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Wer macht im Klassiker den Unterschied? - © DFL
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Bayern gegen Dortmund: Die Schlüsselduelle im Klassiker

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Zwei Schwergewichte der Fußballgeschichte treffen aufeinander! Der FC Bayern München empfängt am Samstagabend um 18.30 Uhr Borussia Dortmund zum Klassiker. bundesliga.de stellt fünf Schlüsselduelle vor, die in der prestigeträchtigen Begegnung entscheidend werden können.

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Harry Kane vs. Nico Schlotterbeck

Es gibt derzeit europaweit keinen torgefährlicheren Spieler als Harry Kane. Im Kampf um den "Goldenen Schuh" für den besten Torjäger Europas steht der englische Nationalspieler in Diensten des FC Bayern München aktuell sogar vor Kylian Mbappé, Erling Haaland und weiteren großen Namen. Kein Wunder, denn Kane hat einen Rekord nach dem nächsten gebrochen. Nie zuvor erzielte ein Spieler in seiner ersten Bundesliga-Saison so viele Tore wie Kane (aktuell 31), er überbot zuletzt die 60 Jahre alte Bestmarke von Uwe Seeler, der 1963/64 30 Tore erzielt hatte. Und Kane hat ja noch sieben Spiele übrig! Der Brite gab 116 Torschüsse ab, das sind mit Abstand die meisten allter Spieler. Er gewann für einen Stürmer gute 47 Prozent seiner Zweikämpfe und gab auch schon sieben Vorlagen für seine Kollegen. Damit ist er nicht nur der beste Torjäger, sondern auch der beste Scorer der Bundesliga.

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Es wird also eine schwierige Aufgabe für die BVB-Innenverteidigung, diesen Mann zu stoppen. Einer, der die Klasse und das Selbstvertrauen hat, um es trotzdem zu schaffen, ist Nico Schlotterbeck. Er hat sich in dieser Saison zum klaren Abwehrchef bei Borussia Dortmund entwickelt, kam in 25 von 26 Saisonspielen zum Einsatz und hatte die meiste Einsatzzeit aller Borussen. Schon letzte Saison war er mit 67 Prozent gewonnenen Zweikämpfen der zweikampfstärkste Stammspieler der Bundesliga. In dieser Saison überbietet er diese Quote sogar leicht (68 Prozent) - ligaweit kommt nur Kölns Jeff Chabot auf einen höheren Wert. Schlotterbeck verteidigt stark und zugleich fair, sah nur eine Gelbe Karte und beging lediglich zehn Fouls. Auch im Spielaufbau hat er seine Qualitäten, ist oft am Ball (97 Mal pro 90 Minuten) und spielt ligaweit die meisten langen Pässe aller Feldspieler (238, gute 61 Prozent kamen bei einem Mitspieler an).

Matthijs de Ligt vs. Niclas Füllkrug

Der Mann, der die BVB-Offensive daran hindern soll, im Klassiker Tore zu schießen, heißt Matthijs de Ligt. Der Niederländer hatte sich in der Hinrunde noch meistens mit einem Platz auf der Bank begnügen müssen, inzwischen ist er aber der Abwehrchef bei den Bayern. Und das hat seine Gründe: In den 17 Spielen 2023/24 mit de Ligt auf dem Platz gab es 14 Siege und 2,5 Punkte im Schnitt pro Spiel. Ohne ihn waren es nur 1,9 Zähler pro Partie. Der 24-Jährige ist nicht nur robust am Mann, sondern auch sehr ballsicher. Seine Passquote von 96 Prozent ist die beste aller FCB-Spieler. De Ligt ist zudem immer für einen Treffer gut. Das hatte er schon bei seinen Ex-Vereinen Ajax Amsterdam (sieben Tore) und Juventus Turin (acht Tore) unter Beweis gestellt. Für die Bayern traf er bisher fünfmal, zwei dieser Treffer gelangen ihm in der aktuellen Saison.

