Im Video: So funktioniert das Hygienekonzept der Bundesliga
Der Ball wird wieder rollen in der Bundesliga und 2. Bundesliga! Doch der Fußball wird sich anpassen - in der aktuell so besonderen Situation für alle Menschen in Deutschland. Denn die Gesundheit aller steht an erster Stelle. Für die Fortsetzung der Saison hat die von der DFL-Mitgliederversammlung ins Leben gerufene "Task Force Sportmedizin/Spielbetrieb" ein detailliertes Hygienekonzept entwickelt.
"Grundlage war die Erstellung eines Konzeptes, dass hygienische, medizinische und Organisatorische Vorgaben definiert. Die vor und während der Wiederaufnahme von Mannschaftstraining, Spielbetrieb, verpflichtend zum Einsatz kommen", sagt DFL-Geschäftsführer Christian Seifert.
Konzept umfasst die Bereiche häusliches Umfeld, Training und Spiele
Dieser Leitfaden soll bestmögliche Sicherheit bieten - in schwierigen Zeiten. Er umfasst drei wesentliche Bereiche: das häusliche Umfeld der Spieler, Betreuer und Schiedsrichter, das Training und die Spiele im Stadion. Der Grundstein wird mit strengen Richtlinien in den eigenen vier Wänden gelegt. Die eigene Gesundheit immer im Blick und damit Verantwortung zeigend für das eigene Team und alle Menschen. Menschenansammlungen werden vermieden, man hält sich zu Hause und in der eigenen Familie auf. So, wie es Millionen Menschen aktuell machen, und achtet auf gängige Hygienemaßnahmen.
Auch der Trainingsalltag ändert sich, erklärt der Leiter der Task Force Sportmedizin/Spielbetrieb, Prof. Dr. Tim Meyer: "Dazu gehören ausreichende Abstände in der Umkleidekabine, nur eine sehr geringe Anzahl von Personen beim Duschen. Desinfektion und gegebenenfalls, wenn die Distanz nicht einhaltbar ist, außerhalb des Platzes auch Mundschutz."
Und auf Zuschauer muss leider verzichtet werden. Alle Spieler und Mitarbeiter werden engmaschig überwacht und getestet: mindestens einmal die Woche, überwacht vom Hygienebeauftragten des jeweiligen Vereins, der speziell dafür ernannt wurde. "Wenn ein Abstrich positiv ausfällt, wird das Ergebnis automatisch an die Gesundheitsämter gemeldet. In der Regel wird die betroffene Person isoliert und es wird ermittelt, welche Kontaktpersonen aufgetreten sind. Dementsprechend werden Maßnahmen ergriffen. Das kann ebenfalls eine Isolation sein, das können aber auch andere Maßnahmen sein. Das entscheidet ausschließlich das Gesundheitsamt", so Prof. Meyer.
Zudem absolviert jede Mannschaft ein siebentägiges Quarantäne-Trainingslager vor dem ersten Spieltag der Fortsetzung. Um möglichst sicher zu sein, dass beim ersten Anpfiff alle Aktiven gesund sind.
Und somit ist es endlich wieder soweit: Fußball im Stadion, wenn auch leider ohne Zuschauer. Auch die Anzahl der Mitarbeiter - seien es Ordner, Kameraleute oder Betreuer - wird stark reduziert. So sinkt die Zahl der anwesenden Personen im Stadion bei einem Heimspiel von Bayer Leverkusen von ca. 32.000 auf maximal 213 Personen.
Im Stadion: Weniger Personal - klarere Aufteilung - mehr Abstand
Das Stadion wird in die Zonen Innenraum, Tribünenbereich und Außengelände aufgeteilt. In jedem Bereich wird nur eine bestimmte Personenanzahl zugelassen. Um zu verhindern, dass sich zu viele Menschen zeitgleich auf engem Raum befinden, werden die Stadien am Spieltag in verschiedenen Zeitzonen aufgeteilt. Weniger Personal - klarere Aufteilung - mehr Abstand. So die Erfolgsformel.
"Es ist wichtig, bei der Anreise entweder größere Busse zu benutzen oder sogar mehrere Busse, damit die Spieler voneinander und auch von den Betreuern einen ausreichenden Abstand einhalten können", so Prof. Meyer.
Mannschaften ziehen sich in mehr als nur einer Kabine um. Beispielsweise erhalten die Startelf, die Torhüter und die Ersatzspieler je eigene Kabinen. Das Aufwärmen findet in unterschiedlichen Zeiträumen statt. Richtung Spielfeld nehmen die Spieler verschiedene Zugänge oder Spielertunnel, auch vor Anpfiff und in der Halbzeitpause.
Das Einlaufen der Teams findet nacheinander statt. Auch das obligatorische Händeschütteln oder Aufstellen der Teams entfällt. Für mehr Abstand auf den Trainerbänken ist auch gesorgt, es wird nur jeder zweite oder dritte Sitz genutzt. Auch das TV-Team ist kleiner.
Spannende Aussagen nach dem Spiel gibt es auch weiterhin zu hören, denn die obligatorische Pressekonferenz findet statt – allerdings virtuell. Prof. Mayer dazu: "Die Medienkontakte nach dem Spiel werden sehr stark reduziert. Das heißt, die Zahl der Journalisten ist geringer als sonst. Und es können zum Beispiel Plexiglasscheiben benutzt werden, um einen direkten Kontakt zwischen Spielern oder Trainern und Journalisten zu verhindern."
Das Hygienekonzept der Bundesliga und 2. Bundesliga ist die Basis dafür, dass der Ball auch in schweren Zeiten wieder ins Rollen kommt.
Download: Das Konzept der Task Force Sportmedizin/Sonderspielbetrieb
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