Borussia Mönchengladbach will Wiedergutmachung, RB Leipzig Platz vier
Im vorletzten Heimspiel der Saison empfängt Mönchengladbach Pokalfinalist RB Leipzig. Das Hinrundenduell ging mit 4:1 an die Sachsen, die dem Tabellennachbarn von damals weit enteilt sind.
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Als Borussia Mönchengladbach am 15. Spieltag zum Auswärtsspiel gegen RB Leipzig reiste, war es das Duell des Tabellenelften gegen den 13., beide lagen mit 18 Punkten weit hinter den Erwartungen zurück. Für RB war der souveräne 4:1-Erfolg Spiel eins unter Domenico Tedesco - und der Beginn einer neuen Zeitrechnung. Mit 36 Punkten aus den Spielen seit der letzten Begegnung zogen die Sachsen in der Tabelle davon und nebenbei ins DFB-Pokalfinale sowie ins Halbfinale der Europa League ein. Gladbach blieb stehen, holte im gleichen Zeitraum 20 Punkte und sieht in der Tabelle nicht mal mehr die Leipziger Rücklichter: Diesmal spielt der Elfte (38 Punkte) gegen den Fünften (54).
Leipzig mit schweren Beinen aber "ausschließlich positiv"
Anhänger der Sachsen werden anmerken, dass es zu Beginn des Spieltags noch Platz vier war. Den gilt es nach dem spektakulären Sieg des SC Freiburg bei der TSG Hoffenheim nun von den Breisgauern zurückzuerobern, wegen der deutlich besseren Tordifferenz würde ein Punkt dafür reichen. Dass das ein hartes Stück Arbeit wird, darauf lassen nicht nur die Zusatz-Anstrengungen des 1:0-Sieges gegen die Glasgow Rangers am vergangenen Donnerstag schließen, sondern auch Leipzigs letzte Spiele in der Bundesliga. In Leverkusen und gegen Union Berlin mühte sich Tedescos Team, kam jeweils erst in der zweiten Halbzeit und insgesamt nur zu wenigen Torchancen. Nach neunmonatigem Tanz auf drei Hochzeiten sind die Leipziger Beine schwer.
Das Restprogramm der Bundesliga
Negativität oder Ausreden lässt Tedesco allerdings nicht aufkommen: "Wenn du drei Spieltage vor Schluss da stehst, wo wir aktuell platziert sind, willst du natürlich das Maximale erreichen. Das sind ausschließlich positive Emotionen. Wir sind alle heiß und haben Bock. Das Gefühl von Druck ist da nicht dabei." Trotz der historischen Chance, kommenden Donnerstag erstmals in ein Europapokalfinale einzuziehen liege sein Fokus voll und ganz auf dem Ligaspiel. Noch ist das Saisonziel Champions-League-Qualifikation - das RB Leipzig auch über den Gewinn der Europa League erreichen könnte - schließlich alles andere als eingetütet. Den Ansatz der Borussia, die laut Tedesco "nichts mehr zu verlieren" hat, erwartet er "zügig flach von hinten vertikal nach vorne. Sie haben in den vergangenen Wochen gezeigt, dass sie zurück in der Spur sind."
Gladbach hat etwas gutzumachen
Letzteres dürften im Lager der Gladbacher aktuell nicht alle so unterschreiben. Die zweite klare Derby-Niederlage (1:3, nach 1:4 in der Hinrunde gegen den 1. FC Köln) torpedierte den Aufwärtstrend von zwischenzeitlich zehn Punkten aus vier Spielen, und rundet eine frustrierende Saison im negativen Sinne ab. Nachdem immerhin der worst case Abstieg frühzeitig verhindert wurde, steht im vorletzten Heimspiel der Saison Wiedergutmachung auf dem Programm. Zu oft mussten die Fans "unerklärliche" Leistungen wie die 0:6-Klatschen gegen Freiburg und Dortmund oder eben die ernüchternden Derby-Vorstellungen mit ansehen.
32. Spieltag: Darüber spricht die Bundesliga
"Gegen einen Gegner, der vom Kader her super besetzt und gerade in absoluter Top-Verfassung ist, wird es eine große Herausforderung", sagt Trainer Adi Hütter. "Wir müssen uns natürlich am Gegner orientieren, aber auch unser eigenes Spiel durchziehen." Der Schlüssel liege darin, das Zentrum zu kontrollieren, über das RB Leipzig seine blitzschnellen Umschaltmomente fährt. Die zuletzt gesetzte Doppelsechs aus den beiden Achtern Florian Neuhaus und Manu Kone ist also vor allem defensiv gefordert.
Vorne, das bewiesen sie zuletzt beim 3:3-Spektakel in Freiburg, können die "Fohlen" mit ihrer wuchtigen Klasse jedem Gegner wehtun, auch ohne Marcus Thuram, auf dessen Comeback die Borussia mindestens eine weitere Woche warten muss. Dafür könnte Lars Stindl in die Startelf rücken. Der Kapitän wäre bei einem Torerfolg am Montagabend der einzige Aktive, der in der Bundesliga an jedem Wochentag mindestens einmal getroffen hat.
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