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Auf der Gegenseite erwartet de Ligt unter anderem Niclas Füllkrug. Dieser Transfer hat sich als goldrichtig für den BVB herausgestellt. Ursprünglich als Alternative zu Sébastien Haller verpflichtet, löste der neue Mittelstürmer den Ivorer schnell ab und stand an den letzten 22 Spieltagen stets in der Startelf. Mit elf Treffern ist Füllkrug der beste Torschütze der Schwarzgelben (zusammen mit Donyell Malen). Fünf seiner elf Tore waren wichtige 1:0-Führungstore. "Lücke" brauchte nur 41 Torschüsse für seine elf Treffer, weil er in Abschlussposition einfach eiskalt ist. Von seinen zwölf Großchancen nutzte er acht. Aber er hat auch eine wichtige Aufgabe als Wandspieler, der Bälle für seine Kollegen ablegt. So gab Füllkrug bereits acht Torvorlagen, was für ihn ein persönlicher Saisonrekord ist. Er steht damit bei beeindruckenden 19 Torbeteiligungen in 24 Bundesliga-Partien für die Borussia.

Jamal Musiala vs. Julian Ryerson

Jamal Musiala bestätigte am letzten Spieltag in Darmstadt seine Topform: Mit acht Torschüssen stellte er einen persönlichen Bundesliga-Rekord auf, mit 16 Torschuss-Beteiligungen einen ligaweiten Saisonrekord. Der 21-Jährige war zuletzt einer der besten Bundesliga-Spieler. Von seinen 16 Scorerpunkten (zehn Tore, sechs Vorlagen), sammelte er zwölf in seinen letzten zwölf Spielen (acht Tore, vier Vorlagen). An den letzten fünf Spieltagen war er immer mindestens an einem Treffer direkt beteiligt, in den letzten beiden Spielen gelangen ihm sogar jeweils drei Torbeteiligungen. Musiala ist der torgefährlichste Mittelfeldspieler der Bundesliga, aber kein reiner Künstler. Den deutschen Nationalspieler zeichnet auch eine große Kampfstärke aus. Sowohl absolut als auch bezogen auf die Einsatzzeit bestritt er die meisten Zweikämpfe bei den Bayern (31 pro 90 Minuten) und gewann für einen Offensivspieler starke 51 Prozent davon.

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Wahrscheinlich wird auf Dortmunder Seite Julian Ryerson die schwere Aufgabe zufallen, die Kreise Musialas einzuengen. Der Norweger ist allerdings vielleicht genau das Arbeitstier, das es dafür braucht. Seit seinem Transfer von Union Berlin zum BVB im Januar 2023 hat sich Ryerson dank seiner Mentalität und Vielseitigkeit als wichtige Verstärkung erwiesen. In dieser Saison lief er 15 Mal von Beginn an auf. Zehn Partien absolvierte er als Rechtsverteidiger, fünf auf der linken Seite. Eine Innenbandverletzung im Knie verhinderte weitere Einsätze, auch zuletzt gegen Frankfurt musste er gesundheitsbedingt passen. Rechtzeitig zum Klassiker kehrt er aber zurück. Ryerson gewann in dieser Saison gute 55 Prozent seiner Zweikämpfe, er ist sehr beweglich (11,6 Kilometer und 26 Sprints pro 90 Minuten) und aggressiv. Zudem stellte er mit drei Toren bereits einen persönlichen Saisonrekord auf. 

Alphonso Davies vs. Karim Adeyemi

Mit 23 Jahren kommt Alphonso Davies bereits auf 127 Bundesliga-Spiele für die Bayern. Als jüngster ausländischer Spieler der FCB-Historie hatte er die 100er-Marke durchbrochen. Tempo zeichnet den Kanadier also aus, das gilt auch auf dem Platz. Er erreichte in der Vergangenheit bereits einen Highspeed von 36,5 km/h, das ist einer der höchsten Werte seit Beginn der Datenerfassung 2011. Davies hat allerdings nicht nur Tempo, sondern auch ein gutes Stellungsspiel. Er begeht selten Fouls und sah in seinen letzten 48 Bundesliga-Spielen keine Gelbe Karte. Neben Tempo gelten Technik und Unbekümmertheit als seine Stärken. Er legte im Schnitt 34 Sprints pro Spiel hin (die meisten bei Bayern). Darüber hinaus bestritt er viele Zweikämpfe und gewann für einen Außenverteidiger sehr gute 60 Prozent davon.

