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Perfekt getroffen: Marco Richter nagelt den Ball gegen Leverkusen aus der Distanz in den Winkel
Perfekt getroffen: Marco Richter nagelt den Ball gegen Leverkusen aus der Distanz in den Winkel - © IMAGO / Matthias Koch
Perfekt getroffen: Marco Richter nagelt den Ball gegen Leverkusen aus der Distanz in den Winkel - © IMAGO / Matthias Koch
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Der Lauf geht weiter! Marco Richter trifft auch gegen Bayer Leverkusen

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Im Juli wurde bei Marco Richter Hodenkrebs diagnostiziert, keine zwei Monate später feierte der Angreifer von Hertha BSC am 4. Spieltag der Bundesliga sein Comeback. Am 5. Spieltag erzielte er dann seinen ersten Treffer nach dem Comeback und machte den Deckel auf den Hertha-Sieg in Augsburg drauf. Auch gegen Bayer Leverkusen traf er erneut nach Einwechslung - und das auf äußerst spektakuläre Weise. Zu drei Punkten reichte es für die Berliner zwar nicht, aber auch die Partie gegen die Werkself unterstrich: Marco Richter ist wieder voll da. Ohne Zweifel eine der schönsten Geschichten der Saison.

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"Entweder Winkel oder Tribüne", könnte sich Marco Richter in der 74. Minute im Heimspiel von Hertha BSC gegen Bayer Leverkusen gedacht haben. Der Ball prallte einmal auf und der schnelle Stürmer jagte ihn mit vollem Risiko mit dem Vollspann Richtung Leverkusener Tor. Zunächst startete der Ball auch eher Richtung Zuschauerränge, aber genau im richtigen Moment fiel die Kugel wie ein Stein aus dem Berliner Himmel und schlug genau links oben im Eck ein. Als erstes hatte der Balljunge hinter dem Tor die irre Flugkurve vorhergesehen. Schon einige Meter, bevor der Ball die Linie passierte, reckte er beide Fäuste in die Luft. Sekundenbruchteile später hatte auch das restliche Olympiastadion begriffen, dass Lukas Hradecky vergeblich geflogen war. Richter drehte zum Jubel ab und wurde anschließend von seinen Mitspielern begraben.

Vom gesamten Stadion gefeiert

Wie schon in der Vorwoche in Augsburg erzielte Richter das zweite Berliner Tor. "Wir freuen uns, dass er gesund ist und seiner Leidenschaft nachgehen darf - und wir freuen uns, dass wir den i-Punkt gesetzt haben mit dem Tor von Marco", erklärte ein erleichterter Sandro Schwarz in der Vorwoche nach dem ersten Herthaner Saisonsieg. Gegen Leverkusen gelang der "Alten Dame" zwar nicht der zweite Dreier in Folge, aber die in den letzten Wochen stark verbesserten Berliner erkämpften sich einen hochverdienten Punkt gegen den Champions-League-Teilnehmer aus dem Rheinland.

Mit seinem Tor erfreute Richter zwar seine Teamkollegen, aber überrascht war offensichtlich kaum jemand: "Das Tor von Marco war sensationell, im Training macht er die Dinger auch so. Er hat einmal mehr unter Beweis gestellt, dass er das kann", so Marvin Plattenhardt im Anschluss an die Partie. Dass Marco Richter überhaupt wieder auf dem Rasen steht, grenzt an ein kleines Wunder. Sechseinhalb Wochen nachdem bei ihm Hodenkrebs diagnostiziert worden war und drei Wochen nach der Operation gab der Angreifer ein äußerst emotionales Comeback gegen Borussia Dortmund, das ebenfalls fast zu einem Treffer geführt hätte.

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Es lief die 79. Minute. Richter war gerade vier Minuten auf dem Spielfeld, als er den Ausgleich auf dem Fuß hatte. Mit links nahm er aus 17 Metern Maß und haute den Ball aufs Tor. Doch BVB-Schlussmann Gregor Kobel bekam noch so gerade die Fingerspitzen dran und lenkte das Spielgerät an die Latte. Und so blieb es beim 0:1 aus Sicht der Alten Damen, für den Rückkehrer sicher so etwas wie die schönste Niederlage seiner Profikarriere. "Für mich persönlich war es ein unglaublich gutes Gefühl, endlich wieder auf dem Platz zu stehen und danach zu den Fans in die Kurve zu gehen", erklärte er nach dem Spiel. "Trotzdem hätte ich lieber gepunktet", schob der 24-Jährige hinterher.

Schwarz: "Eine außergewöhnliche Gechichte"

Auch bei den Fans war diese emotionale Zerissenheit gegen den BVB zu spüren. Trotz der Niederlage wurde Marco Richter auch nach dem Spiel vom gesamten Stadion gefeiert. "Marco Richter"-Sprechchöre schallten durch das Rund. Und der Mann des Spiels stand auf der blauen Tartanbahn vor der Ostkurve, die Teamkollegen ein paar Schritte hinter ihm und hatte Tränen in den Augen. "Ich bin dank meiner Mama nah am Wasser gebaut", erklärte Richter: "Ich freue mich, einfach wieder da zu sein."

Schon am 4. Spieltag war zu sehen, dass der Offensivspezialist der Mannschaft richtig gut tut. Mit seinen Toren am 5. und 6. unterstrich er seine sportliche Bedeutung für den Hauptstadtclub. Aber auch unabhängig von seinem sportlichen Können ist seine Rückkehr für die Hertha enorm wichtig. Das weiß auch Trainer Sandro Schwarz. "Wir freuen uns ungemein, in aller erster Linie, dass er als Mensch zurückgekommen ist, dass er wieder Spaß hat mit uns." Diese Freude war gegen Dortmund schon zu spüren, aber mit vier Punkten aus zwei Spielen lässt sich natürlich noch ein bisschen besser Spaß haben.