Weltmeister, Abwehr-Allrounder und Matratzenmacher: Fünf Dinge über Bayern-Neuzugang Lucas Hernandez
Köln - Mit Lucas Hernandez stößt ein umworbener Weltmeister zum FC Bayern München, der den französischen Nationalspieler von Atletico Madrid loseisen konnte. Der Abwehr-Allrounder soll die Defensive des Rekordmeisters flexibler und jünger machen. bundesliga.de stellt den Neuzugang vor.
"Ich bin sehr glücklich, dass wir in Lucas Hernandez einen der besten Defensivspieler der Welt und Weltmeister verpflichten konnten", erklärt FC-Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic. "Lucas kann sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der linken Abwehrseite eingesetzt werden. Außerdem wird Lucas unsere Tradition herausragender französischer Spieler fortschreiben und unsere Mannschaft verstärken."
Lucas Hernandez erklärt: "Das ist heute ein ganz wichtiger Tag in meiner Fußball-Karriere. Der FC Bayern München ist einer der besten Clubs in Europa und der Welt. Ich bin stolz, künftig um alle Titel für Bayern kämpfen zu können. Ich möchte mich bei Atletico, dem Management, den Trainern, meinen Mitspielern und den Fans für wunderbare zwölf Jahre bedanken. Atletico wird immer ein Teil von mir bleiben. Jetzt freue ich mich, dass ich beim FC Bayern den nächsten Schritt mache."
FC Bayern verpflichtet Lucas Hernandez
WM-Überraschung
Wie die von Benjamin Pavard war auch Hernandez' Nominierung für Frankreichs WM-Kader eine große Überraschung – und wie der Stuttgarter avancierte er vom Ersatz- zum Stammspieler. Hernández: "Ich hatte gedacht, dass ich auf der Bank sitzen würde." Das tat er im ganzen Turnier letztlich nur 40 Minuten lang, stand in jedem der sieben Spiele in der Startelf und bereitete Pavards’ zum Treffer des Turniers gewähltes Traumtor im Viertelfinale gegen Argentinien (4:3) vor. Das siegreiche WM-Finale gegen Kroatien (4:2) war erst sein zwölftes Länderspiel.
Spanischer Franzose
Lucas Hernández ist der Sohn des ehemaligen Fußballers Jean-Francois Hernández. Lucas wurde zu dessen aktiver Zeit in Marseille geboren. Weil der Vater 1998 von Olympique ins Nachbarland wechselte und mit der Familie in Madrid sesshaft wurde (Rayo Vallecano, Atletico Madrid) , verbrachte Lucas den Großteil seiner Kindheit in Spanien. "Ich spreche besser spanisch als französisch", sagt er. Obwohl er alle U-Auswahlen Frankreichs durchlief, überrascht es da nicht, dass auch der spanische Fußballverband im Rennen um seine internationalen Dienste war. Zweieinhalb Monate vor der WM entschied sich der Linksfuß aber für sein Geburtsland. Rückblickend nicht die schlechteste Entscheidung…
Allround-Talent
Bei der WM lernte die breite Öffentlichkeit Hernández als Linksverteidiger kennen. Weil beim FC Bayern seit Jahren David Alaba diese Position bekleidet, gab es zunächst leichte Verwunderung ob Bayerns Interesse. Beim Rekordmeister wissen sie allerdings: Hernández beherrscht seit seiner Jugend mehrere Positionen, rochiert seit Jahren zwischen Außen- und Innenverteidigung. Bei seinem Debüt in der Champions League (2016 gegen PSV Eindhoven) etwa verteidigte er zentral. Auch in dieser Saison kommt er meist im Zentrum zum Einsatz und steigert damit in Zukunft auch die Flexibilität der FCB-Abwehr.
Fußball in den Genen
Die Hernández sind eine echte Fußballfamilie. Neben Papa Jean-Francois, der in seiner Karriere ebenfalls als Innenverteidiger bestritt, ist auch Lucas’ jüngerer Bruder Theo Profi. 2017 wechselte er von Atletico zum Stadtrivalen Real Madrid, diese Saison ist er nach San Sebastian ausgeliehen. Wie Lucas ist auch der eineinhalb Jahre jüngere Hernandez Linksfuß und verteidigt in er Regel links in der Abwehrkette.
Echter Matratzenmacher
Fast seine ganze fußballerische Laufbahn verbrachte Hernandez bei Atletico Madrid, einzig seine erste Schritte auf dem Platz machte der Linksfuß von 2005 bis 2007 bei CF Rayo Majadahonda. Von dort an genoss er seine Ausbildung bei den "Colchoneros" (zu deutsch: Matratzenmacher), wie der Hauptstadt-Club auch genannt wird. Für Hernandez sind die Rot-Weißen seine Heimat: "Atletico ist meine Stadt, mein Klub, der Klub, der mir alles gegeben hat", begründete der Franzose im Sommer seine Entscheidung, dem Lokalrivalen Real abzusagen: "Ich bin ein ehrlicher Mensch. Zu Real gehen, das konnte ich nicht."
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