Last-Minute-Ausgleich: VfL Bochum schickt Hertha BSC in die 2. Bundesliga
Der VfL Bochum hat sich per Last-Minute-Ausgleich ein 1:1 (0:0) bei Hertha BSC erkämpft und damit den Abstieg der Hauptstädter besiegelt. Lucas Tousart (63.) hatte die "Alte Dame" hoffen lassen, doch Keven Schlotterbeck (90.+4) traf mitten hinein ins Berliner Herz.
- Pass Effizienz: Manuel Riemann (BOC) +3,0
- Most Pressed Player: Dodi Lukebakio (BSC), 21 Mal unter Gegnerdruck
- Tor mit der geringsten Torwahrscheinlichkeit: 1:1 von Keven Schlotterbeck (BOC), 14 Prozent
- Schnellster Spieler des Spiels: Dodi Lukebakio (BSC), 34,36 km/h
- xGoals-Werte der Teams: Hertha 1,47 - Bochum 1,42
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Tabellenschlusslicht Hertha BSC brauchte bei fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz im letzten Heimspiel der Saison unbedingt einen Sieg, um die Chance zu wahren, am letzten Spieltag die Klasse halten zu können. Der als 15. der Tabelle in die Hauptstadt gereiste VfL Bochum (sechs Punkte vor den Berlinern) konnte mit einem Sieg zwar noch nichts feiern, aber doch einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen.
Bei strahlendem Sonnenschein im Olympiastadion unterstrich die beiderseits von Anfang an knallharte Zweikampfführung, wie viel in diesem Kellerduell auf dem Spiel stand. Bochum kam besser in die Partie und zur ersten dicken Chance, die Philipp Hofmann knapp am Tor vorbei köpfte (6.). Hertha arbeitete sich über schnelle Balleroberungen in die Partie und suchte dann oft den pfeilschnellen Dodi Lukebakio. In der 19. Minute sprintete der Rechtsaußen plötzlich allein auf Manuel Riemann zu, schloss entschlossen und platziert in die linke Ecke ab - durfte sich aber nur kurz feiern lassen. Stevan Jovetic hatte Ivan Ordets im entscheidenden Zweikampf um den Ball zuvor klar festgehalten, Schiedsrichter Dr. Felix Brych nahm den Treffer nach Ansicht der Videobilder zurück.
Fantasy Heroes: Kevin Stöger (12 Punkte), Lucas Tousart und Keven Schlotterbeck (je 11)
Tousart schürt Berliner Hoffnung
Bochum ließ sich von dem Schreckmoment nicht aus dem Konzept bringen und kam regelmäßig zu Abschlüssen. Christopher Antwi-Adjei zirkelte knapp drüber (26.) und Takuma Asano scheiterte per Flugkopfball im Anschluss an einen Einwurf an einem starken Reflex von Oliver Christensen im Hertha-Kasten (30.). Fünf Minuten später musste der VfL sich dann den Vorwurf machen, zu wenig aus den guten Chancen zu machen: Philipp Förster schoss aus zentraler Position links daneben (35.). Die letzte dicke Chance gehörte Lukebakio, der auf der anderen Seite aus spitzem Winkel an Riemanns Fußabwehr scheiterte (40.). Torlos ging es in die Kabinen.
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Das 0:0 würde Herthas Abstieg besiegeln, folgerichtig kamen die Hauptstädter mit viel Dampf aus der Pause. Jovetics technisch anspruchsvoller Rückwärts-Kopfball schwebte denkbar knapp über die Querlatte hinweg (49.). Kurz nachdem Hofmanns zu hoher Kopfball mit Verspätung auch Bochums Offensive in der zweiten Hälfte anmeldete (62.) und sich die zwischenzeitliche Frankfurter Führung auf Schalke herumsprach, traf Hertha: Marco Richters Ecke von links fand Lucas Tousart, der sich im Fünfmeterraum freischlich und den Ball in die lange Ecke köpfte (63.). Es war Herthas erstes Tor nach einer Ecke in dieser Saison - zum perfekten Zeitpunkt.
Drama! Schlotterbeck trifft ins Berliner Herz
Nach engagierter und nach Abschlüssen sehr guter erster Halbzeit kam Bochum nach dem Seitenwechsel nicht mehr gut ins Spiel und nur sehr vereinzelt in den Berliner Strafraum. Der eingewechselte Gerrit Holtmann schoss rechts am Tor vorbei (73.). Richtig krachen ließen es die Gäste erst kurz vor Schluss, als Jean-Paul Boetius eine Direktabnahme von Keven Schlotterbeck an den linken Pfosten abfälschte (88.). Zwei Minuten später klatschte es wieder: Wieder am linken Pfosten, aber diesmal auf der anderen Seite. Chidera Ejuke zielte zu genau (90.) - und dieser Fehlschuss wurde teuer.
Alle Tore und Highlights des Spieltags im Konferenz-Liveticker
In der vierten Minute der Nachspielzeit durfte Schlotterbeck am zweiten Pfosten frei hochsteigen und zum Last-Minute-Ausgleich einköpfen. Ein Treffer mitten ins Hertha-Herz, von dem sich die "Alte Dame" nicht mehr erholen konnte und so um 17:29 Uhr traurige Gewissheit hatte: Die Berliner steigen zum sechsten Mal in ihrer Clubgeschichte aus der Bundesilga ab. Bochum könnte von Rang 15 im Laufe des Spieltags noch auf den Relegationsplatz abrutschen.
Spieler des Spiels: Keven Schlotterbeck
Keven Schlotterbeck erzielte sein zweites Bundesliga-Tor; das erste war ihm in Runde 16 bei seinem Debüt im VfL-Dress gelungen - ebenfalls gegen Hertha. Schon vor seinem Last-Minute-1:1 hätte der Verteidiger beinahe getroffen, allerdings landete sein abgefälschter Schuss am Pfosten.
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