Match-Facts-Analyse: FC Bayern München knackt flexibles Borussia Dortmund spät
Der FC Bayern München hat einen spektakulären Klassiker gegen Borussia Dortmund mit 4:2 (2:2) gewonnen. Obwohl der BVB eine flexible Aufstellung wählte und seine Formation im Spielverlauf mehrfach änderte, setzten sich die Bayern am Ende durch. Das lag auch an einem heimlichen Helden - dem Most Pressed Player Thomas Müller.
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Borussia Dortmund begann mit zahlreichen Rückkehrern in der Startelf: Thomas Meunier stand in der Bundesliga erstmals seit dem 19. Januar in der Startelf (17. Spieltag), Dan-Axel Zagadou erstmals seit dem 16. Januar (16. Spieltag), Nico Schulz erstmals seit dem 5. Dezember (10. Spieltag) und Thorgan Hazard erstmals seit dem 31. Oktober (6. Spieltag).
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Terzic wählt flexibles Personal
BVB-Trainer Edin Terzic wählte sein Personal so aus, dass gegen die starke Offensive des FC Bayern München jederzeit ein Wechsel zwischen verschiedenen System möglich war. "Wir müssen für jede Phase gewappnet sein", sagte Terzic vor dem Anpfiff bei Sky. Zunächst begann Dortmund mit einer kompakten Formation mit Dreierkette in der Abwehr, der großgewachsene Verteidiger Zagadou war daher für Mittelfeldspieler Jude Bellingham ins Team gerückt.
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Der frühe Doppelpack von Erling Haaland (2. und 9. Minute) kam den Schwarz-Gelben natürlich entgegen, so dass die defensive Formation zunächst beibehalten wurde. Der Bundesliga Match Fact "Realformation: Trends" zeigt, dass Dortmund sich zu Beginn sehr kompakt kurz hinter der Mittellinie formierte. Die Bayern hingegen agierten im eigenen Stadion deutlich offensiver. Im gewohnten 4-2-3-1-System stand die Viererkette durchschnittlich nahe der Mittellinie.
Mittelstürmer Robert Lewandowski ließ sich immer wieder ins Mittelfeld zurückfallen. So auch vor dem Anschlusstreffer. Lewandowski leitete die Szene zunächst über die rechte Seite mit einem Pass ein, bevor er sich ins Zentrum begab, um dort nach Vorlage von Leroy Sane zu vollenden (26.).
Systemwechsel beim BVB
Terzic gefiel nicht, wie sich seine Mannschaft in der folgenden Phase immer stärker von den Bayern einschnüren ließ und nutzte daher ca. in der 35. Minute die Möglichkeit, die ihm sein flexibles Personal bot: Er änderte das System. Emre Can rückte aus der Abwehr ins Mittelfeld vor, Dortmunder agierte nun mit einer Viererkette. Zunächst sah es danach aus, als könne sich der BVB aus der Umklammerung des deutschen Rekordmeisters befreien, doch dann kam Mahmoud Dahoud am Strafraumeck gegen Kingsley Coman zu spät und es gab einen Elfmeter, den Lewandowski sicher zum 2:2-Pausenstand verwandelte (44.).
Nach dem Seitenwechsel kehrten die Gäste zum System aus der Anfangsphase zurück, Can war nun erneut Teil der Dreierkette. Doch die Terzic-Elf presste viel stärker als in der zweiten Hälfte des ersten Durchgangs und ließ sich nicht mehr so weit in die eigene Hälfte drängen. Mittelstürmer Haaland, bzw. ab der 60. Minute Steffen Tigges, stand durchschnittlich viel weiter in der Bayern-Hälfte als zuvor. Bis in die Schlussphase hinein sah er daher so aus, als könnte Dortmund einen Punkt aus München entführen, doch dann schlugen Leon Goretzka (88.) und erneut Lewandowski (90.) eiskalt zu.
Angriffszonen: Bayern verstärkt über links
Dortmund konnte seine größten Stärken aus der Anfangsphase des Spiels ab der 30. Minute nicht mehr entscheidend ausspielen. Anfangs agierte der BVB sehr flexibel in seinen Angriffszonen. Dortmunds schnelle Seitenverlagerungen entblößten zu Beginn immer wieder Lücken in der Bayern-Verteidigung.
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Während Dortmund über das gesamte Spiel hinweg keine klare Präferenz bei seinen Angriffszonen zeigte, war das Spiel der Bayern sehr linkslastig. In der ersten Hälfte fuhr der FCB 49 Prozent seiner Angriff über den linken Flügel, weitere 24 Prozent aus dem linken Halbfeld. Immerhin 20 Prozent kamen über den rechten Flügel, so auch beim 1:2. Das rechte Halbfeld spielte mit nur sechs Prozent fast gar keine Rolle.
Auch wenn die Verhältnisse im zweiten Durchgang etwas ausgeglichener waren, bleib die linke Seite mit 44 Prozent die klare Lieblings-Angriffszone der Mannschaft von Hansi Flick. Das entscheidende Tor von Lewandowski kurz vor Schluss wurde von der linken Seite aus vorbereitet.
Most Pressed Player: Müller knapp vor Coman
Da die Bayern den Großteil ihrer Angriff über die linke Seite fuhren, war es auch kein Wunder, dass Linksaußen Kingsley Coman lange der Most Pressed Player war - also der Spieler, auf den bei Ballbesitz am häufigsten erheblicher Druck ausgeübt wurde. In 30 Drucksituationen versetzten die Schwarz-Gelben den französischen Nationalspieler in Hälfte eins und es war kein Zufall, dass der Elfmeter zum 2:2 durch ein Foul an ihm entstand. Bis zu seiner Auswechslung in der 66. Minute standen 47 Drucksituationen bei Coman zu Buche.
Das hätte auch fast ausgereicht, um trotz seiner frühen Auswechslung der Most Pressed Player des Spiels zu sein, bei Abpfiff hatte aber Thomas Müller 48 Drucksituationen auf dem Konto stehen. Der Ur-Bayer glänzte wie üblich mit großem Einsatz und warf insbesondere in der Schlussphase alles in die Waagschale. Müller gewann zudem die meisten Zweikämpfe aller Spieler auf dem Platz (16). Obwohl er bei keinem der vier Treffer eine direkte Torbeteiligung sammelte, zeigt die Match-Facts-Analyse, wie groß sein Anteil am Bayern-Sieg letztlich war.
Tim Müller
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