgeführt werden. Jeder Spieler darf nur einen Elfmeter schießen, es sei denn, alle anderen seiner Mitspieler sind ebenfalls schon zum Elfmeter angetreten.

Das Spiel ist beendet, sobald eine Mannschaft mehr Tore erzielt hat, als die andere mit ihren restlichen Elfmetern noch schießen kann. Sollte es nach je fünf Elfmetern Unentschieden stehen, wird das Elfmeterschießen fortgesetzt, bis ein Team nach gleich vielen geschossenen Elfmetern mehr Tore erzielt hat.

Fußballregel Nr. 8: Abseits

Das Abseits gilt gemeinhin als eine der kompliziertesten Fußballregeln, dabei ist sie in der Anwendung eigentlich ganz einfach. Beim Abseits gilt es, zwischen einer Abseitsstellung und einem Abseitsvergehen zu unterscheiden.

Eine reine Abseitsstellung eines Spielers stellt nämlich noch kein ahndungswürdiges Vergehen dar. Ein Spieler befindet sich in einer Abseitsstellung, wenn er sich mit einem beliebigen Teil des Kopfes, des Rumpfes oder der Beine in der gegnerischen Hälfte befindet und er mit einem dieser Köperteile der gegnerischen Torlinie näher ist als der Ball und der vorletzte Gegenspieler.

Die Hände und Arme von Spielern und Torhütern werden bei dieser Fußballregel nicht berücksichtigt. Die Grenze des Armes liegt bei dieser Regelung unten an der Achselhöhle. Eine Abseitsstellung liegt nicht vor, wenn sich der Spieler auf derselben Höhe wie der vorletzte oder die letzten beiden Gegenspieler befindet.

Sobald der Spieler im Abseits aktiv am Spiel teilnimmt, während ein Mitspieler den Ball spielt oder berührt, liegt ein Abseitsvergehen vor. Ein Abseitsvergehen wird mit einem indirekten Freistoß am Ort des Vergehens sanktioniert.

Fußballregel Nr. 9: Fouls und andere Vergehen

Damit ein Schiedsrichter ein Vergehen als Foul wertet, muss es auf dem Spielfeld, bei laufendem Spiel und von einem Spieler begangen werden. Sanktioniert werden Fouls nach den Fußballregeln mit einem direkten Freistoß, einem indirekten Freistoß oder einem Elfmeter.

Eines der Vergehen beim Fußball ist das Handspiel. Als „Hand“ wird alles gewertet, was unterhalb der Grenze zwischen Schulter und Arm (bei angelegtem Arm) unten an der Achselhöhle verläuft.

Weitere Informationen zu Vergehen beim Fußball enthält Kapitel 10: Freistoß.

Disziplinarmaßnahmen: Gelbe und Rote Karten

Ab dem Betreten des Spielfeldes für die Spielfeldkontrolle bis zum Verlassen des Spielfeldes nach Beendigung einer Partie hat der Schiedsrichter die Befugnis, Disziplinarmaßnahmen zu ergreifen. Sollte ein Spieler oder Teamoffizieller bereits vor dem Betreten des Spielfeldes ein Vergehen ausüben, das feldverweiswürdig ist, kann der Schiedsrichter ihn vom Spiel ausschließen.

Der Schiedsrichter hat als erkennbare Mittel für Verwarnungen oder Feldverweise farbige Karten, die er dem Spieler mit erhobenem Arm zeigt. Mit der Gelben Karte verwarnt der Schiedsrichter einen Spieler und mit der Roten Karte verweist er ihn des Feldes. Der Spieler darf in letzterem Fall nicht weiter am Spiel teilnehmen und auch nicht durch einen Auswechselspieler ersetzt werden. Die Mannschaft, die eine Rote Karte erhält, spielt somit mit einem Spieler weniger. Erhält ein Spieler im selben Spiel eine zweite Gelbe Karte, wird er ebenfalls des Feldes verwiesen (Gelb-Rote Karte).

Disziplinarmaßnahmen gegen Team-Offizielle

Der Schiedsrichter hat nach den Fußballregeln auch die Befugnis, Teamoffizielle zu ermahnen, zu verwarnen oder der technischen Zone zu verweisen, sollten sich diese nicht regelkonform verhalten.

Fußballregel Nr. 10: Freistoß

Bei der Ausführung eines Freistoßes muss sich der Ball am Boden in ruhender Position befinden. Der Ball ist im Spiel, wenn der Freistoßschütze ihn mit dem Fuß spielt und der Ball sich eindeutig bewegt. Der Freistoßschütze darf den Ball nun erst wieder berühren, nachdem ein anderer Spieler den Ball berührt hat. Bevor der Ball beim Freistoß im Spiel ist, müssen sämtliche Gegner mindestens 9,15 m Abstand zum Ball halten, es sei denn, sie stehen auf der Torlinie im Tor.

Wenn sich drei oder mehr Spieler einer Mannschaft zu einer Freistoßmauer formieren, um den Ball beim Freistoß abzufangen, müssen sämtliche Spieler der Mannschaft, die den Freistoß ausführt, mindestens einen Meter Abstand zur Freistoßmauer halten.

