Erst Pechvogel, dann Held: Klaus Gjasula - © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Buriakov
Erst Pechvogel, dann Held: Klaus Gjasula - © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Buriakov
2. Bundesliga, bundesliga

Albanien schockt Kroatien in der Nachspielzeit!

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Was für eine wilde Partie! Albanien hat Kroatien spät im Spiel in die Suppe gespuckt und sich mit einem 2:2 (1:0) den ersten Zähler bei dieser EM gesichert! Qazim Laçi (11.) brachte die mutigen Albaner verdient in Führung. Nach Umstellungen zur Pause waren es dann Andrej Kramarić (74.) und Unglücksrabe Klaus Gjasula mit einem Eigentor (76.), die das Spiel vermeintlich zu Gunsten Kroatiens drehten. Gjasula mutierte dann aber noch zum Matchwinner, markierte das späte 2:2 in der Nachspielzeit (90.+5).

Im Vergleich zum ersten Spiel wechselten die Kroaten drei Mal: Josip Stanišić, Marin Pongračić und Ante Budimir, die allesamt beim 0:3 gegen Spanien starteten, wurden durch Josip Juranovic, Ivan Perišić und Bruno Petković ersetzt.

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Auch bei den Albanern gab es Wechsel: Armando Broja, der beim 1:2 gegen Italien bereits nach 23 Sekunden für sein Land einnetzte und so für das schnellste Tor der EM-Geschichte sorgte, nahm ebenso auf der Bank Platz wie Taulant Seferi. Dafür begannen Qazim Laçi und Rey Manaj.

Kroatien ist nicht eng genug an den Gegenspielern

Mit diesen Umstellungen bewies Albaniens Coach Sylvinho, einst als Spieler Champions-League-Sieger mit dem FC Barcelona, sein gutes Näschen: Laçi gelang nämlich per Kopf in der elften Minute der Führungstreffer in Hamburg. Kroatien verteidigte, wie schon gegen Spanien, zu passiv und ließ im eigenen Abwehrdritteln den Albanern viel zu viel Platz – was Laçi eben direkt bestrafte.

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Gerade mal vier Minuten später sorgte Nedim Bajrami für den nächsten gefährlichen Abschluss Albaniens, doch Kroatiens Keeper Dominik Livaković konnte zur Ecke klären (15.). Der Schlussmann war gegen Kristjan Asllani wieder der Sieger und hielt seine Farben damit im Spiel (31.). Die Kroaten hatten zwar im ersten Durchgang deutlich mehr Ballbesitz, richtig gefährlich wurde die Mannschaft von Trainer Zlatko Dalić dabei aber recht selten.

Qazim Laçi köpft zur verdienten Führung Albaniens ein - IMAGO/Justus Stegemann

Gjasula wird vom Unglücksraben zum Helden

In der Pause wechselte Dalić doppelt, nahm Routinier Marcelo Brozović und Lovro Majer vom VfL Wolfsburg raus. Der in Karlsruhe geborene Marco Pašalić und Luka Sučić kamen dafür rein. Letztgenannter sorgte dann schnell für die bis dahin beste Chance der "Vatreni": Links drang Sučić in den Strafraum ein und schloss mit der linken Innenseite ab – Thomas Strakosha war aber zur Stelle (50.).

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Kroatien erhöhte nochmals die Schlagzahl, Josip Šutalo köpfte einen Eckball von Kapitän Luka Modrić allerdings knapp links vorbei (58.). Erlösung fanden die anrennenden Favoriten dann in Person von Andrej Kramarić: Der Offensiv-Star der TSG Hoffenheim wurde links in den Strafraum geschickt und schoss durch die Beine von Berat Djimsiti in die linke Ecke ein (74.). Damit beschenkte sich der technisch starke Angreifer an seinem 33. Geburtstag selbst.

Der Knoten war endlich geplatzt, Kroatien spielte befreit auf und Joker Sučić erzwang auf Vorarbeit von Ante Budimir mit seinem Abschluss ein Ping-Pong-Tor: Sučićs Schuss flog von Djimsiti gegen Klaus Gjasula und von dort ins Tor (76.). Gjasula sollte seinen Fehler aber noch ausbügeln: Nach Pass von links war der Mittelfeldmann komplett frei im Strafraum und schoss unbedrängt zum 2:2 (90.+5) – der erste Länderspieltreffer für Gjasula! In der wilden Schlussphase gab es noch einige Chancen auf beiden Seiten, es blieb aber bei der Punkteteilung.

Erzwang das Eigentor von Klaus Gjasula: Luka Sučić - IMAGO/Justus Stegemann