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Stoppen soll Davies unter anderem Dortmunds Sprinter Karim Adeyemi, der neben seiner angestammten Position als Linksaußen auch als Rechtsaußen zum Einsatz kommen kann. Mit seinem Maximaltempo von 34,6 km/h ist er definitiv in der Lage, an seinen gegnerischen Außenverteidigern vorbeizuziehen. Damit zählt er aktuell zu den Top-6-Spielern beim BVB. Am 19. Spieltag 2022/23 gegen Freiburg erreichte er sogar einen Top-Speed von 36,7 km/h - das ist der höchste seit Beginn der Datenerfassung 2011 gemessene Wert. Zudem gewann Adeyemi in dieser Spielzeit gute 48 Prozent seiner Dribblings. Zuletzt hat der 22-Jährige auch seine Torgefahr wieder unter Beweis gestellt: Drei Bundesliga-Scorer-Punkte gehen insgesamt auf das Konto Adeyemis, der zuletzt beim 3:1 gegen Frankfurt und beim 2:0 in Berlin getroffen hatte. Der Dortmunder Flügelstürmer präsentiert sich also in sehr guter Form. Schon letzte Saison brauchte Adeyemi Anlaufzeit und sammelte alle elf Scorer-Punkte in der Bundesliga (sechs Tore, fünf Torvorlagen) erst nach der Winterpause.

Leroy Sané vs. Ian Maatsen

Schon frühzeitig in der aktuellen Saison hat Leroy Sané seinen persönlichen Saisonrekord in der Bundesliga eingestellt. Acht Tore waren ihm zuvor erst zweimal innerhalb einer Spielzeit gelungen. Sein letztes Tor gelang ihm allerdings am 9. Spieltag gegen Darmstadt. Der Klassiker wäre eine schöne Gelegenheit, die Durststrecke zu beenden. Sané überzeugt aber auch ohne eigene Treffer, er gab bereits elf direkte Torvorlagen, das sind gleichauf mit Alejandro Grimaldo ligaweit die meisten - und ebenfalls ein neuer persönlicher Rekord für den deutschen Nationalspieler. Sané war nach Kane ligaweit an den zweitmeisten Torschüssen beteiligt (138, davon 71 Torschüsse und 67 Torschussvorlagen). Dass er am Ball ein Virtuose ist, zeigt auch diese Statistik: Ligaweit verpasst der Flügelspieler der Bayern seinen Gegenspielern die meisten Beinschüsse (17).

Fünf Gründe: Darum gewinnt Bayern den Klassiker

Der Wintertransfer von Ian Maatsen, den die Schwarzgelben für die Rückrunde vom FC Chelsea ausgeliehen haben, hat sich voll ausgezahlt. Der Niederländer stand in allen zehn Bundesliga-Spielen 2024 in der Startelf und überzeugt sofort. Maatsen war oft am Ball (92 Mal pro 90 Minuten) und brachte sehr viele Pässe zum Mitspieler (Passquote: 89 Prozent). Der Linksverteidiger ist sehr laufstark (11,2 Kilometer und 28 Sprints pro 90 Minute), zudem erreichte er einen Top-Speed von 35,1 km/h. Er beschränkt sich nicht nur auf Defensivaufgaben, sondern nimmt auch Einfluss auf das Offensivspiel der Dortmunder. Nach zwei Vorlagen (in Köln und gegen Freiburg) erzielte er am 24. Spieltag bei Union sein erstes Bundesliga-Tor. Im Klassiker wird er sowohl versuchen, Sané in Schach zu halten als auch die Bayern-Abwehr mit offensiven Läufen zu beschäftigen.