Direkter Freistoß

Bei einem direkten Freistoß darf der Freistoßschütze den Ball direkt ins Tor schießen und so ein regelgerechtes Tor erzielen. Der direkte Freistoß wird an der Stelle ausgeführt, an der das Vergehen begangen wurde. Ein direkter Freistoß ist die Sanktion für Vergehen wie Rempeln, Stoßen, Anspringen, Tackling mit dem Fuß und viele andere.

Indirekter Freistoß

Bei einem indirekten Freistoß muss mindestens ein anderer Spieler außer dem Spieler, der den Freistoß ausführt, den Ball berühren, bevor ein regelgerechtes Tor erzielt werden kann. Der indirekte Freistoß wird ebenfalls an der Stelle ausgeführt, an der das Vergehen begangen wurde. Ein indirekter Freistoß ist die Sanktion nach Vergehen wie gefährlichem Spiel, Behinderung (aber nicht Berührung), Protest, Beleidigung und vielen anderen.

Fußballregel Nr. 11: Strafstoß (Elfmeter)

Einen Strafstoß, im Folgenden Elfmeter genannt, erhält eine Mannschaft, wenn ein Spieler der anderen Mannschaft innerhalb des eigenen Strafraums ein Vergehen begeht, das mit einem direkten Freistoß geahndet wird. Ein Elfmeter ist immer eine direkte Standardsituation, der Spieler darf den Ball also direkt ins Tor schießen.

Vor der Ausführung des Elfmeters ist der Elfmeterschütze zu bestimmen. Der Ball muss ruhig auf dem Elfmeterpunkt (genau 11 m von der Torlinie entfernt) liegen. Der Torhüter steht mit Blick zum Schützen auf der Torlinie. Alle übrigen Spieler müssen sich innerhalb des Spielfeldes hinter dem Elfmeterpunkt und außerhalb des Strafraums aufhalten.

Der Ball ist im Spiel, sobald der Elfmeterschütze ihn berührt hat und er sich eindeutig bewegt. Der Elfmeterschütze darf den Ball nun erst wieder spielen, nachdem ein anderer Spieler den Ball berührt hat.

Fußballregel Nr. 12: Einwurf

Sobald der Ball über die Seitenauslinie das Spielfeld verlassen hat, dürfen auch Spieler den Ball in die Hand nehmen, und zwar beim Einwurf. Der Einwurf wird gegen die Mannschaft ausgesprochen, die zuletzt den Ball berührt hat, bevor er die Seitenauslinie passierte. Ein Spieler der anderen Mannschaft bringt den Ball dann an der Stelle, an der er ins Seitenaus ging, per Einwurf zurück ins Spiel.

Beim Einwurf muss der ausführende Spieler einige Fußballregeln beachten: Er muss stehen und mit dem Gesicht auf das Spielfeld blicken, mit beiden Füßen die Seitenlinie oder den Boden außerhalb der Seitenlinie berühren und den Ball mit beiden Händen von hinten über den Kopf einwerfen. Bei inkorrekter Ausführung des Einwurfes erhält die gegnerische Mannschaft einen Einwurf. Aus einem Einwurf kann kein direktes Tor erzielt werden.

Fußballregel Nr. 13: Eckball

Sobald der Ball die Torauslinie in vollem Umfang überquert, dabei kein Tor erzielt wird und die verteidigende Mannschaft den Ball zuletzt berührt hat, erhält die angreifende Mannschaft einen Eckball: Der Ball wird in den Eckviertelkreis (an der Eckfahne) gelegt, der näher an der Stelle liegt, in dem der Ball ins Aus ging. Die Eckfahne darf für die Ausführung des Eckballs nicht verschoben werden.

Der Ball muss vor der Ausführung ruhen. Sobald der ausführende Spieler der angreifenden Mannschaft den Ball mit dem Fuß spielt und dieser sich eindeutig bewegt, ist der Ball wieder im Spiel. Während der Ausführung des Eckballs müssen alle gegnerischen Spieler mindestens einen Abstand von 9,15 m zum Eckviertelkreis einhalten.

Anhang zu den Fußballregeln: das VAR-Protokoll

Ein noch relativ junger Bereich im Kanon der Fußballregeln beschäftigt sich mit dem Video-Schiedsrichterassistenten (VAR). Der entsprechende Abschnitt ist ein Anhang an das Regelwerk des Fußballs und keine eigenständige Regel. Der Video-Schiedsrichterassistent darf nur eingesetzt werden, wenn der Ausrichter des Spiels alle Anforderungen zur VAR-Einführung erfüllt und er die schriftliche Erlaubnis der FIFA hat. In der 1. Bundesliga ist das seit Beginn der Saison 2017/2018 der Fall, in der 2. Bundesliga wurde er zwei Jahre später eingeführt.

Der VAR ist ein Spieloffizieller, der einen unabhängigen Zugang zu Spielaufnahmen erhält. Er darf den Hauptschiedsrichter nur dann unterstützen, wenn dieser klare und offensichtliche Fehleinschätzungen trifft oder schwerwiegende Vorfälle übersehen werden. Diese Eingriffe sind zudem nur möglich bei Entscheidungen zu Tor/kein Tor, Elfmeter/kein Elfmeter, direkte Rote Karte oder Spielerverwechslung (bei Karten für den falschen Spieler).