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Lukas Nmecha holt bei der U21-EM 2021 sowohl den Titel als auch die Torjägerkrone - © MB Media via www.imago-images.de/imago images/MB Media Solutions
Lukas Nmecha holt bei der U21-EM 2021 sowohl den Titel als auch die Torjägerkrone - © MB Media via www.imago-images.de/imago images/MB Media Solutions
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Lukas Nmecha: Im zweiten Anlauf beim VfL Wolfsburg

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Bereits 2019 landete Lukas Nmecha leihweise für ein halbes Jahr beim VfL Wolfsburg. Ein Engagement, das weder für den Spieler noch für den Club zufriedenstellend war. Umso überraschender ist es nun, dass die Wölfe den Stürmer jetzt fest verpflichtet haben. Ein Grund: Der 22-Jährige hat ein äußerst erfolgreiches Jahr hinter sich.

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Schon mit gewissen Vorschusslorbeeren war Lukas Nmecha im Sommer 2019 per Leihe von Manchester City zum VfL Wolfsburg gekommen. Bei den "Citizens" hatte der Stürmer in der Reserve zwar mit einer starken Torquote geglänzt, bei Pep Guardiola kam er jedoch nur äußerst selten zum Zug. Und so landete Nmecha nach einem zwischenzeitlichen Intermezzo beim englischen Zweitligisten Preston North End schließlich in Niedersachsen.

Der hoch veranlagte Offensivmann hatte zuvor bereits für Schlagzeilen gesorgt, war es dem DFB doch gelungen, ihn auf seine Seite zu ziehen. Der gebürtige Hamburger war als Kind mit seinen Eltern nach England ausgewandert, wo er von der U16 bis zur U21 vorbildlich alle Jugend-Nationalmannschaften der "Three Lions" durchlief, sich dann aber doch entschied, künftig für Deutschland zu spielen.

Durchbruch bei RSC Anderlecht mit 21 Pflichtspieltoren

Kurz bevor Nmecha also erstmals zum VfL kam, stand er 2019 noch im Finale der U21-EM, an der Seite von Akteuren wie Florian Neuhaus, Nadiem Amiri oder Suat Serdar. Doch dann die Ernüchterung: Nmecha kam in der Bundesliga gerade einmal auf 128 Minuten, verteilt auf sechs Kurzeinsätze. Bisweilen schaffte er es noch nicht einmal mehr in den Kader. Die Leihe wurde im Winter frühzeitig abgebrochen.

Und trotz der geringen Einsatzzeiten sagt VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer heute: "Wir waren von Lukas' Qualitäten immer überzeugt und haben seinen Weg auch nach seinem Weggang aus Wolfsburg weiter genau verfolgt." Und dieser Weg war beeindruckend: In der letzten Saison gelang Nmecha in der belgischen Jupiler League Pro beim RSC Anderlecht der Durchbruch: In 41 Pflichtspielen traf er 21 Mal.

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Die neue Nummer 10 bei Wolfsburg: Lukas Nmecha - Darius Simka/regios24 via www.imago-images.de/imago images/regios24

U21-EM-Torschützenkönig

Parallel avancierte er zu einem der wichtigsten Säulen in der U21 bei Stefan Kuntz. So schoss er Deutschland mit seinen Toren nicht nur zur EM in diesem Sommer, er wurde mit vier Treffern auch Torschützenkönig beim Turnier und hatte damit maßgeblichen Anteil am Titelgewinn der DFB-Elf. In seinen letzten 14 Einsätzen für die U21 traf er alleine elfmal.

"Ich habe viel gelernt, ich glaube, ich bin jetzt ein besserer Spieler als noch vor anderthalb Jahren, als ich gegangen bin. Ich hoffe, das wird man sehen", sagte Nmecha bei seiner Vorstellung in Wolfsburg. Vor allem der neue Trainer Mark van Bommel habe ihn mit seinen Plänen von der Rückkehr überzeugt: "Der Trainer wollte mich hier haben. Er hat mir gesagt, wie er mich sieht, wie er mich einsetzen will, wie er gerne spielen lassen will." Ganz selbstbewusst hat er sich die Nummer 10 geschnappt, in der Vergangenheit getragen von Größen wie Stefan Effenberg, Diego oder Zvjezdan Misimovic.

Beim RSC Anderlecht gelang Nmecha zuletzt der Durchbruch - Jimmy Bolcina via www.imago-images.de/imago images/Panoramic International

Auch Bruder Felix kommt zum VfL

Nmecha, der sich am wohlsten auf der Mittelstürmer-Position fühlt, hat mit Wout Weghorst jedoch einen amtlichen Konkurrenten, wenn es um die Besetzung des Sturmzentrums geht, immerhin hat der Niederländer den VfL 2020/21 mit 20 Toren in die Champions League geschossen.

"Wout Weghorst macht es richtig gut, in der Box ist er ein Killer", sagt Nmecha. "Ich kann auch außen und auf der Zehn spielen. Ich muss mich reinarbeiten. Wenn ich mein Bestes gebe, bekomme ich bestimmt meinen Platz. Ich möchte ein Top-Stürmer werden."

Die Anlagen dazu sind inzwischen absolut gegeben und die Wahrscheinlichkeit, dass es im zweiten Anlauf deutlich besser für Nmecha in der Bundesliga läuft, stehen gut. Und wer weiß: Vielleicht trägt der 1,85 Meter große Mittelstürmer auch bald das Trikot der A-Nationalmannschaft? Exakt an jenem Spielertyp mangelt es bekanntlich seit geraumer Zeit in Deutschland.

Dass sich Nmecha diesmal auch besser eingewöhnen wird, liegt alleine schon am familiären Umfeld. Nur wenige Tage nach der Verpflichtung Nmechas holten die Wölfe auch seinen jüngeren Bruder Felix an Bord.

Karol Herrmann