Match-Facts-Analyse: So gelang Köln das Comeback gegen Leverkusen
Im spektakulären Duell der Rheinrivalen trennten sich Köln und Leverkusen 2:2 (0:2). Leverkusen schaltete nach Doppelschlag zu früh zurück. Modeste belohnte Kölns Flügelspiel. Die Match-Facts-Analyse erklärt, wie Kölns Comeback gelang.
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Nachdem der 1. FC Köln am vorherigen Spieltag bei der TSG Hoffenheim mit 0:5 und Bayer Leverkusen gegen den FC Bayern mit 1:5 unter die Räder gekommen waren, wollten beide im Duell der Rheinrivalen eine Reaktion zeigen. FC-Trainer Steffen Baumgart stellte wie gewohnt im 4-4-2 mit Raute auf und konnte wieder auf seinen Kapitän setzen: Jonas Hector nahm Kingsley Ehizibues Platz links in der Viererkette ein, außerdem rutschten Dejan Ljubicic (für Jan Thielmann) und Ondrej Duda (für Sebastian Andersson) ins Team. Mark Uth rückte von der Zehn in die Doppelspitze neben Anthony Modeste.
Auch Gerardo Seoane hielt an seiner bewährten Grundformation fest, tauschte personell aber drei Mal im Vergleich zur Heimniederlage gegen den Rekordmeister: Piero Hincapie begann für Mitchel Bakker als Linksverteidiger, Robert Andrich rückte für Nadiem Amiri auf die Doppelsechs und Karim Bellarabi ersetzte Paulinho in der offensiven Dreierreihe des 4-2-3-1. Die Analyse der Match-Facts powered by AWS zeigt, wie sich Köln trotz frühen 0:2-Rückstands noch einen Punkt verdiente.
Leverkusens frühe Offensive fruchtet
Beide Seiten begannen mit Zweikämpfen auf Derby-Temperatur (insgesamt 112:126 gewonnene Duelle), den spielerischen Vorwärtsgang fand aber nur die Werkself. Nach einem Fehlpass von Modeste trug Florian Wirtz den Ball an den Strafraum, von dessen Grenze Patrik Schick den ersten Schuss auf Timo Horns Kasten abgab. Nach gleichem Muster fiel zehn Minuten später das 1:0 für die Gäste: Andrich fing die nächste der – wie Baumgart später preisgab – gewollten, aber eben zu ungenauen Modeste-Verlagerungen ab und schickte Moussa Diaby punktgenau in die Spitze. Ein Kurzpass auf Schick, dessen zweiter Versuch per Grätschschuss saß (15.).
Bayer nutzte das Momentum und legte sofort nach. Wirtz ließ Benno Schmitz links alt aussehen, überlupfte den Kölner ebenso wie Andrich anschließend Rafael Czichos im Strafraum. Sein geblockter Schussversuch landete bei Bellarabi, der aus spitzem Winkel einschoss (17.). 2:0, Leverkusens Anfangsoffensive zahlte sich voll aus.
Die Maßnahme, Bellarabi von Anfang an zu bringen, zahlte sich für Bayer aus, der 31-Jährige war auf seiner rechten Seite ein Aktivposten. In der ersten halben Stunde liefen 45 Prozent der Leverkusener Angriffe über seinen Flügel, darunter auch ein Konter, der mit Jeremie Frimpongs Lattenknaller endete (25.). Umso bitterer für die Werkself, dass Bellarabi nach 35 Minuten verletzt ausgewechselt werden musste. Mit der Herreinnahme von Amine Adli nahm die Rechtslastigkeit ab, wobei Bayer es nun allgemein ruhiger angehen ließ.
Auch Köln kommt über rechts - und dreht auf
Die "Geißböcke" bekamen nun Luft zum Atmen, fanden offensiv ins Spiel, glichen nach Eckbällen aus (2:2) und schraubten auch die Torschussstatistik auf Bayer-Niveau. Den einzigen Abschluss auf das Leverkusener Tor im ersten Durchgang parierte allerdings Lukas Hradecky, der einen Distanzschuss von Hector mit den Fingerspitzen noch um den Pfosten lenkte. Hector vergab kurz vor der Pause auch die beste Chance auf den Anschlusstreffer: seinen Kopfball nach Duda-Freistoß von der klar bevorzugten rechten Angriffsseite brachte er nicht aufs Tor.
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Nach dem Seitenwechsel überließen die Gäste den Hausherren weiter das Gros des Ballbesitzes (insgesamt 58:42) und beschränkten sich auf schnelle Gegenstöße, die sie aber nicht konsequent abschlossen. Köln forcierte weiter das Spiel über rechts, wo auch der für Hincapie eingewechselte Bakker die Kölner Flankenproduktion nicht eindämmen konnte. Eine dieser Hereingaben landete links bei Hector, dessen Ball am zweiten Pfosten bei Modeste, der aus spitzem Winkel cool zum verdienten 1:2 einschob (63.).
Seoanes Beton hält nicht
Seoane reagierte defensiv, nahm mit Diaby und Wirtz seine beiden Hauptkreativen raus und rührte mit Edmond Tapsoba als drittem Innenverteidiger und Sechser Exequiel Palacios Beton an. Baumgart nahm die Herausforderung an und brachte mit Sebastian Andersson seinerseits Physis in den Gäste-Strafraum – die am Ende entscheidende Maßnahme! Denn fünf Minuten nach seiner Einwechslung gewann der Schwede nach Einwurf von rechts den Schwergewichtskampf gegen Tapsoba, verlängerte im Strafraum auf Modeste, der per Kopf den Doppelpack schnürte (82.).
Die Werkself, die am Donnerstag in der Europa League bei Betis Sevilla Körner gelassen hatte, konnte den Schalter aus der defensiven Haltung heraus nicht mehr umlegen und zahlte den Preis dafür, keinen ihrer drei Torschüsse in der zweiten Halbzeit zur Entscheidung genutzt zu haben. Da xGoals (1,62:1,14) Torschüsse (17:9), Passgenauigkeit (78 &:67 %) und Laufdistanz (116,6 km:114,5 km) allesamt zugunsten der Kölner ausfielen, musste Bayer am Ende sogar über den Punktgewinn froh sein.
Mann des Tages war Modeste, der per Fehlpass erst den Kölner Rückstand einleitete, per Doppelpack aber doch noch zum Helden wurde und mit 33,43 km/h außerdem schnellster Kölner war.
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