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Erst Teamkollegen, dann Gegner, dann wieder Teamkollegen: Mats Hummels (l.) und Mario Götze gehören zu den prominentesten Doppelwechslern in der Bundesliga
Erst Teamkollegen, dann Gegner, dann wieder Teamkollegen: Mats Hummels (l.) und Mario Götze gehören zu den prominentesten Doppelwechslern in der Bundesliga - © imago images / ActionPictures
Erst Teamkollegen, dann Gegner, dann wieder Teamkollegen: Mats Hummels (l.) und Mario Götze gehören zu den prominentesten Doppelwechslern in der Bundesliga - © imago images / ActionPictures
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Hummels, Götze, Matthäus: Die Doppelwechsler der Bundesliga

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Dortmund - Mats Hummels ist der vierte Spieler, den Borussia Dortmund innerhalb von sechs Jahren zurückholt. Doch der Innenverteidiger ist nicht der einzige Spieler, der nach einem Intermezzo bei einem anderen wieder zu seinem alten Club wechselt. bundesliga.de zeigt, dass auch andere prominente Bundesliga-Profis wieder den Weg zu den alten Weggefährten gesucht haben.

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An diesem bitterkalten Abend im Januar 2013 gab es warme Worte von Hans-Joachim Watzke. „Wir haben immer gesagt: Wenn du zurückkommen willst, gib uns ein Zeichen“, sagte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund auf einer Pressekonferenz zu Nuri Sahin. Der ehemalige türkische Nationalspieler erwiderte - nicht weniger herzerwärmend: "Ich bin überglücklich, wieder hier zu sein."

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Rund anderthalb Jahre zuvor hatte Sahin den BVB verlassen und bei Real Madrid einen Vertrag für sechs Jahre unterschrieben. Ihn plagte das Heimweh, er nahm einen Umweg über den FC Liverpool - und war schließlich und endlich der erste Spieler eines bemerkenswerten Ensembles, das den Weg weg von den Schwarz-Gelben und dann wieder zurück suchte.

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Seine Rückkehr wäre vermutlich weitaus weniger spektakulär wahrgenommen worden, hätte Sahin den BVB nicht als unumstrittener Führungsspieler zur Deutschen Meisterschaft 2010/11 geführt. Er war Bestandteil einer Mannschaft, die zunächst in Deutschland, dann weltweit für Aufsehen sorgte und Begehrlichkeiten weckte.

Und so sehr sich der BVB auch bemühte, die weitern Abgänge von Shinji Kagawa, Mario Götze und Mats Hummels zu verhindern - sie alle gingen. Und kamen später wieder. Der BVB nahm sie auf. Eine ungewöhnliche Praxis, aber irgendwie auch ein Markenzeichen der Schwarz-Gelben. Doch Borussia Dortmund ist nicht der einzige Club, der seine verlorenen Söhne mit offenen Armen empfängt. Obschon es auffällig ist, dass Mats Hummels den Weg vom FC Bayern München in die Westfalenmetropole gleich zweimal ging.

Claudio Pizarro wechselte insgesamt sogar fünfmal zu seinem Herzensverein Werder Bremen und ist damit der Rekordrückkehrer der Bundesliga. 1999 kam er aus Peru an die Weser, schloss sich vor der Saison 2001/02 Bayern München an. Sechs Jahre später ging er auf die Insel, nach einem Jahr beim FC Chelsea aber zog es ihn wieder zurück nach Bremen. Nach einem Jahr Leihe kehrte er zunächst für kurze Zeit wieder nach London zurück, bevor Werder ihn Mitte August 2009 wieder fest verpflichten konnte. 2012 holten ihn die Bayern wieder ins Aufgebot, ließen seinen Vertrag aber 2015 auslaufen. Wieder nahm ihn Werder auf. In der Saison 2017/18 spielte Pizarro für den 1. FC Köln, anschließend trug er wieder Grün-Weiß.

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Ein weiteres Beispiel Pizarro ehemaliger Bayern-Teamkollege Mario Gomez. Der frühere deutsche Nationalspieler stürmte von 2004 bis 2009 für den VfB Stuttgart, ging dann zum Rekordmeister FC Bayern München.

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Nach Stationen in Florenz und Wolfsburg wechselte er zurück zu den Schwaben, mit denen er nach zwei dramatischen Relegationsspiele gegen Bundesliga-Neuling Union Berlin in die 2. Bundesliga abstieg. Gomez (33) hätte sicher weiter in der Bundesliga spielen können, doch er hielt dem VfB, für den er schon in der Jugend spielte, die Treue und sagte sein Bleiben zu.

Anders wiederum verhielt sich sein Teamkollege Ron-Robert Zieler, der ebenfalls mit Stuttgart in die 2. Liga abstieg, aber den Weg zurück zu Hannover 96 suchte. Auch die Niedersachsen durften nicht in der Bundesliga bleiben, Zieler wechselte also ligaintern zur Konkurrenz.

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Und dann gibt es noch Lukas Podolski, der von seiner Heimatstadt Köln nie so ganz loskam und sich auch nach dem Gewinn einer Deutschen Meisterschaft und des DFB-Pokals nicht mit dem Gedanken abfinden konnte, nicht mehr für den 1. FC zu spielen.

Übrigens: Was Borussia Dortmund kann, kann Eintracht Frankfurt schon lange. Sebastian Rode, der vor der Saison 2014/15 von den Hessen zu Bayern München ging, versuchte es zwei Jahre später mit einem Gastspiel beim BVB. 2018 verlieh ihn Dortmund wieder nach Frankfurt.

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Der jüngste BVB-Rückkehrer Hummels dürfte ein klares Vorbild kennen. Lothar Matthäus verließ Bayern München 1988 nach vier Jahren. 1992 ging es für ihn wieder an die Isar. Seine Bilanz: Beim FCB holte er vier Meister-Titel, gewann einmal den DFB-Pokal und einmal den UEFA-Cup.

Dominik Hamers