Dass in der so wichtigen Endphase dieser Saison mit Erling Haaland der Top-Torjäger bei Borussia Dortmund ausfällt, wiegt schwer. Doch ausgerechnet ein Duo, das zu Saisonbeginn mit starken Formschwankungen zu kämpfen hatte, kann den Ausfall der Norwegers derzeit perfekt kompensieren: Marco Reus und Jadon Sancho.

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Es ist vielleicht die schwierigste Saison in der Karriere von Marco Reus. Obwohl der Kapitän von Borussia Dortmund endlich mal über eine ganze Saison hinweg verletzungsfrei geblieben war, schien er einfach nicht in Tritt zu kommen. Die genialen Momente, die ihn einst zu einem Unterschiedsspieler machten, wurden seltener. Zu Beginn der Saison saß der 31-Jährige ungewohnt häufig nur auf der Bank.

Dass der BVB die letzten fünf Spiele alle gewonnen hat und damit zwei Spieltage vor Schluss erstmals seit dem 17. Spieltag wieder auf einem Champions-League-Platz steht, ist zuvorderst der Verdienst von Reus. Sinnbildlich dafür steht der Treffer zum 1:0 am vergangenen 32. Spieltag gegen RB Leipzig: Ein Zuspiel von Lukasz Piszczek ließ Reus einfach durch, startete im gleichen Moment in die Tiefe, um sich von Thorgan Hazard in den Strafraum schicken zu lassen. In der Folge kreuzte Reus den Weg seines Gegenspielers Willi Orban so geschickt, dass der sich nur noch mit einem Foul hätte behelfen können. Reus knallte das Leder mit seinem linken Huf unter die Latte. Ein Treffer wie zu besten Zeiten!

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In den letzten fünf Bundesliga-Spielen hat Reus mit drei Toren und einem Assist nicht nur maßgeblichen Anteil an der positiven Trendwende der Dortmunder, er demonstrierte auch eindrucksvoll, dass seine Zeit noch nicht vorbei ist. Gerade in Abwesenheit von Erling Haaland, der aufgrund muskulärer Problem zuletzt drei Pflichtspiele passen musste, avancierte Reus zur Schlüsselfigur.

"Ich war sieben Monate ohne Vorbereitung raus. Da war mir klar, dass ich dann nicht durch die Liga marschieren werde, sondern dass ich Zeit brauche. In den letzten Wochen hatten wir viele Spiele, das kam mir zugute, weil der Rhythmus wieder da ist. Wenn die Mannschaft gut spielt, zieht das einen natürlich mit. Ich bin froh, dass ich so weit gehen kann, aber die Saison ist noch nicht vorbei", sagte Reus nach dem Spiel gegen Leipzig, der ganz nebenbei auch noch in der ewigen Torschützenliste mit Giovane Elber gleichzog und mit Bundesliga-Treffer 133 auf Platz 21 kletterte.

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Mit Moral und Qualität: BVB auf Champions-League-Kurs

Und dabei kann er sich in diesen Tagen wieder auf seinen kongenialen Mitstreiter verlassen, seinen Gegenpart im offensiven Mittelfeld: Jadon Sancho. Der Engländer, der in dieser Saison bis zum 14. Spieltag auf seinen ersten Treffer ungewöhnlich lange warten musste, explodierte erst zu Jahresbeginn wieder. Nach einem Lauf von zwölf direkten Torbeteiligungen in nur zehn Bundesligaspielen zu Beginn 2021 wurde der 20-Jährige Anfang März mit einem Muskelbündelriss außer Gefecht gesetzt und verpasste gleich ein halbes Dutzend Ligaspiele.

Gegen Leipzig zeigte Sancho dann seine wahrscheinlich beste Saisonleistung und schnürte erstmals in dieser Saison einen Doppelpack. "Jadon hat einen großen Beitrag geleistet, dass wir auf Platz vier geklettert sind", lobte Trainer Edin Terzic nach dem Spiel und fügte hinzu: "Wir hoffen, dass er genauso weitermachen kann, denn wir haben noch ein paar Spiele vor uns."

Wolfsburg, BVB, Frankfurt: Dreikampf um die Champions League

Die schwierigen Spiele gegen Wolfsburg (sogar in Unterzahl) und gegen Leipzig konnte der BVB dank der wiedererstarkten Reus und Sancho also auch ohne Erling Haaland gewinnen. Nun geht es gegen das Team der Stunde, den 1. FSV Mainz 05. Sollte Haaland, wonach es wohl aussieht, am kommenden Sonntag für diese Partie wieder einsatzbereit sein, kann sich die Mainzer Defensive schon jetzt ein paar Gedanken machen, wie sie dieses furiose Offensiv-Trio stoppen will.

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